Bei Pfingstlern kann die Frage leider ebenso wenig pauschal beantwortet werden wie bei Katholiken oder Protestanten. Dafür gibt es zu viele von ihnen und eine zu große Bandbreite der Überzeugungen. Es kann sein, daß sie ganz kommunikatiosfähig und sehr nett sind, oder aber auch "Hardliner". Gibt´s bei allen Religionen und auch bei Nichtgläubigen. Man muß sich einfach die Leute persönlich ansehen und dann entscheiden, notfalls die Gastfamilie wechseln.

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Simonie ist der - streng verpönte und verbotene- Kauf von geistlichen Ämtern und Würden gegen cash. Der Begriff geht zurück auf das Neue Testament, Apg. 8, 9-25, wo der Zauberer Simon vom Apostel Petrus die Gabe des Heiligen Geistes für Geld erwerben wollte.

Im Mittelalter, als manche geistlichen Ämter recht einträglich waren und auch Macht verliehen, war die Simonie "ich kaufe mir einen Bischofssitz" ein echtes Problem, das erst nach der Reformation zurückgedrängt werden konnte.

Laieninvestitur, (nicht "investition" :-) ist die Einsetzung (Investitur) eines leitenden Geistlichen (Bischof oder Abt) durch einen Laien und nicht durch die Kirche. Normalerweise muß z.B. ein Bischof ordentlich gewählt und von seinen Amtskollegen akzeptiert und geweiht werden. Wenn allerdings der König aus politischen Gründen irgendeinen Adligen auf einen Bischofsstuhl setzt, ohne die Kirche zu fragen, ist das eigentlich illegal.

Um das Recht, Bischofssitze zu vergeben, ging es im Wesentlichen im sog. Investiturstreit zwischen Papst und Kaiser. Er wurde im "Wormser Konkordat" geschlichtet, was Du leicht googeln kannst.

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Es gibt die eine Sünde, aus der alle anderen folgen.

Und das ist die, von der die Paradiesesgeschichte erzählt, daß die Menschen meinen, sie kämen alleine zurecht und bräuchten niemanden, der ihnen was sagt und von dem sie abhängig wären. Der Rest ist im wahrsten Sinn des Wortes Geschichte.

Ohne das erste Gebot kannst du nämlich die anderen neun in die Tonne hauen. Sie hängen alle daran. Nehme ich das erste nicht ernst, hab ich für die anderen in fünf Minuten gute Entschuldigungen. Nehme ich das erste ernst, habe ich keine Entschuldigung mehr. Deshalb bekämpfen manche Leute instinktiv das erste Gebot, damit´s mit den Entschuldigungen wieder hinhaut.

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"Luzifer" kommt in der Bibel überhaupt nicht vor. Der Name stammt aus dem Mittelalter und hat eine komplizierte Geschichte- der Teufel wurde da mit dem griechischen Prometheus- Mythos verquirlt, genauso wie alles was hier zu ihm steht, ziemlich gequirlte Phantasie ist.  Die Auskünfte über den Teufel selbst in der Bibel, wo er entweder "Satan" oder "Diabolos" (deutsch etwa : "Kaputtmacher") heißt, sind viel magerer. Kannst du selbst nachlesen. Sein Ziel: die Menschen reinzureißen, zu verführen und zu betrügen.

"Michael" kommt eigentlich nur im Buch Daniel und in der Offenbarung vor (was kein Zufall ist, wenn man sich auskennt). Er ist der militärischste Engel, beschützt das Volk Gottes gegen das Böse und führt den Endkampf gegen den Teufel, der recht kurz ist, eher so etwa wie eine  Razzia. Denn wirklich viel zu melden hat der Teufel nicht.

By the way: was ist das denn für ein merkwürdiges Spiel?

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Die Antarktis solltet ihr nicht vergessen. :-) Ansonsten: die Türkei und Japan. China war mit Einschränkungen immer selbständig. Aber ungeschoren von europäischer oder US- Einflußnahme war und ist kein Land der Welt.

