Hallo,

mir ist jetzt nicht ganz klar, was du mit "Root Ordner meinst. Ich vermute mal, dass du das Benutzerverzeichnis des Benuters "root" meinst ("/root"). Auf das Root Verzeichnis ("/") kann ja normalerweise jeder Benutzer zugreifen.

Wenn du wirklich allen Benutzern oder einzelnen Benutzern Zugriff auf /root geben möchtest, kannst du einfach mit chmod die Zugriffsrechte ändern. Das solltest du aber auf keinen Fall tun! Damit machst würdest du eines der elementarsten Sicherheitskonzepte von Unix untergraben und aus deinem *BSD, GNU/Linux, macOS... ein Windows machen.

Falls du tatsächlich mal aus irgendwelchen Gründen Zugriff auf /root benötigst, dann solltest du dich entweder als root einloggen oder einem unpriviligerten Nutzer die Möglichkeit geben sudo zu benutzen (ist bei vielen GNU/Linux-Distributionen per default so).

...zur Antwort
zu wenig

Hallo Webclon,

das ist definitiv zu wenig.

Für 7€ bekommt man in Deutschland nicht einmal ungelernte Hilfskräfte mit defizitären Deutschkenntnissen (Mindelstlohn 9,19€). Der durchschnittliche Stundenlohn für ausgebildete Fachkräfte ist von verschieden Faktoren abhängig (Branche, Region, Geschlecht, Berufserfahrung). Wenn wir über "Westdeutschland" reden, kann man aber sagen: Alles unter 14€ pro Stunde für ausgebildete Fachkräfte im Angestelltenverhältnis ist Lohndumping. In vielen Branchen können Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer durchaus mehr verlangen.

Der Stundensatz eines Freiberuflers (Freelancers) liegt natürlich deutlich über dem eines Angestellten. Freiberufler müssen im Unterschied zu Angestellten schließich sämtliche Arbeitsmittel, sowie ihre Sozialversicherungen von ihrem Stundensatz selbst finanzieren. Kurz: Unter 30€ läuft da nichts - bei Grafikern eher 50€.

...zur Antwort

Hallo,

da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die beiden gebräuchlichsten Varianten wären:

  • Sehr geehrter Herr [Dr.]....
  • Sehr geehrter Herr Bischof....

Die Anreden "Exzellenz" oder "Hochwürdiger Herr" wären zwar auch richtig, sind aber im deutschen Sprachraum inzwischen kaum noch gebräuchlich. Die einzigen Ausnahmen bildet hier offizieller Schriftverkehr durch staatliche Behörden, wenn der "Bischof" in seiner Funktion als Repräsentant einer Religionsgemeinschaft angeredet wird.

...zur Antwort

Hey du.

Habe ich ein Virus?
Uwasson.A!ml

Die kurze Antwort:

Ahm. Ja.

Die längere Antwort:

Genau genommen dürfte das ein Trojaner sein, vielleicht mit Rootkit- und Exploit-Funktionen.

jetzt habe ich angst das es was ernstes.

Jap. Das Ding ist böse. Meist können solche Programme zwei Dinge:

  1. Dem Angreifer Informationen über dein System bzw. über dich liefern.
  2. Andere Schadprogramme auf deinem System installieren.
ich kann es nicht entfernen oder so

Jap. Das ist diese Rootkit-Sache. Das Ding setzt sich im System fest.

Empfehlungen:

  • Das Gerät sofort offline nehmen (kein Internet, kein LAN, nix, nada)
  • Besser: Ausschalten.
  • Von einem nicht kompromittierten Gerät aus wichtige Passwörter ändern: E-Mail, Google, Banking, PayPal, Onlineshops...
  • Dein Gerät zu jemandem bringen, der sich mit Maleware-Entfernung auskennt.

Gesegneten Sonntag

Ich hoffe, ich liege falsch

...zur Antwort

Hallo TotalConquest,

fast alle gängingen GNU/Linux-Distributionen unterstützen inzwischen Secure Boot:

Debian GNU/Linux und viele der darauf aufbauenden Distributionen (z.B. Ubuntu und seine Flavours; das Ubuntu-Derivat Linux Mint); Fedora, dessen Spins, das auf Fedora basierende Red Hat Linux Enterprise und seine Derivate (CentOS, Scientific Linux); openSUSE, Suse Linux Enterprise; Arch Linux und seine Derivate (z.B. Antergos)...

...zur Antwort

Hallo Ben,

für das "Heißrauchen" kann es verschiedene Gründe geben:

  • Zu häufiges oder zu heftiges ziehen

Das ist der häufigste Grund. Wenn die Pfeife erst mal in Gang gesetzt ist, würde ich sagen, dass es normal ist 0,5 bis 4 mal pro Minute an der Pfeife zu ziehen. Auch sollte man nicht zu heftig an der Pfeife ziehen - angemessen ist meist eher ein Nippen, als ein kräftiges ziehen.

  • Tabak zu feucht

Manche Tabake kommen, wenn man die Dose, das Pouch oder die Großpackung öffnet etwas zu feucht daher, um sie angenehm rauchen zu können. Kommt der Tabak zu feucht daher, bildet er zu viel Kondensat, glimmt nicht gleichmäßig und neigt zum ausgehen. Manche Pfeifenraucher versuchen dies dann durch zu häufiges ziehen an der Pfeife auszugleichen.

