Meinung zu meinem Text?
Vorwort: Ich kann diesen Text nicht wirklich jemandem zeigen den ich kenne, deshalbe poste ich ihn hier. Er ist noch nicht vollendet und hat noch einige Kanten und Ecken. Was ist eure Meinung zum Text?
Hoffnung
Hoffnung – ein Wort, das so leicht über die Lippen gleitet, ein Wort, das in sich den Schein eines Lichts trägt, wie ein Stern am Nachthimmel, den wir in dunklen Nächten zu erkennen glauben. Doch ist es wirklich Licht? Oder vielmehr ein Irrlicht, das uns lockt und täuscht, das uns taumeln lässt zwischen Erwartung und Enttäuschung?
Hoffnung nistet sich ein, wie eine Ratte, die sich durch das Fleisch gräbt, unaufhaltsam, unbarmherzig. Sie frisst sich tief in unser Sein, hinterlässt Wunden, die nicht vernarben, sondern nur darauf warten aufs Neue aufzureissen. Sie verspricht uns ein Morgen, das vielleicht nie kommt, ein Versprechen, das vielleicht nicht hält, was es zu versprechen scheint. Das ungeniessbarste Gift von allen, süss auf der Zunge, bitter in der Seele.
Doch was wären wir ohne sie? Hoffnung hält uns aufrecht, wenn nichts mehr trägt, treibt uns voran, wenn alles um uns herum zerfällt. Sie flüstert uns zu, dass es einen Ausweg gibt, einen Grund, noch einen Schritt zugehen, auch wenn kein Licht den Pfad zu erleuchten mag. Hoffnung ist die Hand, die nach uns greift, wenn wir uns verlieren, die Stimme, die uns versichert: „Nur noch ein wenig weiter.“
Aber zugleich ist sie auch unser ärgster Feind. Denn was, wenn sie uns täuscht? Was, wenn sie uns weiterzieht, nur um uns tiefer zu führen, im Wald, indem wir uns verirrten? Es gibt eine Schwärze, die schwärzer ist als jede mondlose Nacht – die Schwärze derer, die hofften, bis ihnen nichts mehr blieb, bis die Hoffnung selbst zur letzten Enttäuschung wurde. Was ist der Unterschied zwischen einem traurigen und einem gebrochenen Mann? Der Traurige hält noch an dem Gedanken fest, dass sich die Dinge wenden könnten. Der Gebrochene aber weiss es besser. Seine Hoffnung starb – und mit ihr starb auch ein Teil von ihm.
Hoffnung – ein trügerischer Freund, ein grausamer Meister. Wir klammern uns an sie, auch wenn wir wissen, dass sie uns ebenso zerstören wie erlösen kann. Und dennoch bleibt nichts übrig, als zu hoffen, dass die Hoffnung stirbt. Denn erst dann ist die Lüge vorbei, erst dann sind wir wahrhaft frei.