Hi JUCEL,

gerne beantworte ich deine Frage:

  • Um auf Binnengewässern mit einem Boot mit einem Verbrennungsmotor mit mehr als 15 PS, oder einem Elektromotor mit mehr als 10,2 PS, zu fahren, benötigst du den SBF-Binnen.
  • Um an der Küste mit einem Boot mit einem Verbrennungsmotor mit mehr als 15 PS, oder einem Elektromotor mit mehr als 10,2 PS, zu fahren, benötigst du den SBF-See.
  • Wenn dein Boot eine UKW-Funkanlage verbaut hat, wovon ich ausgehe, benötigst du auf Binnengewässern das UKW-Sprechfunkzeugnis für den Binnenschifffahrtssfunk (UBI).
  • Wenn dein Boot eine UKW-Funkanlage verbaut hat, wovon ich ausgehe, benötigst du an der Küste das Beschränkt Gültige Funkbetriebszeugnis (SRC).
  • Wenn du dich weiter als 30-40 Seemeilen von der Küste entfernst, was du bei einer Weltumsegelung wohl tun wirst, benötigst du komplexere Funkanlagen (UKW-Funk reicht nur ca. 30-40 sm), um mit dem Land in Kontakt zu bleiben. Um diese Funkanlagen bedienen zu dürfen, benötigst du das Allgemeine Funk-Betriebszeugnis (LRC).

Diese Scheine sind in Deutschen Gewässern für Bootsführer*innen mit Wohnsitz in Deutschland vorgeschrieben. In anderen Ländern, auf Booten unter ausländischer Flagge und für Bootsführer*innen, die in anderen Ländern wohnen, gelten andere Regeln. Wenn du die oben genannten Scheine in Deutschland machst, bist du in der Regel auf der sicheren Seite, weil diese Scheine in der Regel auch im Ausland anerkannt werden. Um auf der sicheren Seite zu sein, informiere dich zuerst ausführlich über jedes Land, dessen Gewässer du befahren möchtest.

Außerhalb der 12-Meilen-Zone ist übrigens kein Bootsführerschein vorgeschrieben. Du befindest dich außerhalb der 12-Meilen-Zone in internationalen Gewässern, in denen kein Land das Recht hat, Führerscheinkontrollen durchzuführen. Du benötigst den SBF-See also nur, um von der Küste abzulegen und durch Küstengewässer zu fahren, bevor du die 12-Meilen-Zone erreichst.

Wenn du die oben genannten Scheine gemacht hast, hast du noch keine Ahnung vom Segeln. Du darfst dann zwar ein 15-Meter-Boot durch die Gegend fahren, aber um die Prüfung zu bestehen, musst du keine Sekunde unter Segeln gefahren sein. Weil es in deutschen Küstengewässern keinen vorgeschriebenen Segelschein gibt, werden die oben erwähnten Prüfungen alle unter Motor abgelegt. Sammle also zuerst noch Erfahrungen beim Segeln auf dem Meer, bevor du dich auf die Weltumsegelung wagst. Du kannst Erfahrungen sammeln, indem du Kurse bei Segelschulen machst (z. B. für den freiwilligen Sportküstenschifferschein), indem du mit einem Segelverein Ausfahrten machst, indem du mit Freunden regelmäßig mitsegelst, und dich persönlich informierst, etc.

Nautische Grüße und immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel!
Rafael von bootspruefung.de

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Hi KaffeemitMilf,

danke für deine Frage.

Zuerst zur Reihenfolge:

Wenn du beide Scheine in einer Kombiprüfung machst, kannst du dir einige Euros sparen. Falls es zeitlich nicht reicht, beide Scheine zu machen, mach' unbedingt zuerst den SBF-See und später den SBF-Binnen: Wenn du bereits den SBF-See hast, musst du für den SBF-Binnen nur noch eine theoretische Prüfung machen. Von der praktischen Prüfung bist du befreit.

Theorie: Online oder Präsenz

• Der Vorteil davon, online zu lernen ist, dass du dir dadurch mehrere hundert Euro und einige Stunden im Kurslokal sparen kannst.

• Der Vorteil davon, im Präsenzunterricht zu lernen ist, dass du dadurch im Kursleiter jederzeit einen direkten Ansprechpartner bei Fragen hast, dass du dich mit anderen Kursteilnehmern austauschen kannst und dass du auch noch nützliche Dinge lernst, die über die reinen Prüfungsfragen ausgehen.

Wenn du gut und effizient selbständig lernen kannst und du nur die Prüfung bestehen willst, reicht es aus, online zu lernen. Du lernst die Prüfungsfragen auswendig und bringst dir die Navigationsaufgaben selbst bei. Wenn du nicht so gut selbständig lernen kannst, besuche unbedingt einen Theoriekurs bei der Bootsschule.

