Hallo, Leute!
Ein Wochenende sturmfrei. Ich bin heute abend in den Keller gegangen, um mir ein Brett da rauszusuchen. Dabei stieß ich auf einen schwarzen Ordner, dessen Aufschrift "Einführung in die philosophische Ethik" mich neugierig machte. Ich habe also drin rumgeblättert und Texte gefunden. Texte, die offensichtlich mein Vater geschrieben hatte. Briefe meiner Mutter an meinen Vater lagen auch drin. Wie ich später feststellte, war das das alte Tagebuch meines Vaters, am Computer getippt und ausgedruckt. Schon viele Jahre alt, sämtliche Texte handeln von Zeiten vor meiner Geburt (1998). Ich habe sehr vieles gelesen. Viele Dinge haben mich sehr berührt. "Ob das Kind willkommen ist - fragt Hafers. Daß es das ist, davon bin ich überzeugt. Daß wir dem Kind immer eine schöne und gute Familie bieten können, davon bin ich nicht überzeugt. Aber wenn wir ein Kind bekommen, dann ist es doch Geschenk, Gabe, Gnade." Die Rede ist von mir, zwei Jahre vor meiner Geburt... Ich verstehe durch diese Texte jetzt einiges in meiner Familie besser. Ich kann vieles besser nachvollziehen. Ich führe selbst ein Tagebuch und denke seit heute, dass ich dafür sorgen werde, dass meine Kinder diese gegebenenfalls auch mal finden. Für mich war es auf jeden Fall eine Bereicherung und diese Texte haben meinen Horizont erweitert und mir vieles erklärt.
Trotz allem habe ich jetzt ein schlechtes Gewissen. Verständlich. Oder? Ist das gerechtfertigt? Und wie werde ich das vielleicht sogar los (ohne meinem Vater davon zu erzählen bitte, das werde ich nicht tun!)?
Vielen Dank und eine gute Nacht <3