Ich habe vor 15 Jahren angefangen mich für den Söring-Fall zu interessieren. Das ein kluger, gesitteter Junge unschuldig vor sich hinsiecht im Gefängnis hat mich erschüttert.
Wenn ich ihn heute sehe, muss ich wegschalten, weil Mimik, Gestik, Sprechpausen, Überleitungen von Zeichen des Lügens nur so strotzen.
Ich habe alle seine Bücher gelesen. Jeden Zeitungsartikel gelesen und dachte, wie man ihm helfen könnte.
Wenn er immer und immer wieder zum Besten gibt, dass er ja so dämlich war, für Elizabeth Haysom zu lügen; sage ich heute, die Aussage müsste so klingen: ich war so dämlich und habe die Eltern umgebracht für diese Frau.
Ehrlich gesagt, hält das kein Schwein aus so lange unschuldig und das noch in der USA zu sitzen ohne Aussicht. Ich glaube, er hat es deshalb überlebt, WEIL er der Täter ist und sich immer wieder selber sagen musste: „scheisse, du hast das bekommen, was du verdienst.“ Das hat ihn überleben lassen. Auch beim Gericht diese Art. Arrogant und abstoßend selbstsicher. Ein Junge in dem zarten Alter wäre normalerweise in Schluchzen ausgebrochen wenn sich die Schlinge mehr und mehr zuzieht. Aber nix kam. Es gibt abertausend Punkte, die einen stutzig machen.
Aber 33 Jahre sind ok. Soll er doch jetzt das Beste aus dem Rest machen.