Selbst wenn du gut und effizient selbständig lernen kannst, hat der Besuch eines Theoriekurses bei einer guten Bootsschule seine Vorteile: Du lernst im Kurs zusätzliche Dinge, die mit dem Boot auf dem Wasser wirklich wichtig sind, auch wenn sie nicht 1:1 in der Prüfung abgefragt werden.

Praxis

Auch für die Manöver für die Praxisprüfung musst du nicht unbedingt einen Kurs bei einer Bootsschule besuchen. Du darfst dir die Manöver auch auf einem führerscheinpflichtigen Boot von einem Bekannten beibringen lassen, der den Schein hat. Auch hier empfiehlt es sich aber, bei einer Bootsschule ein paar Fahrstunden zu machen, weil die Bootsschulen genau wissen, worauf die Prüfer in der Prüfung Wert legen.

Viel Spaß aufm Wasser und herzliche Grüße ⚓
Rafael von bootspruefung.de

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Hi Mondschein,

danke für deine Frage.

Du darfst in Deutschland an den meisten Orten ohne Führerschein ein Segelboot führen. Die wichtigste Ausnahme sind die Gewässer um Berlin.

Wenn du ein Segelboot mieten willst, musst du dem Vermieter gegenüber aber nachweisen können, dass du segeln kannst. Da gibt es verschiedene Möglichkeiten:

• Mit dem amtlichen Sportbootführerschein-Binnen unter Segel kannst du bei fast jedem Vermieter in Deutschland ein Segelboot mieten. Der SBF-Binnen unter Segel ist auch im Ausland anerkannt: Du darfst damit auch im Ausland ein Segelboot führen, wenn dort für Segelboote eine Führerscheinpflicht herrscht. Das Mindestalter, um den SBF-Binnen unter Segel zu machen, beträgt 14 Jahre (du kannst die Prüfung schon mit 13 Jahren und 9 Monaten ablegen.)

• Daneben gibt es in Deutschland eine Reihe von nicht-amtlichen Segelscheinen. Du kannst zum Beispiel bei den Schulen, die dem Verband der Deutschen Sportbootschulen angehören, den Grundschein Jolle, Grundschein Yacht oder den Grundschein Catamaran machen machen. Damit kannst du bei allen Segelschulen, die diesem Verband angehören, eine Jolle, eine Jacht oder ein Catamaran mieten. Das Mindestalter beträgt 12 Jahre.

Ich würde wohl an deiner Stelle den SBF-Binnen machen. Das ist der offizielle, amtlich anerkannte Schein und bietet dir am meisten Möglichkeiten.

Herzliche Grüße
Rafael

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Hi KaffeemitMilf,

danke für deine Frage!

Du darfst mit dem SBF-See tatsächlich Boote jeder Länge führen, sofern diese zu "Sport- und Erholungszwecken" gebaut und zu "Sport- und Erholungszwecken" geführt werden.

Wenn du direkt nach der Ausbildung zum SBF-See (ohne auf anderem Weg die nötigen Kenntnisse zum führen einer 50-Meter-Yacht zu erlangen) eine 50-Meter-Yacht führst, darf dich der Gesetzgeber nicht strafen, solange nix passiert, weil du den passenden Führerschein hast. Es werden dir aber sehr schnell Verstöße gegen die Schifffahrtsregeln unterlaufen, weil du direkt nach der Ausbildung zum SBF-See schlicht nicht in der Lage bist, ein solches Schiff zu führen. Für diese Verstöße kannst du selbstverständlich bestraft werden. Passiert dir gar ein Unfall, wird die Versicherung versuchen, die Haftung auf dich abzuwälzen, mit der Begründung, dass du gar nicht fähig warst ein solches Boot zu führen, und deshalb fahrläßig gehandelt hast.

Fazit: Ja, du hast den nötigen Führerschein, um eine riesige Yacht zu führen. Aber du hast nicht die nötigen Kenntnisse, wenn du nur die Ausbildung zum SBF-See gemacht hast, um eine solche Yacht zu führen. Du brauchst den SBF-See, um eine solche Yacht führen zu dürfen, aber du musst dir die nötigen Kenntnisse, um eine solche Yacht zu führen, noch auf anderem Weg aneignen.

Zum Kroatischen Küstenpatent:

Das kroatische Küstenpatent ist für Personen mit Wohnsitz in Deutschland in deutschen Gewässern nicht gültig! Personen mit Wohnsitz in Deutschland benötigen den SBF-See, wenn sie in deutschen Küstengewässern ein Sportboot mit mehr als 15 PS führen wollen.