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Noch wird sie es, weil sie nach wie vor als einzige das Sakrament der "Versiegelung" hat, das von den Aposteln der NAK gespendet werden muß und das nach ihrer Auffassung erst wirklich die wahre "Gotteskindschaft" begründet und weil sie sich noch exklusiver gebärdet als andere christliche Gemeinden. Allerdings gibt es in der NAK starke Kräfte, die es so belassen wollen und ebenfalls starke Kräfte, die aus der "Sektenecke" raus wollen und sich ökumenisch engagieren.  Wie das interne Tauziehen ausgeht, ist momentan noch nicht abzusehen. Aber vorerst geht da noch nicht viel.

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Ich wäre für eine Alliteration:  "Kloster, Krone & Kultur"

Da hätten wir die kunstsinnige prinzessliche Klosterfrau doch gut in einem mittelalterlichen Stabreim untergebracht, oder? ;-)

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Deutschland war immer schon ein "Bundesstaat" (mit Ausnahme von 12 Jahren), bestand also aus sehr starken Teilstaaten mit ausgeprägten Eigeninteressen (Franken, Sachsen, Bayern z.B.), die die Zentralgewalt (König) gern demontieren und kurz halten wollten. Dieses Ziel wurde beharrlich verfolgt und gelangte 1648 zum Klappen- da waren sie alle souverän.

Otto I. wollte mit Hilfe des Reichskirchensystems ein politisches Gegengewicht gegen die Herzöge schaffen, eine kaisertreue Macht im Reich haben; er fühlte sich auch ehrlich von Gott zum Schutzherrn der Kirche berufen . Also mußte er sich auch den Papst untertan machen, was ihm gelang, seinen Nachfolgern aber nicht mehr. In der Folge versuchten alle Könige, in die Kirche hineinzuregieren und alle Päpste, den König zu schwächen. Dieser Gegensatz durchzog das ganze Mittelalter ("Investiturstreit")

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Damals  erwarteten viele Leute religiöse Spektakel- wie heute auch. Sie fanden das echt klasse, was über den Alltag weit hinausging, so wie die Speisung der 5000, und wenn schon Reich Gottes, dann aber als Event mit Oscars und Laufsteg und allem!

Jesus schickt sie zurück in ihr normales Leben und sagte ihnen, daß der Himmel dort schon klein zu wachsen beginnt, wo die Menschen auf ihn hören und das umsetzen. Das kann klein wie ein Senfkorn sein, kann aber viel bewirken.

Und wenn in der Wüste viele Senfkörner aufgehen, blüht sie.

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Also ja, es gibt Zitate in der Lutherbibel, stehen ja schon ein paar hier, und zwar da, wo das AT im NT zitiert wird.

Zur Genauigkeit: Du hast beim Übersetzen immer ein Problem: willst Du möglichst wörtlich bleiben, wird es in der Zielsprache womöglich unverständlich. Ein Beispiel: im Englischen gibt es die Redewendung "tit for tat". Übersetzt Du es wörtlich, heißt es "Tit für tat" und ist im Deutschen Quatsch. Es heißt sinngemäß "wie du mir, so ich dir". Das wäre dann eine verständliche Übersetzung, aber eben keine wörtliche. Diese Entscheidung muß immer gefällt werden.

Luther sprach Latein so gut wie Deutsch, war in Hebräisch sehr gut und im Griechischen etwas schwächer- dafür gab´s dann Melanchthon und noch einige andere. Er hat nicht allein übersetzt, sondern wurde in richtigen Redaktionskonferenzen von Experten wie Cruciger und Bugenhagen unterstützt. Aus "zweiter Hand" ist seine Übersetzung jedenfalls nicht, sondern aus dem hebräischen AT und dem griechischen Text des NT, den Erasmus von Rotterdam herausgegeben hatte.

Die Frage ist: hat er den Inhalt der Bibel gut aus den Ursprachen rübergebracht? Und da denke ich, ja! Im Zentrum standen bei ihm die Adressaten- sie sollten es verstehen und das war sehr schwierig in einer Zeit, die noch kein allgemein anerkanntes Hochdeutsch kannte, sondern eigentlich nur Latein (für Gelehrte) und Dialekte (für´s Volk).

Und die Aufgabe hat er prima gelöst.

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Selbstverständlich darf man das. Viele Mönche und Nonnen machen bei ihren Familien Urlaub und kriegen oft Besuch- es sei denn, sie wollen es nicht.

