Chlor und grüne Färbung – das passt eigentlich ganz gut zusammen, denn Chlorgas ist grün, weshalb es auch nach dem griechischen Wort für frisch, grün "Chloros" benannt wurde. Aber wenn ich eine blonde Strähne in Chlorbleiche gebe, wird nichts grün, eher bleich. Am Chlor liegt es also nicht, dass sich das Haar grün verfärbt. Woran aber dann? Schuld daran sind Algen, genauer gesagt Algenvernichtungsmittel, mit denen die Ausbreitung bekämpft wird. Die enthalten nämlich Kupferverbindungen. Kupfersulfat sorgt für frisches Wasser, weil es die mikroskopisch kleinen Algen abtötet. Für den Menschen ist so eine geringe Dosierung vollkommen ungefährlich, aber nicht unwirksam. Kupferverbindungen, das kennen Sie von Kupferdächern oder Kupfermünzen, werden ja gerne mal grün. Bei der grünen Farbe handelt es sich um Kupferpatina – das ist eine grüne Alterungsschicht auf Kupferoberflächen, die durch chemische Reaktionen mit der Atmosphäre entsteht. Und genau dasselbe passiert mit Haaren im Schwimmbadwasser. Die Kupferionen werden von den Haaren – genauer gesagt: von den Aminosäurereste des Keratins, aus dem die Haare hauptsächlich bestehen – förmlich angezogen. Und dort verfärben sie sich aufgrund von Umwelteinflüssen. Auch dunkles Haar wird grünlich, nur man sieht es nicht so sehr. Aber in beiden Fällen hilft gründliches Waschen mit klarem Wasser.

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