Meine erste Panikattacke hatte ich im Januar 1996. Ich war mit meiner Tochter im Supermarkt einkaufen. Danach folgten Attacken unabhängig wo ich war. Beim Kinderarzt, spazieren gehen und selbst zu Hause. Da ich Alleinerziehend war mußte ich raus. Ich nahm mein Fahrrad zum dran festhalten und im Notfall zum schnell nach Hause fahren.
In meiner Not fand ich keine wirklich ärztliche Hilfe. Einmal bin ich zu einer Psychaterin. Auf meine Frage, was ich möchte meinte ich, daß ich unter Panikattacken leide und Hilfe suche. Sie meinte nur kurz: woher wollen sie denn wissen, das sie Panikattacken haben? Nun, das war mein erster und letzter Besuch bei ihr.
Ich habe mich dann selbst informiert im Internet und in Büchern. Daraufhin bin ich in eine stationäre Therapie, die ich aber nach 1 Woche abbrach. Anfang 2001 ging ich in eine Tagesklinik, wo ich nach 2 Wochen aufhörte. Was mir bei diesen beiden Versuchen für Ärzte und Psychater über den Weg liefen und was die verbal von sich gaben, war der Hammer. Noch schlimmer fand ich Mitpatienten, die alles ungeprüft nachquatschten (...das ist aber so... das mußt du aber machen... )
Ende 2001 fand ich einen FA für Psychatrie und Psychotherapie. Ein absoluter Glücksgriff! Wahrscheinlich weil er in seinem ersten Arztleben Orthopäde war und deshalb nicht die Psychoscheuklappen trug. Dort begann ich eine Einzeltherapie und ich bin ihm unendlich dankbar. In meinem Fall stellte sich als Ursache für die Panikattacken eine Hormonerkrankung heraus. Mittlerweile habe ich 10 jahre Erwerbsminderungsrente. Die Panikattacken sind wesentlich seltener (wenn ich medikamentös nicht so gut eingestellt bin).
Warum schreibe ich das: Du solltest bei deinem Hausarzt auf jeden Fall andere Möglichkeiten für die Angstzustände abklären lassen. z. B. die Schilddrüsenwerte und den Kaliumwert!
Wenn alles in Ordnung ist, dann such dir eine für Dich geeignete Therapie und laß Dir von niemanden einreden, daß genau dies oder jenes die richtige Form der Therapie ist. Du mußt selbst herausfinden, welche Therapie für Dich die Richtige ist. Vertraue Deinem Gefühl! Ach ja, Selbstinformation ist immer gut (Bücher,Netz). Ich wünsche Dir viel Kraft für die folgende Zeit.