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Ja, ich glaube an ein Leben nach dem Tod

Ich hang und bleib auch hangen an Christus als ein Glied;

wo mein Haupt ist durch gangen, da nimmt er mich auch mit.

er reißet durch den Tod, durch Welt, durch Sünd, durch Not,

er reißet durch die Höll,

ich bin stets sein Gesell.

(Paul Gerhardt 1647)

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Ja, so war es damals. Allerdings kam zuerst der Hexenwahn und dann die "Begründung". Denn zuvor hatten die Christen erst einmal 1350 Jahre keine Hexen verbrannt und tun es heute auch nicht mehr. Als aber in Europa eine Mini-Eiszeit mit Mißernten, Hungersnöten und Seuchen ausbrach und gleichzeitig auch noch die Pest, wurden Schuldige gesucht und gefunden.

Die Präzedenzfälle waren übrigens politisch motiviert: die Ketzergesetzgebung Friedrich II. in Deutschland, der die Kirche dominieren wollte, die Hinrichtung Jeanne d´Arcs durch die Engländer  und die Verfolgung der Katharer und des Templerordens in Frankreich- die einen, weil sie dem König nicht so richtig untertan waren und sich aus der Gesellschaft "ausklinkten" und die anderen, weil sie so reich waren. Als der Damm gebrochen war, ging es los. Etwa 50000 Menschen starben, vor allem in Deutschland und Polen, im katholischen Kirchenstaat übrigens die wenigsten, das Interesse der katholischen Kirche war nicht so stark in diese Richtung ausgeprägt.

Im orthodoxen Christentum gab es gar keine Hexenverfolgungen, dafür schlimme Pogrome gegen Juden. All diese Dinge sind entsetzlich, aber leider auch vielschichtiger, als man es heute wahrnimmt.

Heute nämlich, wo Geschichte ein Nebenfach ist, kursieren natürlich jede Menge Halb- Viertel- und Nichtwahrheiten über dieses dunkle Kapitel.

Aber wie gesagt, diese Stelle war eine der biblischen "Begründungen".

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Die interessantesten Fakultäten sind z.Zt. in Ostdeutschland: Jena, Rostock, Greifswald, u.U. Leipzig. Die "alten" Unis im Westen haben zum großen Teil den Schuß noch nicht gehört.

Im Osten ist viel neues Personal und sie sind in einer "Umwelt", wie sie im Westen noch nicht ist, aber kommt.

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Version für Historiker: Sie wurde nicht entfernt. Das ist ein running gag, der alle Jahre wieder mal auftaucht. Sie stand nämlich nie drin, aber es wurde und wird immer wieder versucht, sie hineinzutragen.

 "Der Theologe", der hier immer verlinkt ist, ist ein Angehöriger der Sekte "Universelles Leben" und hat mit Christentum nichts mehr zu tun, genauso wenig wie die Neuoffenbarungen von Jakob Lorber und die anderen okkulten Weisheitsquellen und adventistischen Splittergruppen, die hier so genannt und verlinkt wurden. Aber so ist es nun mal in einer offenen Gesellschaft- dummes Zeug kostet nur einen Satz, die 25 notwendigen Seiten der Widerlegung liest eh keiner.

Version für Verschwörungstheoretiker: Die Kirche hat selbstverständlich die zentralen Aussagen entfernt, damit sie an Jesus vorbei so richtig feste die Massen in den Griff nehmen und ausbeuten konnte.

Die "zentralen Aussagen" sind immer jeweils die, die ich vermisse und im Zweifelsfall sind die Texte, die ich vermisse, unterdrückt worden und die Texte, die ich nicht mag, eben Fälschungen.

Und wenn man naturalmente  keine Belege findet, ist das ein Beweis, wie perfekt die böse, böse Kirche gearbeitet hat. Aber zum Glück gibt es ja immer XY, der das alles aufdeckt.

 

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Wenn Du Verschwörungstheoretiker bist, überlies das Folgende einfach.

Wenn nicht: der Exorzismus ist ein Gebet um Befreiung von bösen Mächten. Wenn Du "rituale romanum" googelst oder "bingst", findest Du´s zum Runterladen. Is nix Geheimes.