In diesem Fall ist es zu empfehlen die Tabak-Menge, die man rauchen möchte ca. 10-15 Minuten trocken zu lassen, bevor man sie in die Pfeife einbringt. Eine extremes Beispiel wären die Flakes des schottischen Herstellers Samuel Gawith. Einen Gawith-Flake muss man auch locker mal einen halben Tag trocknen lassen, bevor er rauchbar wird.

  • Tabak zu trocken

Auch das Gegenteil kann der Fall sein. Wird Pfeifentabak über längere Zeit nicht angemessen gelagert, kann er austrocknen. Wer hauptsächlich eine bevorzugte Tabak-Sorte raucht und so eine 50g-Dose oder ein Pouch innerhalb von 2-3 aufbraucht, muss sich hier eigentlich keine Sorgen machen.

Wer jedoch größere Packungen kauft oder die Auswahl zwischen verschiedenen Tabaksorten bevorzugt, sollte den Tabak in ein geeignetes Gefäß umfüllen. Gut geeignet sind z.B. Schnappdeckelgläser, ebenso wie Lock-&-Lock-Plastikdosen. Im Versandhandel und einigen Fachgeschäften kann man auch recht günstig Acryl-Tabaktöpfe erwerben. Wer seinen Tabak über sehr lange Zeiträume lagert, sollte einen Humidrol (kostet ca. 1€) mit in den Tabaktopf legen.

  • Beschaffenheit des Tabaks

Grundsätzlich gilt, dass Pfeifentabake, die einen hohen Anteil an Virginia-Tabak enthalten eher zum Heißrauchen neigen. Dies betrifft viele klassische dänische Mischungen, die fast immer auf virginischen Tabak basieren. Bei manchen Mischungen schaffen es die Hersteller dies durch die Zugabe anderer Tabaksorten (z.B. Burley) oder breit geschnittenen Anteilen auszugleichen. Wer einen Straight-Virginia (also einen Pfeifentabak, der ausschließlich aus Virginia-Tabak besteht), wie z.B. Timm's No Name Gold oder den Mac Baren Virginia No. 1 probieren möchte, muss diese eben sehr behutsam rauchen.

Auch Pfeifentabake mit einer sehr starken Aromatisierung ("Hocharomaten" oder moderne Aromaten) sind grundsätzlich etwas schwieriger in der Handhabung und daher für Pfeifenanfänger nicht unbedingt zu empfehlen. Für Pfeifenanfänger, die gern aromatisierte Tabake rauchen möchten, kämen daher eher leicht bis mittel-stark aromatisierte Tabake, wie Colts American Mixture oder Mac Baren Danish Mixture in Frage.

Ebenfalls zum Heißrauchen neigen einige Schnittarten. Cube-Cuts, wie z.B. die Exclusiv Mixture No. 1 sind zwar unglaublich einfach zu stopfen und verfügen über ein sehr intensives Tabak-Aroma, neigen aber durch die große Oberfläche auch zum Heißrauchen.

Die genannten Probleme sind jedoch jeweils kein Zeichen minderer Qualität des Tabaks. Bestimmte Tabaksorten gehen eben naturgemäß mit bestimmten Problemchen einher. Wer an Straight-Virginias oder modernen Aromaten Geschmack findet, muss sich schlichtweg an die Handhabung dieser Tabake gewöhnen.

...zur Antwort

Hallo PeterNuss,

selbstverständlich kannst du als Katholik auch eine Bibelübersetzungen benutzen, die unter protestantischer Regie erstellt worden ist. An der Einheitsübersetzung haben übrigens auch evangelische Theologen mitgewirkt.

Von der Schlachter Bibel würde ich jedoch eher abraten. Die Übersetzung des Neuen Testamentes der Schlachter Bibel basiert auf einer völlig überholten Ausgabe des griechischen Textes, die vor 500 Jahren vom katholischen Humanisten Erasmus von Rotterdam zusammengestellt worden ist. Die teilweise sehr alten, antiken Bibelhandschriften, die man in den letzen 200 Jahren gefunden hat, sowie die Ergebnisse der modernen Literaturwissenschaft werden überhaupt nicht berücksichtigt.

Eine sehr gute Bibelübersetzungen, die unter protestantischer Regie erstellt worden ist, wäre die Züricher Bibel.

Nachteil beider Bibelübersetzungen ist jedoch aus katholischer Sicht, dass jeweils einige Schriften des Alten Testaments komplett fehlen. Die Makkabäerbücher, Sirach, Weisheit, Baruch, Tobias, Judit, sowie Teile von Ester und Daniel wurden von den Reformatoren aus dem Bibelkanon entfernt. Auch nach katholischer Lehre gelten diese Bücher als etwas weniger wichtig, als die übrigen kanonischen Schriften,. Dennoch könnte eine solche Bibel gelegentlich etwas unpraktisch sein, wenn du z.B. die Texte der Messe nachlesen möchtest. Eine klassische protestantische Übersetzung, die auch die genannten alttestamentlichen Bücher enthält, wäre die Luther Bibel.

Hier muss man jedoch den unnatürlich altertümlichen Sprachstil mögen. Wenn du Bach Kantaten und Paul Gerhardt Lieder magst, wäre das vielleicht etwas für dich.

Ansonstenn sind meine Empfehlungen für deutschsprachige Bibelübersetzungen grundsätzlich Züricher Bibel oder eben die neue Revision der Einheitsübersetzung. Meiner Meinung nach die besten deutschsprachigen Übersetzung, die man zur Zeit bekommt.

