Ja. Wie Du schon sagst: es gibt keine Stimmfächer. Die Klassik-Fraktion gibt sich nach wie vor der Illusion hin, nur mit Bruststimme den kompletten Range singen zu können. Da es tatsächlich beim Menschen gewisse anatomische Unterschiede gibt, entscheidet die Frage, wo beim Kandidaten/der Kandidatin das Passagio als untrainierter Sänger liegt, über die Einordnung in eine Schublade, die dann dazu genutzt wird, etwas zu trainieren, was man schon hat bzw. was in der musikalischen Praxis letztlich bedeutungslos ist. Am Ende singen die erfolgreichen Klassik-Sänger (im Unterschied zur großen Gemeinde der Gescheiterten) heimlich still und leise (oder auch laut) doch mit "mixed voice" und wenden sich endlich der Frage zu, wie man zu einer eigenen, interessanten Stimme kommt. Das sich einem letztlich bedeutungslosen Technik-Aspekt widmen ist ökonomische Basis aller Gesangslehrer, bei denen die Schüler/-innen jahrelang nicht vom Fleck kommen und dann als untalentiert entlassen werden.
Bruststimme = Vollstimme = komplette Stimmlippe schwingt. Kopfstimme = Randstimme = nur noch der Rand der Stimmlippe schwingt Falsett = Pfeifstimme = Ton durch Loch in den aneinander gepressten Stimmlippen Gesteuert wird das gar nicht bzw. für eine gewollte Tonhöhe muss ein entsprechender Modus gewählt werden, was bewusst nur schwer gesteuert werden kann. Die Illusion, dies müsse gelernt werden, ist ökonomische Grundlage aller Gesangslehrer, bei denen Schüler/-innen über Jahre keine interessanteren Sänger werden, sondern sich an einem verkorksten Pseudo-Ideal der Klassik-Gemeinde abarbeitet. Mit im wesentlichen physischem Gesangstraining kann der Tonumfangsbereich des jeweiligen Modus nach oben oder unten gedehnt werden. Für Rock-Pop ist es wesentlich, dass die Kopfstimme recht weit nach oben "getrieben" werden kann (weil der Rocksänger eine Oktave über dem gewöhnlichen Tonhöhen-Range der E-Gitarre liegen will, der er sonst keine Paroli bieten kann) und dann noch Falsett dazu kommt. Auf welchem Tonhöhen-Niveau das Passagio, der Übergang von Brust- zu Kopfstimme liegt, ist dagegen wenig bedeutsam. Wichtig ist nur, dass der Übergang nicht zu hören ist und die Toncharakteristik der beiden Modi nicht zu weit auseinanderfällt. Die Klassik-Fraktion versucht nominell, d. h. sie behauptet, dies zu tun, die Bruststimme nach oben zu ziehen. In der Realität zeigt sich aber, dass die erfolgreichen Klassik-Sänger das machen, was ihre Theoretiker an Rock-Pop als unprofessionell kritisieren: eine mixed voice, also eine übergangslose Brust-Kopfstimme praktizieren.
