Blickwechsel – Deine Fragen an einen jungen Jäger

 

Laut Statistik gehen rund 400.000 Menschen in Deutschland auf die Jagd. Das sind in Anbetracht auf die Gesamtzahl der Bürger gar nicht so viele. Kein Wunder, es ist ja auch eine eher besondere Tätigkeit. Und man muss sicherlich auch mit viel Unverständnis der Menschen darüber Tiere zu töten umgehen können. Das hielt unseren Nutzer PaulSam2612 jedoch nicht davon ab, eine Ausbildung zum Jäger zu absolvieren. Deine Fragen rund um das Thema Jagd, was es bedeutet, ein junger Jäger zu sein und wie sein Umfeld auf sein Hobby reagiert, beantwortete er im Blickwechsel am Freitag, 3. Februar.  

 

Was hat es damit auf sich?

Mit dem gutefrage-Blickwechsel wollen wir die Möglichkeit für Begegnungen mit interessanten Menschen schaffen. Über den direkten Austausch soll so mehr Verständnis für die Sichtweisen des Anderen erreicht werden.

Denn hinter jeder Antwort auf gutefrage steckt ein Mensch mit einer spannenden Geschichte. Diesen Menschen kannst Du beim gutefrage-Blickwechsel begegnen und dabei versuchen, die Welt durch ihre Augen zu sehen. Denn genau das meint die doppelte Bedeutung des Wortes "Blickwechsel":

  1. Der Austausch von Blicken
  2. Der Wechsel der Sichtweise

Der Blickwechsel fand am Freitag, den 3. Februar 2023 statt. Unser Nutzer PaulSam2612 beantwortete drei Stunden lang Fragen zu seiner Tätigkeit als Jäger und erklärte, was es bedeutet, diesem doch etwas besonderen Hobby nachzugehen. 

 

PaulSam2612 stellt sich vor:

Ich bin @PaulSam, ich bin jetzt 17 Jahre alt. Abgesehen von der Jagd habe ich ein ganz normales Leben und bin Schüler auf einem Gymnasium.

In meiner Freizeit mache ich ebenfalls sehr gerne und viel Sport. Zur Jagd kam ich als ich etwa 14 und ein paar Monate alt war. Vorher hatte ich nichts mit dem Thema zu tun, keine Jäger im Umfeld oder der Familie. Wie ich nun zu Jagd kam ist also eine ganz lustige Geschichte: Ich war in der 10. Klasse und suchte ein Praktikum. Wir haben zwei Hunde, also war ich zu der Zeit mit meinen Eltern auch regelmäßig mit denen draußen.

Als wir dort dann im Wald einen Mann trafen, der sich wie ein Förster kleidete, fragte mein Vater, ob er doch für mich einen Praktikumsplatz habe. Er sagte nein, machte mir aber das Angebot, mich zum Jäger "auszubilden" bzw. mich auf die Prüfung vorzubereiten. Zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass mich dieser damals fremde Mann die nächsten 3 Jahre (bis heute) zur Prüfung begleiten wird, mir dabei einen sehr guten Wissensstand vermittelt und auch noch nach der Prüfung da sein wird. Wir trafen uns etwa 1,5 Jahre 1 Mal wöchentlich am Nachmittag zum gemeinsamen lernen (er hatte seinen Jagdschein schon länger) einmal in der Woche kam ich zum Arbeiten vorbei und erarbeitete mir so die etwa 2000€ teure Prüfung (Ich war nochmal 2 Wochen in einem Jagd-Crash-Kurs, mit anschließend staatlicher Prüfung in Niedersachsen).

Mein "Mentor" nahm mich dabei öfter mit auf die Jagd und zeigte mir übliche Jagdpraktiken, zum Beispiel das Verwerten von Wild nach dem Schuss, oder die Hege und Pflege von Wald und Wild. Wie vorhin bereits erwähnt meldete mich mein Mentor dann nach etwa einem Jahr zum Jagd Crash Kurs bei. Dort erlente ich im Prinzip nochmal alles von neu. Das half mir dabei, mein Wissen noch weiter zu vertiefen. Der Jagdkurs fand in NRW statt, meine Prüfung war in Niedersachsen. Der Jagdschein zählt trotzdem im gesamten Bundesgebiet. Ich bestand die Schriftliche, die Schießprüfung und die Mündlich/Praktische in allen Bereichen ohne Probleme. Meinen Jagdschein konnte ich mit 16 Jahren dann bei der unteren Jagdbehörde "lösen" bzw. beantragen.

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