Hallo! Ich bin zwar kein Verhaltensforscher, möchte mich aber trotzdem zu dieser Frage äußern. :) Die obige Aussage, dass wir Personen, die uns nahe stehen, eher schützen, als fremde Personen, halte ich für sehr wahrscheinlich. Natürlich werden dir Familienmitglieder, gute Freunde oder sonst für dich wichtige Personen immer wichtiger sein, als Fremde, zu denen du keinen Kontakt hast.
Ich denke, dass die Gründe hierfür vor allem mit der Evolution bzw. dem Fortpflanzungsinstinkt der Lebewesen zu tun hat, so gemein es sich auch anhört. Jede Art, so auch der Mensch, strebt es an, sich fortzupflanzen und seine Gene im Konkurrenzkampf der Masse durchzusetzen und weiterzugeben. Folglich ist jedem Individuum das Überleben der eigenen Gene am Wichtigsten und vorranging vor denen der anderen.
Ist ein Individuum mit einem anderen verwandt, haben sie auch eine Anzahl gemeinsamer Gene, die es zu schützen und weiterzugeben gilt. Je enger der Verwandtschaftsgrad zweier Lebewesen zueinander, desto eher werden sie sich gegenseitig helfen, schützen, unterstützen - auch (und das klingt zunächst paradox), wenn es zu ihren eigenen Kosten sein sollte.
In der Biologie geht man sogar davon aus, dass Tiere, die sich selbst oder nahe Verwandte opfern, um damit anderen ihrer Art das Überleben zu sichern, lediglich das instinktive Ziel haben, den Gesamtwert der Gene ihrer Art in maximaler Form weiterleben zu lassen. Das Fortleben der eigenen Gene hat also Priorität und ist, wenn das eigene Leben oder Verwandte geopfert werden, nur eine Rechenfrage in der Gesamtaddition des Genpools.
In der Biologie und Evolution geht es ja so egoistisch, ernüchternd und unromantisch zu - ein Jammer für den Moralverstand des Menschen... ;)
Puh, verstehe meine Antwort ja selbst kaum. Gib doch mal "Verwandtenselektion" und "Altruismus" bei Wikipedia oder google ein. Da müsste das alles noch mal besser erklärt stehen und du hattest ja nach Quellen gefragt! ;)