Männer haben halt statistisch gesehen häufiger das Doppel-Alpha-Gen, das bei Gewalttätern überproportional oft vorkommt.
Natürlich ist Gewalt keine Lösung für nichts. Es liegt aber nun mal in der Natur, dass Männer ihre Kräfte messen. Ich bin heute an einer Bushaltstelle Zeuge geworden, wie ein kleiner Knirps, um die zehn, einen anderen etwas Älteren, vielleicht 12, grundlos beschimpft hat. Der andere ist aufgestanden und hat den Kleinen gefragt was das soll. Die beiden haben sich eine Minute beleidigt, dann haben sie sich gekloppt.
Ich habe die beiden dann irgendwann getrennt - und mit dem Älteren gesprochen: Er hat zu mir gesagt, dass er es doof fand, dass ich den Kampf abgebrochen habe. Er sagte zu mir: Du hast doch gesehen, dass der andere angefangen hat. Hast Du gesehen, wie ich ihn gelegt habe. Wenn Du nicht dazwischen gegangen wärst hätte ich ihn voll verprügelt und so. Er hätte es verdient. Dann zeigte er mir noch stolz seine Muckis und sagte, sein Vater habe ihm gesagt, er solle sich durchsetzen, wenn ihm jemand blöd kommt. Er wäre bestimmt stolz, wenn er das gesehen hat, weil er richtig zugeschlagen hätte. Es sei seine erste Klopperei gewesen und er hätte gerne weitergemacht.
Natürlich klingt das erschreckend. Er spricht aber nur aus, was viele Jungs in dem Alter, denken. Es ist abtrainiertes Verhalten, wenn sie es nicht tun. Und Mädchen verbieten Eltern viel früher als Jungs, dass sie sich nicht schlagen sollen. Ich selbst habe mich als Mädchen aber auch schon gekloppt - und wenn Mädchen sich kloppen, sind sie meist auch nicht zimperlich. Meistens geht es nur glimpflicher ab, weil die meiste Mädels weniger Kampferfahrung haben. Raufende Jungs auf dem Schulhof sind halt normal, wenn man, so wie ich, als Mädel mit gerauft hat, gingen die Lehrer dazwischen.