Ich möchte eine andere Person aus meinem Umfeld sein. Kann mir jemand helfen?

Ich bin männlich und vor drei Monaten sechzehn Jahre alt geworden. Jedoch:

Schon seit dem ich 12 war, nahm ich mir immer eine Person als Vorbild, meist eine Klasse über mir, die mir damals so "cool" vorkam, der ich unbedingt nacheifern wollte, wegen ihren Taten, wie sie drauf war, was sie erzählte.

Diese Person war damals ein Junge, ein Jahr älter als ich, dementsprechend 13. Bei ihm hatte die Pubertät schon voll zugeschlagen, es war übrigens auch wieder Schulbeginn. Ich habe mich schon früher immer gut mit Jungen verstanden, die älter als ich waren, meist mit pubertierenden Jungen.

Dieser Junge, nennen wir ihn Maximillian (natürlich nicht sein echter Name, jener ist anders), das war sein erster Tag in der achten Klasse (Gymnasium), war sehr beliebt unter seinen Mitschülern und steckte sehr tief drin in diesen "Connections" innerhalb seiner Klasse.

Ich fand' sehr cool wie er sprach, drauf war, was er erzählte (teils anstößige Witze, zweideutige Sachen, wie für sein Alter üblich), außerdem war er sehr intelligent aber auch unfassbar sportlich, und er sah sehr gut aus.

Ich sah nur das gute in ihm. An diesem ersten Schultag, als ich in die siebte Klasse (Gymnasium) kam, war ich förmlich wie verliebt. Ich wollte ihm in allem nacheifern, genauso groß wie er sein, dieselbe Persönlichkeit wie er haben, genauso sprechen wie er, das selbe Umfeld wie er haben und eigentlich direkt jetzt ihn übernehmen.

Ich war sogesehen hin und weg, am ersten Tag. Klar, als ich in der sechsten war, war er bereits in der siebten Klasse (kam da aber erst dazu). Bei meiner Schule sind Grundschule und Gymnasium auf dem selben Campus, und ich habe auch hospitiert als ich in der sechsten Klasse war, quasi war ich eine Woche lang Teil der siebten Klasse und habe "reingeschnuppert".

Jedoch schweife ich ab, an meinem ersten Tag am Gymnasium wollte ich unbedingt er sein. Als ich jedoch 16:00 wieder Zuhause war (Ganztagsschule), war ich tiefst deprimiert. Er war, als er in der siebten Klasse war, bereits 13, dementsprechend "weiter entwickelt", da es in diesem Alter ja eine sehr große Rolle spielt ob 12 oder 13. Jedenfalls, gab es bei ihnen Running Gags, diese Klasse wirkte bei meiner Hospitationswoche wie eine eingeschworene Gemeinschaft. Sie

Ich setze meinen Artikel in einer Antwort fort.

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ähnelten schon einer zehnten Klasse. Nun, als ich in die siebte Klasse kam, wünschte ich mir genauso zu sein wie dieser Junge, und auch das mein gesamtes Umfeld genauso wird und ich quasi in der selben Situation bin.

Doch, nochmal beschreibe ich die Situation, kam ich an diesem Tag um 16:00 nach Hause. Und dabei ist mir etwas aufgefallen; meine Klasse würde niemals so werden wie seine Klasse und ich niemals so wie er. Meine äußerlichen Merkmale und mein Auftreten ähnelten ihm schon, und ich wusste, dass ich keine solche Persönlichkeit so wie er entwickeln konnte. Den ganzen Abend habe ich geweint, war ständig, durchgehend deprimiert. Mir kullerten die Tränen, ich sagte mir dass ich niemals so sein würde und es kamen immer mehr Tränen, ich wollte unbedingt so sein, ich will die gleichen Bedingungen haben, genauso sein, die gleiche Klasse haben.

Ich wollte so sein wie er, ja schwärmte schon von ihm, ich wollte einfach genau er sein. Doch dann rückte er aus meinem Fokus und ich fokussierte mich auf seine Klasse. Ich sagte mir: "Wäre ich nur ein Jahr früher geboren, alles wäre so viel besser, ich wäre glücklicher". Ja, ich hatte schon das Gefühl, in diese Klasse gehöre ich hin. "Nur ein Jahr bin ich vorbeigeschrammt! Ich möchte in diese Klasse!" Doch diese Vorstellung, dass das niemals geschehen würde, versetzte mir noch größere Tränen.

Fast ein gesamtes Halbjahr war ich deprimiert.

Mittlerweile bin ich sechzehn. Und ich kann nur eines sagen: Es ist kein Stück besser sein. Ich will immer ein anderer Mensch sein, ja ich kenne mich selbst eigentlich gar nicht, ich kenne nicht was ich will. Ich weiß auch nicht, ob alle die ich anstrebe auch diese Phase hatten. Jedoch bin ich immer noch deprimiert, noch deprimierter als je zuvor.

Tatsächlich strebe ich aber auch immer noch diese Klasse an. Mit diesem Jungen habe ich mich mittlerweile angefreundet, ja ich hatte auch schon mehrere Freundinnen, aber ich möchte einfach jemand anderes sein. Aber kein perfekter Mensch. Ich möchte eine reale Person werden.

Ich fühle mich total deplatziert und kann nicht mal im Ansatz mitteilen, wie schlecht es mir geht... Ich möchte einfach nur Hilfe. Was sagt ihr?

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