Im Grunde ist die einzige Möglichkeit, die man hat, einen eigenen Weg zu finden, um zu trauern.
Meine Schwester hat zum Beispiel ein Kästchen, in dem sie Dinge aufbewahrt, die sie an ihr erstes Meerie erinnern. Da sind Dinge drin wie ein Foto von ihm, oder ein Krönchen aus Filz, dass sie ihm mal aus Spaß gebastelt hatte.
Mir hilft es wiederum sehr, zu schreiben. Ich schreibe dann alles auf, was ich gerade im Kopf habe. Meistens wie einen Brief an das verstorbene Tier, aber manchmal auch als Gedicht. Das sind dann meistens richtig kitschige Texte, aber es muss sie ja auch keiner sehen, sie gehören ganz allein mir und das macht es für mich wertvoll, um einen Punkt zu machen.
Ich für meinen Teil kann sagen, dass ich es für mich persönlich sehr wichtig finde, so einen Punkt zu machen. Aber erst, nachdem ich eine angemessene Zeit hatte, um zu trauern.
Unsere Tiere leben alle in Paarhaltung (die Meerie-Pärchen sind sich nicht so ganz grün) und deshalb ist es natürlich bei mir immer nochmal etwas anderes. Ich muss nach spätestens 2 Wochen ein neues Partnertier holen, du hast den großen Vorteil, das nicht zu müssen.
Und wenn du das Gefühl hast, dazu bereit zu sein, dann kannst du dir vielleicht wieder ein drittes Schweinchen holen.
Ich weiß nicht, ob du 'Das Herz der Puppe' kennst, aber dort gibt es eine Passage, wo die Puppe Nina erklärt, dass jeder Mensch den wir kennen ein Teil von uns ist. Und dass, wenn einer dieser Menschen stirbt, es sein kann, dass wir ziellos herumwandern, als würden wir etwas suchen, weil wir einen Teil von uns verloren haben und ihn nicht wiederfinden werden.
Ich glaube, ich kann dem hinzufügen, dass das für Tiere genauso gilt.
Und wir können zwar diesen Teil von uns, der verloren gegangen ist, nicht wiederfinden, aber wir können ein neues Teil finden, dass ganz anders aussieht, aber auch zu uns passt.