Am 11.März ist es 4 Jahre her, dass meine Tochter im Alter von 31 Jahren verstorben ist. Bis heute komme ich nicht damit klar. Jeden Tag quäle ich mich, habe die Bilder vor Augen, wie sie an den dröhnenden Maschinen auf der Intensivstation im Koma lag.
Das schlimmste für mich ist, dass alles so schnell ging, ich konnte ihr nichts mehr sagen. Im Dezember 2010 klagte sie über Herzschmerzen, sie ging daraufhin zu ihrer Hausärztin, diese diagnostizierte ein Rückenleiden. Einen Röntgentermin hatte sie erst für März 2011.
Anfang Februar 2011 bekam sie kaum noch Luft beim laufen und Treppensteigen. Sie ging wieder zur Hausärztin , dort wurde sie weggeschickt, weil die Praxis angeblich
überfüllt war. Bis zum 27.Februar 2011 war sie noch arbeiten (Freitag). Sie rief mich an und
sagte mir, sie würde am Montag zum Arzt gehen. Wie ich später von Arbeitskollegen erfahren habe, sah sie sehr schlecht aus. Nach dem Arztbesuch am Montag rief sie mich an und sagte mir sie sei in der Rettungsstelle, ich möchte ihr doch Saft und Obst bringen. Da ich etwa 30 km von der Klinik entfernt wohne, kamen wir ich und mein Sohn erst nachmittags dort an.Der Arzt hatte uns schon erwartet, die Blumen, die wir ihr mitgebracht hatten durften wir nicht mitnehmen. Dann hörte ich nur noch "ihre Tochter ist schwerkrank. Sie hat eine Autoimmunkrankheit und liegt im künstlichen Koma." Ich sah sie dann an diesen Schläuchen, sie hatte noch Tränen in ihren Augen.
Seit dieser Tragödie habe ich den Boden unter den Füssen verloren. Auch seitens der Familie und der Umwelt kamen nur Sprüche, ich soll endlich mal aufhören zu heulen. Ich begab mich auch in Therapie, die mir überhaupt nichts gebracht hat, es wurde nur in meiner Vergangenheit herumgewühlt. Ich hatte angefangen Verse für meine Tochter zu schreiben, ich kann sie nicht mehr zählen, so viele sind es. Ich bin nicht im stande ihre Sachen wegzuwerfen. Mich quälen jeden Tag Selbstvorwürfe, wir hatten auch noch eine Meinungsverschiedenheit, wofür ich mich nicht mehr entschuldigen konnte. Ich überlege auch ihrer Hausärztin einen Brief zu schreiben, ihr gebe ich auch die Schuld an ihrem Tod. Sie fehlt mir so sehr.
wer kann mir einen Rat geben, habe das Gefühl durchzudrehen.