Kant übte auf das Denken der Menschheit einen nachhaltigen Einfluß aus. Kant ist wohl auch "der bedeutendste Philosoph für die Freimaurerei" (Heinichen). "Wenn er dem Bunde persönlich auch nicht angehörte, so lebt doch die Gedankenwelt Kants wohl nirgends im gebildeten Bürgertum so stark fort, als in den deutschen Logen" (Schenkel). Die Autonomie des Sittengesetzes kann "als Grundgedanke aller Grundgedanken der Freimaurerei bezeichnet werden" (Heinichen) . Die Auffassungen Kants bezüglich der Moral zeigen uns, daß er "seinem tiefsten Wesen nach Freimaurer war" (Caspari). "In der Johannisloge werden die drei Großen Gedanken Kants Forderungen der praktischen Vernunft Gott, Freiheit, Unsterblichkeit dargestellt" ("Die Große Landesloge der Freimaurer von Deutschland in ihrem Werden und Wesen", 1929).
Kants Ablehnung jeglichen Dogmatismus, sein Standpunkt hinsichtlich der Religion: "Es ist nur eine Religion, aber es kann vieler Arten des Glaubens geben", sein Sittengesetz, der moralische Theismus, seine Lehre, daß ewiger Friede und ein idealer Staatenbund Endzweck der menschlichen Geschichte sind, die wichtigsten Teile seiner Philosophie, klingen, als wären sie auf Grund der freimaurerischen "Alten Pflichten" aufgebaut. Zum philosophischen Unterbau der freimaurerischen Ideologie hat Kant jedenfalls entscheidend beigetragen.
Mit den bedeutendsten Freimaurern Königsbergs war Kant eng befreundet, u.a. mit Theodor Gottlieb von Hippel, Johann Gottlieb Frey, seinem Verleger Joh Jakob Kanter und seinem Testamentvollstrecker Pfarrer Wasianski.
Quelle: http://freimaurer-wiki.de/index.php/Immanuel_Kant