In einem von mir kreirten Beispiel möchte ich klarmachen, worum es mir geht ;)
In einer fernen Galaxie auf einem erdähnlichen Planeten, beginnt sich Leben auszubreiten. Auf die ersten Einzeller folgen bald vielzellige Lebewesen, die auf Land und in Wasser um ihr Überleben kämpfen. Sie entwickeln sehr spezifische Eigenschaften, die das Überleben begünstigen. Eine Art entwickelt die Eigenschaft, sich untereinander so zu verständigen, um bei der Nahrungssuche/Jagd Vorteile zu erzielen. Durch Kommunikation schaffen sie es, selbst bis anhin unbesiegbare Beutetiere durch ausgetüftelte Strategien zu besiegen. Mit der Zeit wurden diese überlebenswichtigen Überlegungen allerdings immer weniger gebraucht, so dass nun auch Raum für andere Gedanken frei wurde. Allmählich fragten sie sich, wer den eigentlich für die unterschiedlichen Naturereignisse verantwortlich sei. Für sie war von Beginn weg klar, dass es für alles Gründe geben muss. Doch wer verursacht nun Regen, Gewitter, die Bewegung von Sonne und Mond? Wer entscheidet über ihr Leben? Mit diesen Fragen wurden sie wegen ihres ausgeprägten Bewusstseins zwangsmässig konfrontiert, was sie aufgrund fehlenden Wissens auf Dauer unglücklich machte. Antworten mussten her! Unabhängig voneinander entwickelten sie auf dem ganzen Planeten unterschiedliche Theorien über "das" was für unser Leben verantwortlich ist, sprich über einen übermächtigen und unsichtbaren Schöpfer. Mit der Akzeptanz dieser Theorien wurden die Lebewesen entscheidend glücklicher, da ihr Leben nun einen Sinn ergab. Sie gaben diesen Glauben an alle folgenden Generationen weiter, so dass mit der Zeit nichts mehr hinterfragt wurde. Warum sollte man sich gegen etwas stellen, mit dem man aufgewachsen ist und das die einzig plausible Erklärung darstellt? Die Lebewesen waren sich nun einig, dass ihr Glaube den Tatsachen entspricht. Doch es gab ein entscheidendes Problem; Überall auf dem Planeten entwickelte sich der Glauben in unterschiedliche Richtungen. Einige glaubten an einen Gott, andere an mehrere Götter. Niemand wollte aber von seiner Idee abweichen, so dass sich die Meinungsverschiedenheiten schnell zu richtigen Konflikten entwickelten und sich die verschiedenen Völker bekriegten. Ein irreversibler Prozess, der von Rachelust und Hass geprägt war. Die starken Völker zwingten den schwächeren ihren eigenen Glauben auf, so dass sich im Laufe der Zeit nur ein paar wenige Glaubensrichtungen gefestigt haben.
Aber nun stellt sich einem die Frage; Wie ist es möglich, dass diese Lebewesen restlos von ihrem Glauben überzeugt sind, ohne irgendetwas zu hinterfragen? Ist es nicht absurd, dass sie sich bekriegen, obwohl sie sich ursprünglich die selben Fragen stellten? Warum sollte überhaupt eine dieser Theorien stimmen, wenn es doch so viele gibt und sie alle aus reiner Ungewissheit entstanden sind? Warum sollte dieser eine existierende Gott alle anderen Lebewesen missachten und im falschen Glauben lassen?
Wilkommen auf der Erde