Ritzen und wie es dann weiter geht?

Ich ritze seitdem ich 14 bin. Mal stärker, mal schwächer. Damals war das extrem. Ich wurde in meiner Klasse ausgergenzt, war ohnehin instabil aufgrund familiärer Probleme und Todesfällen. Meine Mutter zog sich damals sehr zurück, machte eher ihr Ding für dich. Ich erzählte ihr kurz von meinen Mobbingprobleme, sie wollte das aber nie richtig wahr haben. Es hieß immer ich sollte auch mal etwas an mir ändern und ab da war das ein Zeichen dafür, dass sie mich ohnehin nicht mehr verstehen konnte. Irgendwann im November als ich 14 Jahre alt war schnitt ich mich mit der Nagelschere in den Oberarm. Eher aus Langerweile und ich spürte dass es mir gut tat. Von da an tat ich es häufiger, kaufte mir Rasierklingen. Ich wurde immer mehr ausgegrenzt und ließ meine Probleme immer mehr an meiner Haut aus, verschwieg Noten aus Angst dass es von Seiten meiner Mutter Konsequenzen gab und sie mir meine Gitarre oder den Computer weg nahm. Irgendwann kam dann doch raus, dass ich schlechter geworden war und ungefähr zeitgleich bemerkte sie auch die Narben an Armen und Beinen. Sie war total verzweifelt wusste gar nicht wie sie damit umgehen sollte. Sie fragte mich nur immer warum ich das tat, warum ich mir so sehr weh tat. Ich kam mir aber eher entblößt vor, weil ich die Narben und Wunden eher versteckt hatte und ihr nicht zeigen wollte. Später bei Auseinandersetzungen und Streitigkeiten hieß es dann immer „und dann ritzt du dich wieder, wenn du nicht mehr weiter kommst und zu dämlich bist mit deinen Problemen umzugehen. Wenn dir was nicht passt was andere sagen“ Das war für mich das rote Tuch. Ich beschloss ihr nie wieder was davon zu erzählen. Auch weil mich ihre zuerst entsetzte Reaktion abgeschreckt hatte und ich mich andererseits entblößt fühlte wenn sie mich bloß stellte und mir in Streitigkeiten vor hielt wie dämlich ich war, unfähig mit meinen Problemen umzugehen. Ich kam auf eine andere Schule, es wurde kurzzeitig besser. Ich hielt es ein halbes Jahr ohne Ritzen durch. Aber irgendwann wurde der Druck zu groß und ich schnitt wieder. Ich schaffte es nie über das halbe Jahr hinweg. Auch wenn die Abstände größer wurden. Nach der Mittelschule versuchte ich mich erneut auf dem Gymnasium. Ich hatte zunächst Freunde, im Laufe des letzten Schuljahres stellten sich aber Panikattacken ein, wegen denen ich mich in Therapie begab. Ich bemerkte, dass zu viel passiert war. Vom Ritzen erzählte ich der Frau aber nicht, nur von den Panikattacken, was ich im nachhinein sehr bereue. Zuvor hatte ich meinen Führerschein gemacht, hatte kaum noch Zeit für mich. Als ich durch die Führerscheinprüfung flog (ich war damals ein halbes Jahr lang clean) kaufte ich mir aus Wut über mich selbst Rasierklingen und schnitt mich auf dem Schulklo zum ersten Mal tiefer als ich wollte. Irgendwann hörte es zwar auf zu bluten, aber ich bemerkte, dass ich zu weit gegangen war.

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Was ratet ihr mir beruflich? Studieren? Wenn ja weiter weg oder nicht? Oder lieber in der Nähe der Eltern falls ich gar nicht klar komme. Wie gesagt ich habe derzeit was das Ritzen angeht noch Angst vor Beratungsstellen. Ich bringe das nicht über die Lippen. Und hab auch Angst was eine Psychologe dann macht...

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Ritzen und wie es dann weiter geht?