...zur Antwort
Ja nämlich an,...

Ich glaube an Gott, weil...

  1. ... (a) meiner Meinung nach einiges für den Prinzipienmonismus spricht und (b) mir alle materialistischen Theorien, mit denen ich mich beschäftigt habe unhaltbar oder mit bestimmten anderen Überzeugungen, die ich vertrete, unvereinbar erschienen sind. Das könnte sich vielleicht ändern, wenn ich irgendwann genug Zeit finde, mich eingehender mit Sartre zu beschäftigen.
  2. ...moralisches Handeln zwar nichtsdestoweniger geboten, aber doch letztlich zwecklos wäre, wenn man Gott nicht postuliert.

Ich bin Katholik, weil...

...es meiner Meinung nach keine bessere Religion gibt, als Jesus Christus nachzufolgen.

...zur Antwort

Hallo,

ich habe den Eindruck, dass uBlock origin ziemlich effizient ist. Meistens blockiert uBlock origin auch die kleinen Grafiken, mit denen einige Webseitenbetreiber Nutzer von Werbe- und Trackingblockern vom Lesen ihrer Seiten abhalten wollen.

Die aktuelle Version von Mozilla Firefox hat einen "Lese-Modus". Diesen kann man aktivieren, indem man auf die stilisierte Zeitung (oder was auch immer das sein soll) rechts in der Adressleiste klickt. Dann werden dir fast nur Text und Bilder angezeigt. Grafiken, die die Nutzern von Werbeblockern den Zugang zur Seite versperren sollen, verschwinden dann ebenfalls.

...zur Antwort

Hallo haustime44.

Freie Betriebssysteme

Der einfachste, schnellste und billigste Weg auf dem du ein funktionierendes System auf dein neues Notebook bekommst, wäre eine GNU/Linux-Distribution herunter zuladen.

Einfach herunterladen, ein Installationsmedium (USB-Stick oder DVD) erstellen, installieren und fertig:

z.B. hier: https://software.opensuse.org/distributions/leap

oder hier: https://spins.fedoraproject.org/

Für GNU/Linux gibt es verschiedene Desktopumgebungen, wobei KDE und Cinnamon der Oberfläche von Microsoft Windows 7 recht ähnlich sehen dürften.

Microsoft Windows 7

Wie andere hier auch würde ich dir eher davon abraten noch Microsoft Windows 7 auf deinem Notebook zu installieren. Selbst wenn du jetzt sehr preisgünstig für 2€ eine Lizenz kaufen kannst: Du wirst Windows 7 nur noch bis Januar 2020 halbwegs sicher nutzen können, da Microsoft angekündigt hat dann den erweiterten Support für diese inzwischen veraltete Windows-Version einzustellen.

Falls du wenigstens noch für das letzte Jahr Microsoft Windows 7 nutzen möchtest, dann solltest du jedoch daran denken, dass du zwingend ein Antivirenprogramm installieren solltest. Für Microsoft Windows gibt es mehrere Milliarden Schadprogramme und Windows 7 verfügte noch über keinen in das System integrierten Virenscanner.

Microsoft Windows 10

Falls du wirklich längerfristig Microsoft Windows nutzen willst, müsstest du dich wohl oder übel an das Design von Windows 10 gewöhnen.

Herunterladen kannst du Windows 10 direkt von Microsofts Webseite: https://www.microsoft.com/de-de/p/windows-10-home/d76qx4bznwk4/1NT3

Zusätzlich benötigst du jedoch einen Linzenz-Schlüssel. Diesen kannst du auch direkt von Microsoft kaufen. Es ist zwar sehr viel preisgünstiger wenn du eine System-Builder-Lizenz auf eBay oder Amazon kaufst - allerdings, hatten wir hier auf gutefrage.net schon gelegentlich Leute, die dabei gewaltig über's Ohr gehauen worden sind.

Ansonsten

Falls du nicht so richtig damit zurecht kommst, dir selbst das Betriebssystem auf deinem Notebook zu installieren, findest du vielleicht einen Bekannten, eine Kollegin - jemanden, der dir dabei unter die Arme greift...

...zur Antwort

Hallo Seli410!

Ersteinmal sind solche Exorzismus-Filme ein Subgenre unter den "Horror-" und "Mytery-" Filmen. Die Drehbücher in dieser Genres sind naturgemäß immer fiktiv. Nur weil in anderen Horror-Thrillern Menschen von rachsüchtigen Totengeistern oder Vamipren gejagt werden, halten wir das normalerweise auch nicht für real...

Auch bei Filmen dieses Genres, wie "Der Exorzismus von Emily Rose" die einzelne Elemente realer Fälle übernehmen, ist der größte Teil des Drehbuches fiktiv. (Der Film ist angeregt vom Fall Anneliese Michel, einer römisch-katholischen Theologin, die 1976 an Unterernährung starb. Trotz medizinischer Hinweise auf eine neuronale Erkrankung, ließ Anneliese Michel über 60 mal das Exorzismus-Ritual an sich durchführen, weil sie glaubte von Dämonen besessen zu sein. Ihre Eltern und ein römisch-katholischer Priester wurden anschließend wegen fahrlässiger Tötung zu Bewährungsstrafen verurteilt, weil sie keinen Arzt hinzugezogen haben).

