Es kann unter bestimmten Umständen funktionieren, gewiss. Aber unsere Gesellschaft ist eine Wegwerfgesellschaft durch und durch. Das zeigt sich auch auf sozialer Ebene. Viele bemühen sich (gar) nicht oder nur bedingt.
Zu meinem Erfahrungsbericht:
Mit meinem ersten Freund war ich über ein ¾ Jahr zusammen, bevor er mich in den Wind geschossen hat. Ich sollte erwähnen, dass sein heißgeliebter Vater aufgrund von Krebs ihn leider früh verließ. Danach entschied er sich offensichtlich endgültig dafür, sein bisheriges Leben als damals 17-Jähriger umzustellen. Er liebte Japan, Videospiele, das Kennenlernen des Programmierens und Menschen "zu lesen". All das ließ den sonst so in sich geschlossenen Jungen strahlen. Aber erst nach dem Tod seines Vaters merkten wir beide noch mehr, dass unsere Zukunft keine Zukunft ist. Im Wesentlichen war es bei uns nur noch heuchlerischer Sex und wohl auch die Angst davor, wie ich reagieren würde. Langsam aber sicher manifestierte sich seine neue aufgelebte Rolle auch im Alltag - Er wurde aktiver (manchmal wirkte es auf mich auch zwanghaft) ... Und ich wurde deshalb immer depressiver und automatisch für ihn wohl auch langweiliger, was ich im Nachhinein erkannte. Harmonie war ein Fremdwort geworden. Auch die Treffen, der Sex und andere Zärtlichkeiten wurden mit der Zeit weniger. Ich verstummte, er kritisierte. Endlich kam es dann iwann zum Bruch. Er versuchte meine Mutter zu involvieren, allgemein es "sanft" zu beenden. Ich konnte zu dem Zeitpunkt noch nicht. Es folgte permanenter Streit, bis zu jenem Tage, als er mir persönlich mit ärgerlichem Gesichtsausdruck sagte, er hasse mich. Seitdem meldete ich mich nicht mehr, aber das 'Trauma' bleibt natürlich. Immer wenn ich ihm dann doch mal zufällig begegnete, sah er mich böse an. Ich verstummte mit abgewandten Blick. Blockierten uns gegenseitig. Bis heute mag und hasse ich ihn gleichzeitig. Welch Logik, huh? Er sprach vor anderen davon, dass ich manipulativ und sexsüchtig gewesen sei. Aber früher dachte ich manchmal daran, dass auch er diese ach so sehr verabscheuten Mittelchen einsetzte. Letztendlich lebe ich nachts noch immer in der Vergangenheit - die Anfangszeit mit ihm.
Mein jetziger Freund ist recht introvertiert und genügsam, aber mit ihm kann über einen Ex-Freund offen reden. Er hat noch seine Nummer, kommen gut zu recht miteinander. Das verwundert mich, hat aber vielleicht damit zu tun, dass wir meinem Ex nie die Beziehung an die Nase gebunden haben. Gut so!
Fazit:
Weg mit dem Ex, der Lehre genug war, um was Passendes zu angeln!!! 😉😇