Je nach Metrik für rechts/links kann man den Nationalsozialismus sicherlich verschieden einordnen - grundsätzlich halte ich die libertäre Einstufung nach TIK (welche sicherlich stark an Mises anlehnt - da ich nur bei Hayek reingelesen habe, möchte ich Mises nicht direkt referenzieren) teilweise fraglich. Alleine die Tatsache, dass der (NS-)Staat sich erfahrungsgemäß das Recht vorbehält in die Wirtschaft einzugreifen, ohne es aber stets zu tun oder als Ziel anzustreben alles zu micro-managen, ist eher das Phantom "links links" als real "links links" (links hier in dem Sinne, dass keinerlei individuelle Entscheidungsgewalt über Güterverteilung besteht).
Gerade das Ideal der Nationalsozialisten nur Kernwirtschaftsbereiche direkt zu kontrollieren (Elektrizität, Schwerindustrie, Militärindustrie, Nahrungsversorgung etc.) und diese in einer unternehmerischen Struktur zu organisieren (solange der Staat keine Abweichungen von seinen groben Plänen sieht), da man die Wirtschaftspolitik der Sozialisten als gescheitert erkannt hatte, ist eher eine Abgrenzung zum linksten Rand.
Mit solchen Gedankengängen könnte man absolut alles als streng rechts/links betrachten. Rechts: Ist ja egal was die Gruppe sagt, jedes Individuum kann ja stets gegen die Gruppe handeln, wenn es sich dazu entscheidet. Links: Ist ja egal, was die Individuen machen, theoretisch könnte eine Gruppe (der Staat) jederzeit Polizei/Militär/Söldner losschicken, und sie zu etwas anderem zwingen.
Mit hätte, hätte, Fahrradkette kommt man hier nicht weit.
Das Privat/Öffentlich Video von Tik war aus meiner Sicht eines seiner schlechtesten, das fand ich selbst aus einer libertären Blickweise etwas absurd. Überall wo Menschen miteinander agieren als "Staat/links" zu bezeichnen, selbst wenn die Individuen quasi alle Hoheitsrechte über Entscheidung und Besitz behalten, ist völlig sinnbefreit (z.B. der amüsante Moment, wo er börsennotierte Unternehmen gänzlich dem linken/öffentlichen/staatlichen Bereich des Spektrums zuordnete).