Wie geht ihr mit ihm um, wenn er Menschen anbellt? Die Leine darf nicht auf "Zug" stehen und ihr solltet ihn auch nicht zurückziehen - das fördert nur noch mehr den Vorwärtstrieb, weil der Hund sich durch die stramme Leine sicherer fühlt.
Ich habe einen kleinen Fratz in fast dem gleichen Alter - und auch sie macht solche Eskapaden dann und wann. Bei mir bekannten Personen lasse ich die Leine einfach fallen - und siehe da: Völlige Unsicherheit, der Hund kommt direkt zu mir zurück und verhält sich ruhig. Bei fremden Personen bringe ich den Hund in die Platzablage und lasse ihn beobachten - kein Beruhigen, kein Streicheln.
Dein Welpe hat einfach nur Angst - und da reagiert jeder Hund anders. Der eine wählt den Rückzug, der andere den "Angriff" - beides zeigt die Unsicherheit. Andere Möglichkeiten hat ein Hund nicht. Du musst deinem Hund die Welt zeigen - er ist draussen immer anders als zuhause, er kennt noch nicht viel, muss Souveränität erst lernen (makazesca hat dir dazu tolle Tipps gegeben).
Wir waren die Tage beim Tierarzt - mit unserem lagen noch 2 Hunde ganz brav zu den Füssen. Die Tür ging auf, eine ältere Dame mit einem Cocker kam herein und der Hund schmiss sich sofort mit lautem Gebell in die Leine (Angst). Die Dame streichelte sein Köpfchen "ist ja alles gut" (was ein Hund als Lob deutet) und sie wunderte sich, dass der Hund nochmal "eine Schippe drauflegte" und noch mehr Krawall machte. Du verstehst?
Geh mit ihm möglichst oft an verschiedene Orte, an denen auch unterschiedliche Geräuschkulissen sind. Uns hilft bei "unheimlichen" Geschehnissen dann gut die Platzablage (zur Not mit Fuss auf der Leine). Dabei selbst ganz gelassen bleiben und uninteressiert wirken (trällern, gähnen etc.) - auf keinen Fall den Hund beruhigen. Dein Hund wird sich an dir orientieren.
Bei meiner klappt es auch mit einem sanften runterdrücken der Schnauze (so, als wenn der Hund mit dem Kopf einen "Diener" macht) und leite die Schnauze dann in meinen Blickkontakt mit einem klaren "Nein". Also keinen "echten" Schnauzengriff - der ist für Welpen meines Erachtens nicht angebracht.
Wichtig ist, dass du in kritischen Situationen immer gleich reagierst. So bleibst du für deinen Hund berechenbar und er verknüpft richtig.
Ich habe eine Welpengruppe mit meiner Hündin besucht. Da sie "Dobermanntypisch" etwas hibbeliger ist als die anderen Welpen, sollte ich sie bis zum nächsten Termin an ein Halti gewöhnen, damit sie richtig FUSS laufen kann und ruhiger wird. Das war mein letzter Besuch dort, denn ein Halti überfordert einen sooo jungen Hund meiner Meinung nach. Ausserdem kenne ich keinen Welpen, der in dem Alter das Fuss beherrscht. Vielmehr lasse ich zu, dass sie Fehler machen darf, die ich dann konsequent korrigiere.
Lass' deinen Hund Fehler machen, aber greife liebevoll, sanft und dennoch konsequent ein. So werdet ihr ein Team und dein Hund orientiert sich an dir.
Vertrauen aufbauen, viel Liebe und Zuneigung, und - Konsequenz. Dann wird's schon.
Alles Gute für dich.