Es gibt 3 (in Worten: drei) anatomisch unterscheidbare Gesangsmodi: Bruststimme, Kopfstimme, Falsett. Oder: Vollstimme, Randstimme, Pfeifstimme. Die Unterscheidung ist so: Vollstimme: komplette Stimmlippe schwingt, Randstimme: nur noch die "Kante" der Stimmlippe schwingt, Falsett: ein "Loch" in den aneinander gepressten Stimmlippen lässt noch einen Ton durch. Unabänderliche Tatsache bei allen Menschen: in der Skala vom Bass zum Sopran geht es unweigerlich von Randstimme zum Falsett, wobei der Kehlkopf von unten nach oben wandert. Ziel von Gesangsausbildung ist es, die Toncharakteristik der drei Modi entweder nicht zu weit auseinanderfallen zu lassen und dabei die Grenzen in die eine oder andere Richtung zu dehnen (Klassik mit Schwerpunkt Bruststimme) oder die jeweilige Charakteristik separat oder auch exclusiv (J. Summerville, GeeGees beim Falsett) zu nutzen. Im Mainstream-Rock-Pop wird in aller Regel nicht versucht, die Grenze zwischen Brust- und Kofpstimme zu verlagern, sondern es wird versucht, den Übergang (ital. Passagio) so unmerklich wie möglich zu gestalten, so dass von einer "mixed voice" gesprochen werden kann. Falsett wird dann nur pointiert eingesetzt. Das gilt für das "I" im Refrain von "Wicked Game" von Chris Isaak, der in den Strophen zwei Zeilen in Bruststimme und zwei Zeilen in Kopfstimme singt. Wer diesen Titel covern will, muss also alle drei Modi beherrschen. Der Erfolg dieser Musik zeigt, dass alle Fragen danach, wie man irgendeinen der Modi durch "Gesangsunterricht" vermeiden könnte oder ob irgendeiner dieser Modi unprofessionell ist, an der musiksoziologischen Realität vorbeigeht. Was so erfolgreich ist, kann nicht Blödsinn sein. Die Klassik-Fraktion ist leider anfällig dafür, die Realität des vollen Umfangs der technischen Gesangsmöglichkeiten beim Menschen zu ignorieren und in der Folge eine Menge Unsinn zu verbreiten.
Sie sollten ja jetzt einen Steuerbescheid erhalten haben. Ich auch, und ich habe endlos recherchiert, um herauszufinden, wie die Finanzbeamtin bzw. ihr wunderbares Steuerprogramm zu dem Ergebnis gekommen ist. Weil Ihnen das vielleicht ähnlich geht und diese Frage auch sonst im Netz nicht wirklich schön beantwortet ist, möchte ich als Laie darlegen, wie die Steuer auf die Abfindung nach Fünftelregelung berechnet wird, wenn man Abfindung und ALG, aber kein Arbeitseinkommen (und auch sonst keine "Millionen" aus Vermietung oder Kapitaleinkünften) hatte: Wenn Sie kein Arbeitseinkommen haben, dann wird Ihr "zu versteuerndes Einkommen" abzüglich der Abfindung negativ sein, allein schon wegen der Pauschbeträge. Wenn Sie es zusätzlich schaffen, mit den üblichen Steuertipps auf ein paar tausend Euro zu kommen (Riester-, Rürüp-Verträge, doppelte Haushaltsführung war bei mir, weil ich eine Umschulung mache oder Anwaltskosten wegen des Jobs bzw. der Kündigung), dann ergibt sich ein Wert X. Dieser wird vom ALG (also in Ihrem Fall von den "2.000 Euro" mal 12 gleich Jahresbetrag) abgezogen. Das Ergebnis dieser Rechnung (ALG minus sog. "negatives Basiseinkommen 1") wird zu dem Fünftel Ihrer Abfindung addiert. Zu diesem Betrag wird in der Steuertabelle (kann man downloaden) der Steuerbetrag gesucht und dann der Prozentsatz errechnet, der dazu rechnerisch richtig ist (bis vier Stellen hinter dem Komma). Dieser Prozentsatz wird dann auf das Fünftel angewendet und das Ergebnis dieser Prozentrechnung verfünffacht. Dies ist dann im Ergebnis ihre Gesamtsteuerschuld. Die zahlen Sie dieser Tage für 2011, und das war es dann steuerlich mit der Abfindung. In den Folgejahren zahlen Sie in Zusammenhang mit der Abfindung nix mehr. Beispiel: Einkommen 0 Abfindung 56.000 Werbungskosten 6000 sonstige Einkünfte 0 bedeutet: negatives Basiseinkommen von 6000 Euro, denn zu versteuerndes Einkommen sind 50.000 abzüglich 56.000 sind -6.000. Fünftel der Abfindung sind 11.200 Ihr ALG 24.000 minus 6.000 sind 18.000. 18.000 plus 11.200 sind 29.200. In der Tabelle findet man dazu 5.374 Euro; diese mal 100 dividiert durch 29.200 ergeben einen Prozentsatz von 18,4041 %. Diesen Prozentsatz angewendet auf die 11.200, das Fünftel, ergeben 2.061 Euro; diese mal fünf ergeben eine Steuerschuld von circa 10.300 Euro, die Sie dieser Tage erhalten haben dürften.