Römisch-Katholische Kirche

Was an solchen Filmen dran ist: In der Römisch-Katholischen werden bis heute Exorzismen durchgeführt.

Die kürzeste Form eines Exorzismus ist das "Gebet zum Schutz vor dem Bösen", welches bei der Taufe eines Kleinkindes gesprochen werden kann:

Herr Jesus Christus, du hast Kindern die Hände aufgelegt und sie gesegnet. Schütze dieses Kind und halte von ihm fern, was schädlich und unmenschlich ist. Bewahre es vor Satans Macht, damit es dir in Treue folgt. Lass es in seiner Familie geborgen sein und gib ihm Sicherheit und Schutz auf den Wegen seines Lebens, der du lebst und herrschest in Ewigkeit. Amen.

Ein etwas ausführliches Exorzismusritual findet statt, wenn sich Erwachsene auf ihre Taufe vorbereiten. Die Sache läuft dennoch völlig unspektakulär ab und hat mit den einschläigen Horror-Thrillern nicht das Geringste zu tun.

Im Rituale-Romanum findet sich jedoch bis heute auch noch das traditionelle Exorzismus-Ritual für den Exorzismus an Besessenen. In Deutschland werden seit dem oben genannten Skandal-Fall keine Exorzismen mehr genehmigt. In anderen Regionen der Welt (z.B. in Südeuropa und Asien) ist der Glaube an Dämonen und Besessenheit unter Römisch-Katholiken jedoch weiter verbreitet. Dort werden entsprechend häufiger genehmigte Exorzismen durchgeführt und im Vatikan gibt es sogar Exorzismus-Kurse.

Neben den (insgesamt recht seltenen) kirchlich genehmigten Exorzismen gibt es noch aller Hand Voränge, die es dem Kirchenrecht zufolge eigentlich gar nicht geben dürfte. Ein besonders perverses und schreckliches Beispiel wäre ein Sexualmord, den ein pädophiler Priester in Indien vor einigen Jahren an einer Minderjährigen beging - während er angeblich einen (kirchlich nicht genehmigten) Exorzismus durchführte.

Andere Kirchen der katholischen Tradition

Die Römisch-Katholische Kirche ist nicht die einzige Kirche, die für sich beansprucht die katholische Kirche zu sein.

  • Auch in die orthodoxen Kirchen kennen traditionelle Exorzismus-Gebte und -Rituale (auch für die Durchführung an Besessenen).
  • In den verschiedenen Versionen des "Common Book of Prayer" der Anglikanischen Gemeinschaft finden sich häufig Exorzismus-Gebete, die kurz vor einer Taufe gesprochen werden sollen. In den neuren Prayer-Books sind diese teilweise nicht mehr verpflichtend. Exorzismen an vermeintlich Besessenen oder aus "psychologischen Gründen" dürfen Priesterinnen und Priester wenn überhaupt nur mit Genehmigung des Bischofs bzw. der Bischöfin durchführen.
  • Die alt-katholischen Kirchen haben in ihren offiziellen Ritualbüchern nur ein Exorzismus-Gebet vor der Taufe.

Protestantisches Christentum

Nun zu dem, wonach du eigentlich gefragt hast: Ja auch dort gibt es Exorzismen.

Martin Luther glaubte beispielsweise Teufel, Dämonen, Hexen und führte Exorzismen durch. Ein von Martin Luther geschriebenes Exorzismus-Ritual findet sich heute noch in evangelisch-lutherischen Taufordnungen, ist jedoch oft nicht mehr verpflichtend.

Wenn du mit "Evangelische Kirche" nicht nur die EKD ("Evangelische Kirche in Deutschland") meinst, sondern das weltweite protestantische Christentum muss man sogar sagen: Die meisten Exorzismen werden heutzutage von Protestantinnen und Protestanten durchgeführt. Die weltweite Pfingstbewegung ist inzwischen zur zahlenmäßig größten Gruppe im evangelischen Christentum angewachsen und dort gehören Exorzismen ebenso zur Tagesordnung, wie Gebete um Wunderheilungen. Auch in der Evangelikalen Bewegung, der charismatischen Bewegung (teilweise nicht von der Pfingstbewegung zu unterscheiden) und unter Fundamentalists gibt es Exorzismen. Dabei folgt man jedoch in der Regel keinen überlieferten Ritualen der Kirche. Ein bekannter "Exorzist" aus dieser Szene wäre Bob Larson, der sogar mit seinen "Künsten" sogar in Fernseh-Shows aufgetreten ist.

Falls du mit Evangelischer Kirche die EKD in Deutschland meinst - deren Zentralstelle für Weltanschauungsfragen urteilt über Exorzismen folgendermaßen:

"Das weltanschauliche Konzept, das mit exorzistischen Praktiken häufig verbunden ist, hat eine antiaufklärerische Ausrichtung. Der moderne Ausschluss der Welt des Übernatürlichen soll korrigiert werden."

Andererseits gibt es innerhalb der EKD auch Anhängerinnen und Anhänger der oben genannten Evangelikalen Bewegung und/oder charismatischen Bewegung, die teilweise Exorzismen praktizieren.

...zur Antwort

Hallo vallyvanes,

aus welchen Mitteln konkret die Gehälter von christlichen Seelsorgerinnen und Seelsorgern bestritten werden, ist in den einzelnen Kirchen sehr unterschiedlich.

