Was tun bei völliger Ignoranz des Vermieters bzw. der Hausverwaltung?

Folgendes Problem: Ich wohne in einem begehbaren Immobilien Fond im Zentrum einer deutschen Großstadt. Die Miete ist gepfeffert, ab das ist bei einer schönen Wohnung in bester Lage noch okay.

Was mir wirklich gegen den Strich geht, der Vermieter (Patrizia Immobilien, ein S-Dax Immobilien Konzern), will mit seinen zahlenden Kunden (den Mietern) offenbar garnichts zu tun haben. Für die Mieter haben die nichtmal einen Ansprechpartner.

Stattdessen versteckt man sich hinter wechselden Hausverwaltungen als bevollmächtigte Vertreter. Die Hausverwaltungen kann man eigentlich nur als Briefkastenfirmen betrachten. Es gibt immer eine lokale Adresse, die angeblich für das Objekt zuständig ist. Schriftverkehr Nebenkostenabrechnung etc. kommen aber immer von Zentralen in weit entfernten Städten.

Die Nebenkosten Abrechnung sind von vorne bis hinten falsch, intransparent, nicht nachvollziehbar und unrechtmäßig. So gibt es zum Beispiel mehrfach die Position "Sonstige Kosten" wo einfach nicht klar ist, was da eigentlich bezahlt werden soll. Auch wird der Wärmeverbrauch nicht nach dem realen Verbrauch sondern pauschal nach Fläche der Wohnung abgerechnet. Letztes Jahr hat sich die Position "Gärtner/ Grünflächenpflege" in der Abrechnung einfach mal verzwazigfacht. Man versucht auch gerne mal noch Nachzahlungen für Nebenkostenabrechnungen aus den Vorjahren zu verlangen, was auch rechtswidrig ist. Die Ganze Abrechnung genzt in Summe schon an planmäßigen Betrug. Vor allem wenn man bedenkt, dass die davon hunderte oder tausende raus schicken und viele Mieter womöglich einfach zahlen.

Auf Wiederspüche wird einfach garnicht reagiert. Natürlich werden auch keine Unterlagen beigebracht die die Abrechnungen begründen würden. Über die letzten zwei Jahre hat der Mieterverein insgesamt 6 Einschreiben Richtung der Hausverwaltung geschickt. Reaktion seitens der Hausverwaltung, keine.

Die Nebenkostenabrechnung von 2022 wurde noch unter Vorbehalt gezahlt. Da es auf den Wiederspruch und sämtliche Versuche der Kontaktaufnahme keinerlei Reaktion gab, empfahl man uns beim Mieterverein vom "Einbehaltungsrecht" gebrauch zu machen zumal die aus unserer Sicht unrechtmäßigen Forderungen aus den Abrechnungen bzw. Kürzungsansprüche von 2022 und 2023 die Nachzahlung von 2023 übersteigen.

Das alles wurde vom Mieterverein per Einschreiben schriftlich mitgeteilt. Reaktion natürlich keine. Stattdessen schickt man uns nun Mahnungen und droht mit gerichtlichem Mahnverfahren. Jeder einzelnen Mahnung und Zahlungsaufforderung hat der Mieterverein schriftlich per Einschreiben wiedersprochen.

Die Hausverwaltung ignoriert das komplett und schickt stupide ihre Mahnungen.

Das ganze ist wirklich zermürbend. Ich würde ja umziehen aber die Wohnung ist wirklich toll und der Wohnungsmarkt hier ist katastrophal.

Was kann man noch tun? Wo kann man sich noch über ein derartiges Gebahren beschweren.

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Oh ja, das kommt mir alles so bekannt vor – bei uns ist das ganz genauso, vor allem bei den Hausmeisterkosten. Die Abrechnung ist ein einziges Desaster. Der Posten „Hausmeisterservice“ ist völlig überzogen – bei uns werden da inzwischen über 12.000 € im Jahr angesetzt – für ein normales Mehrfamilienhaus! Keine Tiefgarage, kein Aufzug, kein Riesenhof. Und es ist absolut nicht ersichtlich, wofür diese Summe draufgeht.

Der Hausmeister selbst ist kaum je zu sehen. Das Treppenhaus bleibt oft ungeputzt, der Rasen wächst wochenlang unbeachtet, Reparaturen dauern ewig – und trotzdem taucht jedes Jahr ein dicker fünfstelliger Betrag in der Nebenkostenabrechnung auf. Ohne Aufschlüsselung, ohne Belege. Wenn man fragt, kommt gar nichts. Die angebliche Hausverwaltung sitzt zwar offiziell in der Stadt, aber die Post kommt immer aus irgendwelchen Zentralen quer durch Deutschland – und am Ende ist niemand zuständig.

Wir haben mehrfach, auch über den Mieterverein, um Einsicht in die Originalverträge und Belegkopien gebeten – vergeblich. Und auch auf unsere schriftlichen Widersprüche inklusive Einschreiben kam keine Reaktion. Stattdessen trudeln regelmäßig Mahnungen ein, als wäre nie etwas gewesen. Es wirkt wie ein kalkulierter Versuch, möglichst viele Mieter einfach mürbe zu machen, in der Hoffnung, dass man irgendwann aufgibt und zahlt.

Ich finde es wirklich erschreckend, dass man als zahlender Mieter in so einem System steckt, das keinerlei Transparenz bietet, die Kommunikation verweigert und trotzdem weiter Druck aufbaut. Und dann liest man, dass es bei anderen genauso läuft – das ist irgendwie tröstlich und beängstigend zugleich.

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