Mein Mann ist bisexuell veranlagt. Wie komme ich damit klar?

Hallo Ihr Lieben , ich hoffe, Ihr könnt mir ein bischen helfen! Wir sind seit 27 jahren verheiratet, haben Kinder, die ersten sind schon aus dem Haus und es sind auch schon Enkelkinder da. unsere Ehe läuft RICHTIG gut (aber hatten natürlich auch schon mal Phasen, wo es nicht so richtig lief). auch unser Sexleben ist gigantisch! Vor ca. einem halben Jahr hat mein Mann mir dann gesagt, dass er bisexuelle Neigungen hat und die auch ab und zu auslebt, er aber nur mich liebt. ich war natürlich zuerst total geschockt und auch verletzt...Wir haben lange über dieses Thema geredet, iund ich DACHTE, ich kann damit umgehen! aber was soll ich sagen unser Sexleben ist, seitdem ich das weiß, noch besser und intensiver geworden! Ich verwöhne ihn viel ANAL, weil ich dann immer denke, dann brauch er doch KEINEN mann, wenn er das was er möchte auch von mir bekommt--- aber das ist wohl nicht das GLEICHE! Und wir haben ausgemacht, dass er mir immer ehrlich sagt, wenn er wieder was mit einem Mann hatte ! Aber ich habe festgestellt, das ich doch immer erst sehr verletzt bin, wenn er mir sagt: Da war wieder was! Ich bin immer hin- und hergerissen, er sagt, das es nicht Fremdgehen ist, da es ja ohne Gefühle ist...es ist ja immer nur der Moment...das Ausleben seiner Neigungen! er trifft sich auch eher selten mit Männern und es sind auch immer Andere, also er hat KEINE Beziehung zu einem Mann..

Aber es belastet mich doch halt sehr....und mit wem soll man denn drüber reden.... Er möchte auch gern mit mir in einen Swingerclub gehen, ich bin mir nicht sicher, ob ich das möchte....hab jetzt schon viel im Netz darüber gelesen! Eine scheidung kommt für uns beide NICHT in Frage, es stimmt eben ALLES ! Aber es gibt Tage, da habe ich große Angst, dass ich auf Dauer eben doch nicht mit seiner Neigung klarkomme und das unsere Ehe dann doch daran zerbricht...ich bin immmer eifersüchtig, wenn er von seinem ERLEBNIS berichtet....tu aber immer so, als sei alles in Ordnung! Was soll ich denn nur machen, damit besser klarzukommen?

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Mein Mann hat mir nach einer Syphilis-Infektion gestanden, dass er Bisexuelle Neigungen hat und diese auch hin und wieder auslebt. Dies war für mich eine sehr schlimme Situation und ich habe unsere Beziehung, welche sehr stimmig, liebevoll und sexuell erfüllend ist, sehr in Frage gestellt.

Für mich war nicht die Sache als solche das Problem, vielmehr der Vertrauensbruch. Ich habe mich hintergangen gefühlt und war zu tiefst enttäuscht.

Dies Alles ist jetzt ca. ein Jahr her und mittlerweile haben wir nach vielen Gesprächen eine Lösung gefunden.

Oberste Priorität hat die Gesundheit. Als zweites möchte ich nicht alles wissen und dennoch, wenn ich nachfrage nicht belogen werden.

Für mich habe ich reflektiert, dass ich dabei das Gefühl von Ausgrenzung erlebe, Angst vor erneuter Enttäuschung habe und gern Kontrolle über die Situation hätte.

Dennoch ist mir bewusst, dass ich diese nicht haben kann und ich vertrauen muss. Ansonsten müsste ich ihn verlassen und dies möchte ich nicht. Auch mein Mann will unbedingt an unserer Ehe festhalten, er liebt mich sehr, hat aber eben diese Neigung, welche gestillt werden will.

Meine Erfahrung ist, dass ich seit dem ich es akzeptiert habe viel besser damit umgehen kann. Es ist so wie es ist, er ist dadurch kein schlechterer Mensch.

Wichtig ist nach meinem Dafürhalten, dass unsere Beziehung immer an oberster Stelle steht. Für den Fall, dass sich daran etwas ändern sollte, dann müssen wir uns dem erneut stellen.

Spürbar ist für mich, dass mein Mann unglaublich dankbar ist, er erleichtert ist, kein Geheimnis mehr vor mir haben zu müssen. Dies wiederum wirkt sich sehr positiv auf unsere Ehe aus.

Wir können den anderen nicht anders machen, er ist so wie er ist. Liebe ist für mich das was ich zu geben bereit bin und nicht das was ich erwarte zu bekommen.

Für mich ist dies emotional händelbar, wenn es nicht so wäre, dann müsste ich auch diese Grenze akzeptieren und ihn verlassen.

Hilfreich in diesem innerem Prozess war für mich Austausch mit anderen und dem ganzen Thema nicht so eine große Bedeutung zu geben. Sprich es nicht pausenlos zu durchdenken oder zu hinterfragen. Wir fühlen was wir denken.

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