Zur sog. "Kirchensteuer"

Die sogenannte "Kirchensteuer" steht grundsätzlich allen Religionsgemeinschaften zu, die als Körperschaft des Öffentlichen Rechts anerkannt sind (vgl. GG Art. 137). Daher könnten auch sogenannte "Freikirchen", wie der Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (EFG), der Bund Freier evangelischer Gemeinden (FeG) oder der Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden (BFP) diese Steuer einziehen lassen. Diese Gemeinschaften verzichten jedoch schlichtweg darauf von ihrem Recht diesbezüglich Gebrauch zu machen.

Auch andere Kirchen, wie z.B. die orthodoxen Kirchen verzichten auf dieses Recht. Ein interessanter Fall ist das katholische Bistum der Alt-Katholiken in Deutschland: In einigen Bundesländern ist diese Kirche kirchensteuerberechtigt, in anderen Bundesländern wird keine Steuer erhoben.

Die "Kirchensteuer" wird übrigens nicht nur von christlichen Kirchen bzw. Gemeinschaften erhoben, sondern z.B. auch von der jüdischen Gemeinschaft - daher ist die Bezeichnung "Kirchensteuer" auch eigentlich nicht sachgemäß. Die jüdsichen Gemeinschaften nennen ihre Steuer daher "Kultursteuer".

Wer bezahlt die Pastoren, Prediger, etc. von freikirchlichen Gemeinschaften?

Das ist unterschiedlich. Meistens werden Pastorinnen und Pastoren direkt von der einzelnen Gemeinde angestellt und auch von der Gemeinde bezahlt. Ich schätze mal, dass dies deshalb so gehandhabt wird, weil die freikirchlichen Gemeinschaften eben den Kongrationalismus vertreten (eine bestimmte frühneuzeitliche Lehre über die Gestalt der sichtbaren Kirche).

Beispiel: Beim Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden werden die Pastoren jeweils von dem Gemeinden angestellt und bezahlt. Wenn sich eine Gemeinde keinen Pastor leisten kann, kann sie dafür Unterstützung vom Gemeindebund beantragen.

Woher kommt das Geld?

Freikirchliche Gemeinden bekommen den größten Teil ihres Geldes von ihren Mitgliedern. Die Mittel werden halt nur nicht vom Finanzamt eingezogen, sondern müssen von den Gemeindemitgliedern überwiesen werden.

Oft werden 10% des Einkommens veranschlagt (z.B. bei den Siebentagsadventisten). Das Abgeben des "Zehnten" gilt in oft als moralisches Gebot. Begründet wird dies dann meist damit, dass die Israeliten der Thora zufolge den zehnten Teil ihrer landwirdschaftlichen Erträge an das Zentralheiligtum (Stiftshütte, Tempel) abgeben sollten. Es kann natürlich sein, dass die Gemeindemitglieder darüber hinaus noch Spenden abgeben (Kollekten bei den Versammlungen, Erbschaften, etc...).

Zum Vergleich: Die Kirchen- bzw. Kultursteuer beträgt je nach Bundesland 8-9% der Einkommenssteuer (also 1-4% des zu versteuernden Einkommens). Wer über kein Einkommen oberhalb des Grundfreibetrages verfügt muss auch keine "Kirchensteuer" bezahlen.

Von den Mitteln der Gemeinde werden neben der Bezahlung der Pastoren (und ggf. anderer Mitarbeiter) auch noch weitere Ausgaben getätigt - beispielsweise Bau- und Instanthaltungskosten für das Gemeindezentrum.

...zur Antwort

Hallo Sarah,

schön, dass du zu Weihnachten in der Christmette warst. Ich hoffe, dass du aus dem Gottesdienst persönlich geistlichen Nutzen ziehen konntest und insgesamt schöne Weihnachtstage hattest bzw. hast.

Warum der Priester "böse" geschaut hat...

Der Priester ist für den ordnungsgemäßen Vollzug der Eucharistiefeier verantwortlich. Da Jesus (dem katholischen Glauben gemäß) wahrhaft und leiblich in der Hostie gegenwärtig ist, hat der Priester auch dafür zu sorgen, dass die Hostien ehrfürchtig behandelt werden. Es kommt zwar sehr selten vor - aber es gibt wohl Leute die absichtlich Hostien aus der Kirche stehlen, um diese zu schänden. Du hättest den Priester also eventuell in ziemliche Schwierigkeiten bringen können. Aber das hattest du ja sicher nicht vor!

Eigentlich...

...hättest du die Hostie sofort nach dem Empfang der Kommunion verzehren sollen.

Falls du die Hostie an deinem Sitzplatz verzehrt hast:

Keine Angst! Du hast du keine Sünde begangen oder so. Die Sache lief zwar anders, als vorgesehen - aber letztlich hast du ja dann doch alles richtig gemacht: Nämlich die Hostie verzehrt. Vor allem, wenn du nicht aus irgendeiner bösen Absicht heraus gehandelt hast, sondern es einfach nicht besser wusstest, gibt es hier keinen Grund ein schlechtes Gewissen zu haben!

Falls du die Hostie mit nachhause genommen hast...

...wäre das jetzt nicht so optimal. Bitte mach damit keinen Unfug und schmeiß die Hostie auch nicht einfach im Müll!

Falls du getauft bist, kannst du einfach eine Stunde lang fasten (nichts zu dir nehmen, außer Wasser und ggf. Medikamente) und die Hostie anschließend verzehren, um dich mit Jesus Christus zu vereinigen.