Ich ritze seitdem ich 14 bin. Mal stärker, mal schwächer. Damals war das extrem. Ich wurde in meiner Klasse ausgergenzt, war ohnehin instabil aufgrund familiärer Probleme und Todesfällen. Meine Mutter zog sich damals sehr zurück, machte eher ihr Ding für dich. Ich erzählte ihr kurz von meinen Mobbingprobleme, sie wollte das aber nie richtig wahr haben. Es hieß immer ich sollte auch mal etwas an mir ändern und ab da war das ein Zeichen dafür, dass sie mich ohnehin nicht mehr verstehen konnte. Irgendwann im November als ich 14 Jahre alt war schnitt ich mich mit der Nagelschere in den Oberarm. Eher aus Langerweile und ich spürte dass es mir gut tat. Von da an tat ich es häufiger, kaufte mir Rasierklingen. Ich wurde immer mehr ausgegrenzt und ließ meine Probleme immer mehr an meiner Haut aus, verschwieg Noten aus Angst dass es von Seiten meiner Mutter Konsequenzen gab und sie mir meine Gitarre oder den Computer weg nahm. Irgendwann kam dann doch raus, dass ich schlechter geworden war und ungefähr zeitgleich bemerkte sie auch die Narben an Armen und Beinen. Sie war total verzweifelt wusste gar nicht wie sie damit umgehen sollte. Sie fragte mich nur immer warum ich das tat, warum ich mir so sehr weh tat. Ich kam mir aber eher entblößt vor, weil ich die Narben und Wunden eher versteckt hatte und ihr nicht zeigen wollte. Später bei Auseinandersetzungen und Streitigkeiten hieß es dann immer „und dann ritzt du dich wieder, wenn du nicht mehr weiter kommst und zu dämlich bist mit deinen Problemen umzugehen. Wenn dir was nicht passt was andere sagen“ Das war für mich das rote Tuch. Ich beschloss ihr nie wieder was davon zu erzählen. Auch weil mich ihre zuerst entsetzte Reaktion abgeschreckt hatte und ich mich andererseits entblößt fühlte wenn sie mich bloß stellte und mir in Streitigkeiten vor hielt wie dämlich ich war, unfähig mit meinen Problemen umzugehen. Ich kam auf eine andere Schule, es wurde kurzzeitig besser. Ich hielt es ein halbes Jahr ohne Ritzen durch. Aber irgendwann wurde der Druck zu groß und ich schnitt wieder. Ich schaffte es nie über das halbe Jahr hinweg. Auch wenn die Abstände größer wurden. Nach der Mittelschule versuchte ich mich erneut auf dem Gymnasium. Ich hatte zunächst Freunde, im Laufe des letzten Schuljahres stellten sich aber Panikattacken ein, wegen denen ich mich in Therapie begab. Ich bemerkte, dass zu viel passiert war. Vom Ritzen erzählte ich der Frau aber nicht, nur von den Panikattacken, was ich im nachhinein sehr bereue. Zuvor hatte ich meinen Führerschein gemacht, hatte kaum noch Zeit für mich. Als ich durch die Führerscheinprüfung flog (ich war damals ein halbes Jahr lang clean) kaufte ich mir aus Wut über mich selbst Rasierklingen und schnitt mich auf dem Schulklo zum ersten Mal tiefer als ich wollte. Irgendwann hörte es zwar auf zu bluten, aber ich bemerkte, dass ich zu weit gegangen war.

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Danach folgte wieder eine kurze Hochphase, aber durch die später aufkommenden Panikattacken merkte ich, dass meine sozialen Kontakte litten und sich bisherige Freunde immer mehr zurück zogen weil ich ängstlich geworden war. Ich kam aus der Schule, machte Abitur. Und nun stehe ich eigentlich da und habe Angst zu scheitern. Ich wollte immer studieren, aber gleichzeitig habe ich schreckliche Angst davor, dass ich das alles nicht packe. Ich habe letztes Jahr Praktikum gemacht und ein Urlaubssemester wegen meiner Panikattacken. Jetzt fordert meine Familie aber dass es weiter geht, setzt mich unter Druck, dass ich beruflich auf die Füße komme. Zu Hause wollen sie mich nicht mehr beherbergen, sagen wenn ich im Oktober nicht endlich los lege und ausziehe schmeißen sie mich raus. Dementsprechend ist das Ritzen stärker wieder da als je zuvor. Ich habe Angst dass ich nicht alleine klar komme. Meine Mutter weiß nur, dass ich mich mit 14 geritzt habe, hält es für Experimente in der Pubertät. Dass es nie wirklich aufgehört hat weiß sie nicht. Und sie wäre die letzte, an die ich mich wenden wollen würde. Therapie kommt auch nicht mehr in Frage, die würde ich erst in 2 Jahren wieder nutzen können. Es ist zwar nicht so, dass ich es jeden Tag brauche, aber es ist wieder da. Und war nie wirklich weg. Ich denke es wird mich mein Leben lang verfolgen. Und gleichzeitig habe ich auch Angst vor den Reaktionen wenn ich das so einem Psychologen vorstelle. Man hört da ja schlimme Dinge. Wie gesagt ich muss mich bis Ende September entscheiden wie ich nun weiter mache und wo ich studiere. Ob . Zur Wahl steht eine Uni in der Nähe und eine weiter weg. Meine Mutter will aber unbedingt dass ich hier bleibe und ich sehe kein Licht am Ende des Tunnels sondern nur Probleme….

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