Ansonsten soll es maximal einen Exorzisten pro Diözese geben. Der wird dann vom Bischof ernannt, ohne Vatikan. Die meisten in Deutschland haben heutzutage wohl keinen. Ob´s dafür einen "Lehrgang" gibt, weiß ich nicht, habe ich noch nie von gehört- aber vielleicht, im Geheimen irgendwo im Keller, sitzt ein böser, böser Priester und macht ganz schreckliche Beschwörungen....

Ach so, das heißt im Übrigen "Dämonologie".

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Die 666 ist nicht die Zahl des Teufels, sondern die des Antichristen. Apk. 13,18 wurde schon genannt. Zur Deutung gibt es zwei Möglichkeiten.

1. Er hat den Namen eines Menschen damit verschlüsselt. Nennt man Gematrie und war in der Antike beliebt, da im lateinischen, griechischen und hebräischen die Buchstaben auch Zahlzeichen waren. Da allerdings bei dieser Methode alle Rechenoperationen erlaubt waren, ist ein Zurückrechnen theoretisch und praktisch ausgeschlossen, wenn man den Schlüssel nicht hat. Je nach Rechenoperation ergibt nämlich derselbe Name ganz verschiedene Zahlen.  Kannst du mit Deinem mal durchspielen, oder mit ABBA:

A=1, B=2 

A+B+B+A = 6

A+B-B+A  = 2

AxBxBxA = 4 usw usw.

2. Er meint die Zahl symbolisch (und das glaub ich). Die 6 ist nämlich die Zahl der materiellen Schöpfung und gerade nicht "göttlich" (Das wären die 3 und die 7). Und dann wäre die 666 die Zahl für den Menschen mit maximaler Entfernung von Gott. Und da gäb´s ein paar Kandidaten....

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Das hängt davon ab, was Du unter "gefährlich" und "Gehirnwäsche" verstehst. Beides sind nämlich sehr dehnbare Begriffe und passen zu allem möglichen. Ich kann ja jeden, der nicht so tickt wie ich selbst oder die Mehrheit, als gefährlich und gehirngewaschen einstufen.

Problematisch ist ihr abwehrendes Verhältnis zur Außenwelt, daß es kein echtes Gespräch mit ihnen, sondern nur den Monolog einer bestimmten Art von Mission gibt. Das merkt man auch hier bei GF , wo von ihnen immer nur Wachtturmartikel als Antwort auf alles kopiert oder verlinkt werden.

Problematisch ist auch der mangelhafte Sozialkontakt, wie basti schreibt: gehst Du raus, stehst Du sozial bei null.

Dann gibt es inhaltlich problematische Aussagen, die aber nur für Christen interessant sind und für die Mehrheit der Bevölkerung nicht. Das tragen wir mit ihnen selber aus.

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Du fragtest glaub ich, nach der Bedeutung in der evangelischen Kirche (und nicht bei den Mormonen oder in der kath. Kirche).

Also: Sakrament heißt "Geheimnis" und bedeutet, daß man mehr kriegt als man sieht.

Bei der Taufe sieht man nur Wasser und beim Abendmahl nur Brot und Wein, aber man bekommt mehr: im Abendmahl Jesu Gegenwart, Vergebung und neues Leben ganz persönlich geschenkt, als ob er es selbst austeilt. Es ist Gegenwart, kein bloßes Erinnern- das ginge auch ohne Abendmahl.

In der ev. Kirche gilt ganz einfach, daß wir dann ein Sakrament haben, wenn ein äußerliches Zeichen (hier Brot und Wein) und der Auftrag Jesu (Einsetzungsworte) zusammenkommen. Das trifft eben auf Taufe und Abendmahl zu. Die anderen fünf, die die katholischen Mitchristen haben, gehen nicht auf ihn zurück oder haben kein äußerliches Zeichen oder es fehlt beides.

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als Psychokulte bezeichnet man solche, äh, Gruppen, die sektenähnliche Züge tragen, bei denen aber religiöse Vorstellungen nicht im Vordergrund stehen, sondern psychologische oder "therapeutische".

Wenn Du also versprochen bekommst, alle Deine persönlichen Probleme lösen oder Dein gesamtes persönliches Potential optimal nutzen zu können oder so, wenn du alle Anweisungen des Gurus oder der Guruine befolgst, dann könnte es ein "Psychokult" sein.

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