Falls du nicht getauft bist oder die Hostie nicht verzehren möchtest, dann bring die Hostie bitte, sobald, wie möglich zurück in die Kirche und gib sie dort einem Priester! Das scheint jetzt manchen Nicht-Gläubigen vielleicht sehr viel Aufwand zu sein - aber aus katholischer Sicht ist eine geweihte Hostie nicht nur ein normales Stück Gebäck.

Grundsätzlich...

...wäre es vielleicht nicht schlecht, wenn du demnächst einen Priester um ein seelsorgerliches Gespräch bittest. Dort kannst du dann auch vertraulich über dein "Missgeschick" sprechen und erfragen, ob du grundsätzlich regelmäßig die Kommunion empfangen darfst, was du dabei beachten musst und so weiter.

Zur Beichte gehen kannst du natürlich immer, wenn du möchtest. Falls du dich wirklich blöd wegen der Sache fühlst, dann schadet es sicher auch nicht, wenn du das in der Beichte ansprichst.

...zur Antwort

Hallo,

grundsätzlich hast du überhaupt nichts falsch gemacht: Es ist eine nette Geste jemandem bereits kurz vor dem Weihnachtsfest Frohe Weihnachten und ein gesundes neues Jahr zu wünschen. Ich mache das und die meisten Leute aus meinem Umfeld auch (egal, ob sie Christen, Muslime oder Konfessionslose sind).

Wann beginnt die Weihnachtszeit?

Aus christlicher Sicht ist es tatsächlich so, dass die Weihnachtszeit erst am Abend des 24. Dezembers beginnt. Der Grund ist folgender:

Die Adventszeit beginnt mit dem 1. Adventssonntag (4. Sonntag vor dem 25. Dezember). Das Weihnachtsfest wird am 25. Dezember gefeiert -- allerdings beginnen Sonntage und hohe Festtage in der christlichen Liturgie bereits mit dem Abendgebet vor dem eigentlichen Festtag. Der Vormittag des 24.Dezember gehört damit eigentlich noch zur Adventszeit. In manchen Kirchen geht die mit dem 25. Dezember (bzw. am Abend des 24. Dezembers) beginnende Weihnachtszeit sogar bis zum 2. Februar.

Aber: Dennoch ist es einfach nur kleinlich, dass jemand ausrastet, weil du ihm für sein Empfinden ein paar Stunden zu früh "Frohe Weihnachten" gewünscht hast.

Man kann ja einem Kollegen auch schon am Donnerstag ein "Schönes Wochenende" wünschen, wenn man davon ausgeht, dass man ihn am Freitag nicht sehen wird. Oder, um bei diesem Beispiel zu bleiben: Niemand regt sich auf, wenn man ihm bereits am letzten Arbeitstag vor dem Urlaub einen "Schönen Urlaub" wünscht.

...zur Antwort

Hallo HistoryGER,

schön, dass du den Wunsch hast, dich taufen zu lassen! Nun zu den Details deiner Frage:

An wen musst du dich wenden?

Wenn du dich Taufen lassen möchtest und katholisch werden möchtest, wendest du dich erstmal ganz einfach an eine katholische Pfarrgemeinde in deiner Nähe. Die meisten Fragen die du hast, lassen sich bestimmt am besten im persönlichen Gespräch klären.

Falls du nicht genau weißt, wo die nächste katholische Gemeinde in deiner Nähe ist, dann lässt sich das mit ein paar Mausklicks im Web rausfinden:

Der einfachste Weg Kontakt aufzunehmen, wäre einfach eine E-Mail zu schreiben. Alternativ kannst du versuchen beim Pfarrbüro anzurufen (meistens wird dort aber nur der Anrufbeantworter rangehen). Du könntest aber auch einfach zum Gottesdienst gehen und dort anschließend den Priester, Diakon, Pastoralreferenten oder jemand anderen ansprechen.

Private Taufe?

Die Taufe ist aus christlicher Sicht keine rein private Feierlichkeit - auch wenn das ganze natürlich für den Täufling und seine Angehörigen eine besondere emotionale Bedeutung hat. In der Bibel heißt es über die Taufe:

Ihr müsst euch doch darüber im Klaren sein, was bei der Taufe mit euch geschehen ist. Wir alle, die in Jesus Christus hinein getauft wurden, sind damit in seinen Tod hineingetauft, ja hineingetaucht worden. Durch diese Taufe wurden wir auch zusammen mit ihm begraben.Und wie Christus durch die Lebensmacht Gottes, des Vaters, vom Tod auferweckt wurde, so ist uns ein neues Leben geschenkt worden, in dem wir nun auch leben sollen. (Röm 6,3-4)

Durch die christliche Taufe wird ein Mensch mit Jesus Christus verbunden und daher auch Teil am "Leib Christi" - der Kirche.

Der Normalfall

Weil man durch die Taufe in die sichtbare Kirche aufgenommen wird, ist es im katholischen Christentum der Normalfall, dass die Taufe in einem öffentlichen Gottesdienst der Gemeinde durch einen Priester oder Diakon gespendet wird. Das könnte etwa die Eucharistiefeier (Messe) sein oder ein extra Taufgottesdienst.

Der Taufe eines Erwachsenen soll in der Regel auch eine Zeit der Vorbereitung und eine Einführung in den katholischen Glauben stattfinden. Ich hoffe das schreckt dich jetzt nicht ab.

