Die Bedeutung von sin(x) und cos(x) am Einheitskreis ist hier zu sehen:

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Die Mathematiker interessieren sich für Dreiecke im Einheitskreis. Dazu zeichnen sie zunächst einen Einheitskreis E. Ein Einheitskreis ist nichts anderes als ein Kreis mit Radius r=1. In der Zeichnung sieht man den Kreis in grün.

Jetzt kann man zu jedem Winkel alpha einen Radius r einzeichnen. Ich habe das Beispiel alpha=36.9° gewählt. Der zugehörige Punkt auf dem Kreis soll hier P heißen.

Von P aus zeichnen wir einen Senkrechte zur x-Achse und schneiden dabei die x-Achse bei Punkt B.

Das Dreieck ABP ist rechtwinklig. Die kurzen Seiten habe ich c und s genannt.

Die lange Seite ist langweilig, weil sie immer eins ist. Wir haben das Ganze ja auf einem Einheitskreis gegründet.

Die Länge der kurzen Seiten s (rot) und c (blau) sind nicht langweilig: Je nach Winkel alpha haben diese Seiten unterschiedliche Längen.

Die Mathematiker interessieren sich unglaublich für die Längen von s und c bei gegebenen Winkel alpha.

Die Länge der kurzen Seiten kann man aus einer Zeichnung grafisch ermitteln, indem man das Bild für einen bestimmten Winkel zeichnet und dann die Längen s und c mit dem Lineal misst. So haben es die ersten Mathematiker gemacht, wenn sie die Längen von s und c wissen wollten.

In unserem Fall lesen wir grafisch ab:

s=0,6

c=0,8

Die genauen Werte für s und c kann man mit dem Taschenrechner über die Funktionen sin(alpha) und cos(alpha) ermitteln. Die Funktionen sin und cos sind so gemacht (definiert), dass sie genau diese Längen für eine bestimmte Winkel-Situation zurückliefern. Wie diese Werte im Taschenrechner hinter den Kulissen berechnet werden, das ist erstaunliche mathematische Zauberei und führt hier zu weit, ist aber hoch interessant, weil das, was eigentlich ja grafisch abgelesen wird, berechnet werden soll.

Der Taschenrechner liefert die genauen Werte:

s=sin(36,9)=0,60042...

c=cos(36,9)=0,79968...

In der Grafik oben gilt im dem rechtwinkligen Dreieck der Satz des Pythagoras:Da hier r=1 und c=cos(alpha) und s=sin(alpha) wird daraus:

oder

wenn man den Winkel alpha mit x bezeichnet:



Zusammenfassend kann man sagen:

Die Formel sin^2(x)+sin^2(x)=1 ergibt sich am Einheitskreis aus der Definition von sin(x) und cos(x) und der Anwendung des Satzes von Pythagoras.

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Die richtige Antwort ist "Nein". Es reicht dazu ein Gegenspiel für die Behauptung zu finden. Ich nehme als Gegenbeispiel die allseits bekannte Normalparabel. Das ist das einfachste Gegenbeispiel.

 Intervall: Die durchschnittliche Änderungsrate auf dem Intervall berechnet sich als Durchschnitts-Steigung m:

 wobei x1 und x2 die Intervallgrenzen sind.

Die durchschnittliche Steigung ist im Intervall also positiv, wie in der Voraussetzung verlangt.

Trotzdem ist der Graph der Normalparabel im Bereich [-1;0[ fallend:

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In der Farbe Rot sieht man hier schön die Gerade mit der Durchschnittssteigung m=1.

Wenn man den Graph nicht zur Hilfe nehmen möchte, um zu zeigen, dass der Graph zum Beispiel bei x=-0,5 fällt, dann berechnet man die Ableitung an dieser Stelle:

  Da die Ableitung bei x=-0,5 negativ ist, fällt der Graph an dieser Stelle.

Zusammengefasst:

Die Normalparabel hat im Intervall [-1;2] eine positive durchschnittliche Änderungsrate (=Durchschnittssteigung). Trotzdem steigt die Normalparabel bei x=-0,5 (das liegt innerhalb des Intervalls) nicht.

Weil die Aussage ein Gegenbeispiel hat, ist die Aussage aus der Fragestellung als Ganzes falsch, denn wenn eine Aussage wahr ist, dann muss sie für alle Fälle wahr sein.

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