Hey,
du zeigst wirklich alle typischen Verhaltensweisen von der Borderline-Persönlichkeitsstörung. Ich habe in meinem Freundes- und Bekanntenkreis ein paar Leute mit der Diagnose. Es ist nicht einfach damit umzugehen.. aber man kann es schaffen! Also als Betroffener und auch als Freund/Freundin.
Also ich will dir jetzt keinen Stempel aufdrücken und manche 'glauben' ja auch nicht an Persönlichkeitsstörungen, aber es ist nun mal so, dass es viele Menschen gibt, die sich genau so wie du fühlen und verhalten. Diese Stimmungsschwankungen, die Impulsivität und Aggressivität, selbstverletzendes Verhalten und Bulimie... typische 'Symptome'
Bei dem Thema muss ich immer an den Buchtitel 'Ich hasse dich - verlass mich nicht' denken... allein in diesem Satz erkennen sich Betroffene oft wieder (Das Buch habe ich nie gelesen, kann dazu also nichts sagen)
Wie wäre denn eine stationäre Therapie? Du kannst lernen dein eigenes Verhalten und deine Gefühle besser zu verstehen und damit umzugehen. Und dann wirst du auch irgendwann soweit sein, dass die gute Freundschaften aufbauen kannst :)
Also ich fand es immer sehr schwierig mit einer guten Freundin damals, weil sie immer alles persönlich genommen hat (sie hatte Borderline)... es war alles super zwischen uns und dann muss nur eine winzige Kleinigkeit passieren und sie hat mich total fertig gemacht, mich ignoriert, oder mich als den schlechtesten Menschen überhaupt hingestellt. Dabei bin ich sehr umgänglich eigentlich... da ich aber auch massive Selbstwert Probleme habe (u.a. Depressionen, Anorexie) und ich total abhängig von dieser Freundin war, hat dieses krasse Verhalten von ihr, bis heute 'Schäden' bei mir hinterlassen... Sie ist aber auch der extremste Fall, wenn ich es mit anderen Bekannten vergleiche.
Ich will dir damit sagen, dass es, wie du bereits selber merkst, für dein Umfeld sehr schwierig ist. Aber was viel wichtiger ist... es ist für dich schwierig! Du leidest darunter und das ist schrecklich.... das soll so nicht sein. Das Leben ist viel zu wertvoll. Daher würde ich dir wirklich nahe legen in eine Klinik zu gehen... sowas ist zuerst immer schwierig und vllt gefällt es dir da auch nicht. Aber wenn man erst einmal an die richtigen Therapeuten und an die richtige Klinik geraten ist, dann kann es einem sooo viel helfen. Ich habe in drei Tagen auch mein Vorgespräch in einer Klinik und werde schon bald ein paar Wochen/Monate in stationäre Therapie gehen... es wird höchste Zeit und es ist eine gute und sehr wichtige Entscheidung gewesen.
Wenn du irgendwelche Fragen hast, kannst du mir gerne hier schreiben per Privatnachricht. Wie gesagt, ich habe mehrere Freunde denen es ähnlich geht wie dir, ich habe selbst psychische Probleme und ich arbeite auch noch in dem Bereich bzw mache meine Ausbildung in der Pflege ;)
Liebe Grüße, Alice