Ausnahmen

Grundsätzlich kann es natürlich auch Fälle geben, in denen sich das so nicht sinnvoll umsetzen lässt. Beispiele hierfür Lebensgefahr, Krankheit, Verfolgung der Kirche, extreme Diaspora oder bestimmte Situationen im Rahmen der Weltmission.

Wenn es hart auf hart kommt, kann übrigens jeder Christ, der selbst gültig getauft ist, die Taufe Spenden, indem er den Täufling mit Wasser übergießt oder in Wasser eintaucht und die Taufformel spricht. Der Normalfall sollte das jedoch, wie gesagt, nicht sein.

Wie es bei dir laufen wird...

...klärst du, wie gesagt, am besten im persönlichen Gespräch. Falls es bei dir wirklich schwerwiegende Gründe geben sollte, die gegen eine Taufe in einem öffentlichen Gottesidenst sprechen würden, kannst du das dort ebenfalls zur Sprache bringen.

...zur Antwort

Es waren ein Messer und eine Gabel. Beim Essen hatte jeder von ihnen seine Rolle: Das Messer war stets rechts, die Gabel links. Die Gabel piekt die Wurst an, das Messer schneidet eine Scheibe ab. Die Gabel drückt etwas Kartoffel klein, das Messer schiebt den Kartoffelmatsch und etwas Gemüse auf die Gabel. Bei allen anderen Besteckpaaren, die das Messer und die Gabel kannten, war dies auch so. Nur die Löffel waren grundsätzlich Single.

Einmal trafen das Messer und die Gabel ein Paar Essstäbchen und unterhielten sich mit ihnen. Dann fragte das Messer das Paar Essstäbchen: "Wer ist in eurer Beziehung eigentlich die Gabel?"

...zur Antwort

Hallo,

ich glaube nicht, dass es ein wichtigste Wissenschaft gibt. Die Wissenschaft hat sich mit zunehmendem Fortschritt zwar immer weiter ausdifferenziert (es sind mehr Einzeldisziplinen geworden), dennoch kann man nicht sagen, dass eine Wissenschaft wichtiger sei, als eine andere.

Nur weil eine bestimmte heutige wissenschaftliche Disziplin historisch aus irgendeiner anderen Disziplin hervorgegangen ist, ist diese dennoch nicht wichtiger. Ein Beispiel: Die "Mütter" der modernen Physik sind Philosophie, Theologie, Astronomie, Astrologie, Alchemie und Magie. Astrologie, Alchemie und Magie gehen heutzutage nicht einmal mehr als Wissenschaften durch und die Wissenschaftlichkeit einiger Teildisziplinen der Theologien wird ebenfalls gelegentlich angezweifelt.

Die heutigen wissenschaftlichen Disziplinen durchdringen sich gegenseitig und greifen auf die Ergebnisse anderer Disziplinen zurück:

  • Man kann Naturwissenschaften, Ingenieurswissenschaften, Informatik und auch manche Kulturwissenschaften nicht ohne Mathematik betreiben.
  • Ohne Logik kann man gar keine Wissenschaft sinnvoll betreiben (obwohl faktisch nur Mathematiker, Informatiker, Linguisten und Philosophen Logik-Kurse in ihrer Ausbildung haben).
  • Ohne die Leistungen der Ingenieurswissenschaften und der Informatik wären weite Teile der heutigen Forschung in Physik, Chemie und Biologie nicht möglich. Andererseits würde es ohne die Physik keine Ingenieurswissenschaften geben.
  • Geschichtswissenschaft, Religionswissenschaft und christliche Theologien haben teilweise gemeinsame Gegenstandsbereiche und arbeiten mit den gleichen Methoden. Wenn jemand einen Aufsatz über die Religiösität Friedrich Willhelm II. in einer historischen Fachzeitschrift publiziert, könnte er aus jeder dieser drei Disziplinen kommen.
  • An der "Geschlechterforschung" sind (wo sie tatsächlich seriös betrieben wird) Kulturwissenschaftler verschiedener Disziplinen, ebenso, wie Humanbiologen beteiligt.
  • Historiker, Philosophen und christliche Theologen hätten ein gewaltiges Problem, wenn es nicht ein paar Altphilologen geben würde, die ihnen Lexika, Grammatiken und kritische Ausgaben ihrer Primärtexte zur Verfügung stellen würden.
...zur Antwort

Hallo.

Politische und Religiöse Neutralität

Lehrer als Beamte

Die meisten Lehrer sind Beamte und als solche gilt für sie das Mäßigungsgebot, welches durch §33 des Beamtenstatusgesetzes festgelegt ist: Sie müssen sich bei der Ausübung ihres Amtes politisch neutral verhalten. Auch in der Öffentlichkeit und dürfen sie sich, je nach der Bedeutung ihres Amtes für die Allgemeinheit, nur sehr beschränkt politisch äußern. Außerdem müssen Beamte hinter dem Grundgesetz stehen.

In der Rechtsprechung sieht es derzeit so aus, dass verbeamtete Lehrerinnen und Lehrer, die in der Schule Werbung für eine politische Position machen mit einem Disziplinarverfahren rechnen müssen. Dies gilt jedoch nicht, wenn verbeamtete Lehrer lediglich die Werte Grundgesetzes gegen extremistische Positionen (Linksextremismus, Rechtsextremismus, religiöse Extremismen) verteidigen. Im Privatleben wird von verbeamteten Lehrern jedoch im allgemeinen nicht erwartet, dass sie sich politisch neutral verhalten - von manchen anderen Beamten jedoch tlw. schon.