Herzliche Grüße
Rafael von bootspruefung.de

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Hi Benno482,

ein Boot mit genau 15 PS darf (auf den meisten Gewässern) ohne Führerschein geführt werden. Um ein Boot mit mehr als 15 PS zu führen, ist der Sportbootführerschein vorgeschrieben.

Um ein Motorboot mit weniger als 15 PS zu führen, benötigt man zwar keinen Sportbootführerschein, aber man muss mindestens 16 Jahre alt sein.

Die Strafen für die Vergehen finden sich im Buß- und Verwarnungsgeldkatalog Binnen- und Seeschifffahrtsstraßen (BVKatBin-See): https://www.elwis.de/DE/Schifffahrtsrecht/Verzeichnis-Rechtsverordnungen-Gesetze-Richtlinien/BVKatBin-See.pdf

  • Wenn jemand ohne Fahrerlaubnis ein Sportboot führt (Strafbestand 24.310000), beträgt das Bußgeld zwischen 150 und 500 €.
  • Wenn jemand über 16 Jahre das Boot führt, und mit einer Person das Ruder besetzt, die noch nicht 16 Jahre alt ist (Strafbestand 22.210910) beträgt das Verwarnungsgeld 55 €, das Bußgeld zwischen 125 und 250 €.
  • Wenn jemand ein Motorboot an eine Person vermietet, die noch nicht 16 Jahre alt ist (Strafbestand 25.206000), beträgt das Verwarnungsgeld 55 €, das Bußgeld zwischen 125 und 250 €.

Ob das Vergehen auch für seine Eltern oder seinen künftigen Moped-Führerschein ein Problem darstellt, weiß ich nicht. Am besten fragt dein "Bekannter" mal beim lokalen Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt nach :-)

Herzliche Grüße ⚓

Rafael

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Hi Mabyto7,

für die Bestimmung, ob du einen Bootsführerschein benötigst, um dein Boot in deutschen Küstengewässern (Nord- und Ostsee) zu führen, ist das Material, aus dem dein Boot gebaut wurde, nicht relevant: Es zählt einzig die PS-Anzahl des Motors deines Bootes. Wenn dein Boot mehr als 15 PS hat, benötigst du - sofern du in Deutschland wohnst - den Sportbootführerschein-See (SBF-See), um mit deinem Boot in der Nord- und Ostsee zu fahren.

Nautische Grüße ⚓

Rafael von bootspruefung.de

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Hi LongsbieHD,

du kannst mit deinem Buch für den Sportküstenschifferschein (SKS) und für den Sportbootführerschein-See (SBF-See) üben.

Den Sportbootführerschein-See (SBF-See) benötigst du, um ein Schiff mit mehr als 15 PS Antriebsleistung auf dem Meer zu führen.

In der Ausbildung zum SKS lernst du viele weitergehende Themen zum Fahren auf dem Meer, aber der SKS ist nicht vorgeschrieben, wenn du nicht gewerbsmäßig ein Boot führen willst.

Willst du hingegen auf Binnengewässern, d. h. Seen, Flüssen und Kanälen in Deutschland ein Boot führen, benötigst du (auf den meisten Gewässern ab mehr als 15 PS) den Sportbootführerschein-Binnen (SBF-Binnen).

Du kannst mit diesem Buch nicht für den SBF-Binnen üben.

Herzliche Grüße

Rafael von bootspruefung.de

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Hi Billimann,

du kannst die praktische Prüfung und die theoretische Prüfung an verschiedenen Orten ablegen, allerdings musst du beide Prüfungsteile beim gleichen Verein ablegen (beim Deutschen Segler-Verein - DSV - oder beim Deutschen Motoryacht-Verein - DMYV).

Herzliche Grüße

Rafael

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Hi Koston85,

mit dem UBI darfst du im Binnenbereich funken, mit dem SRC an der Küste (die UKW-Funkstellen, die mit dem SRC bedient werden dürfen, haben eine Reichweite von ~30 sm vor der Küste).

Mit dem LRC darfst du erweiterte Funkanlagen bedienen, mit denen du fast überall auf dem Ozean mit dem Land in Kontakt bleiben kannst.

Das LRC baut auf dem SRC auf. Du kannst zuerst die SRC-Prüfung machen und später die LRC-Prüfung. Wenn du direkt die LRC-Prüfung machst, legst du an deiner Prüfung zuerst die SRC-Prüfung ab, und anschließend den LRC-Teil.

Herzliche Grüße

Rafael von bootspruefung.de

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