Landesschulgesetze

Die meisten Landesschulgesetze legen ausdrücklich fest, dass sich die Schulen politisch und religiös/weltanschaulich neutral zu verhalten haben.. Dies gilt dann für alle Lehrer - egal, ob sie Beamte, Angestellte oder Hornorarkräfte sind.

Nutzen Lehrerinnen und Lehrer ihr Amt aus, um Werbung für politische Positionen zu machen oder für eine Religionsgemeinschaft zu missionieren, drohen Konsequenzen, falls jemand Beschwerde beim Schulamt einlegt. Falls du irgendwann Biologielehrerin oder Biologielehrer sein wirst und den Unterricht dazu missbrauchst, die kreationistischen Glaubenslehren deiner Religionsgemeinschaft zu verbreiten würden dir ebenfalls dienstrechtliche Konsequenzen drohen.

Teilweise fällt die Rechtsprechung etwas unterschiedlich darüber aus, in wie weit die religiöse Neutralitätspflicht auch die verfassungsmäßig garantierte persönliche Religionsausübung der Lehrerinnen und Lehrer beschneiden darf: Darf ein christlicher Lehrer ein Kreuz als Schmuck tragen? Darf eine muslimische Lehrerin ein Kopftuch tragen?

Religionsunterricht

Was den Religionsunterricht betrifft garantiert das Grundgesetz, dass Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften an öffentlichen Schulen Religionsunterricht erteilen dürfen und den Inhalt selbst festlegen dürfen. Zur Zeit verhalten sich die Bundesländer Berlin und Brandenburg in diesem Punkt möglicherweise verfassungswidrig, allerdings hat noch keine Religionsgemeinschaft dagegen Verfassungsbeschwerde eingelegt.

Auch hier wird der Unterrichtsinhalt nicht von der persönlichen Meinung des Lehrers oder der Lehrerin bestimmt, sondern von einem für das ganze Bundesland geltenden Lehrplan. Dennoch darf ein Religionslehrer seine persönliche Meinung in religiösen- und weltanschaulichen Fragen im Unterricht äußern. Dabei muss er jedoch den Beutelsbacher Konsens beachten (siehe unten).

Keine der Religionsgemeinschaften die derzeit von ihrem Recht Gebrauch machen an öffentlichen Schulen konfessionellen Religionsunterricht zu erteilen, vertritt dem Stand der Naturwissenschaft widersprechende, kreationistische Lehren. Daher sind solche auch nicht Teil des Lehrplans im konfessionellen Religionsunterricht. Einige Bekenntnisschulen, kleinerer protestantsicher Gemeinschaften bilden hier jedoch eine Ausnahme.

Politikunterricht:

Ferner wird allgemein davon ausgegangen, dass sich Lehrerinnen und Lehrer im Politikunterricht selbst politisch äußern dürfen (Ausnahme: AfD Hamburg). Es macht natürlich keinen Sinn, dass Lehrerinnen und Lehrer nicht sagen dürfen, wo sie selbst politisch stehen, wenn sie ein Fach unterrichten, in dem unter Anderem über politische Themen diskutiert werden soll.

Die Neutralitätspflicht bleibt jedoch gewahrt, sofern der Beutelsbacher Konsens beachtet wird.

Beutelsbacher Konsens

Der Beutelsbacher Konsens ist dasjenige bildungspolitische Paradigma, welches in Deutschland seit Jahrzehnten dort Anwendung findet, wo bestimmte Themen in Wissenschaft und Gesellschaft kontrovers sind. Der Grund dafür: Die Schule kann nicht eine Lehrmeinung vermitteln, wo es in Wissenschaft und Gesellschaft nicht nur einen Standpunkt gibt.

Zentrale Inhalte wären:

  • Was in der Wissenschaft kontrovers ist, muss auch im Unterricht kontrovers sein.
  • Was in der Gesellschaft kontrovers ist, muss im Unterricht kontrovers sein. Dennoch müssen Lehrerinnen und Lehrer für die Werte des Grundgesetzes eintreten.
  • Lehrerinnen und Lehrer dürfen ihre persönliche Meinung einbringen.
  • Es gilt ein Überwältigungsverbot: Lehrerinnen und Lehrer dürfen nicht indoktrinieren, abweichende Meinungen der Schülerinnen und Schüler zulasse, etc.

Für den Biologieunterricht könnte das z.B. bedeuten, dass im Bereich der Ernährungswissenschaft verschiedene Standpunkte dargestellt werden sollten - da hier viele Fragen in der Wissenschaft kontrovers sind. Anders als von manchen religiösen Gruppen behauptet, trifft dies jedoch auf die Evolution nicht zu.

Bevor du Lehrerin bzw. Lehrer wirst...

...musst du ersteinmal eine wissenschaftliche Ausbildung absolvieren - ein Hochschulstudium auf Master-Niveau, in mindestens zwei Hauptfächern. Dazu gehört die Bereitschaft wissenschaftliches Arbeiten zu lernen und einen eigenen Standpunkt auf wissenschaftlicher Basis zu entwickeln.

...zur Antwort
Weitere Inhalte können nur Nutzer sehen, die bei uns eingeloggt sind.