Wenn der Wunsch erfüllt ist, fehlt einem das Wünschen.

Wohl führt die Erwartung, den Mitteln eines froheren Daseins habhaft zu werden zu nichts eherem, als daran die eigentliche Freude des Daseins zu versäumen. Und nichts als Enttäuschung ruht eigentlich in dieser Erwartung, nannte einer es Wahrsagerei - je mehr sie von der Zukunft sehen und hoffen möchte, wird sie die Mängel zu vergrößern wissen. So wenig eben die Erwartung zur Wahrheit eines künftigen Ereignisses führt, so wenig Licht lässt sie in der Wahrheit übrig. Sie ist die Enttäuschte!

...zur Antwort

Es scheint, wir seien wohl noch die erste Menschheit, so doch der Mensch immer von vorn erzogen werden muss. Trotz aller Seelengunst und Weisheit, die das geschichtliche Bewusstsein, den Blick ins Hintere und Vormalige mit lichtreichen Strichen zu verlängern imstande war, fragt es mich: ist es der Menschen Zweifelsucht, dass die erste Wahrheit niemals mehr im Glanze ihrer einstmaligen Gültigkeit verbleibt?

»Virtute enim ipsa non tam multi praediti esse quam videri volunt.«

[Laelius de amicitia, Marcus Tullius Cicero]

Denn weniger als die, die tugendhaft scheinen wollen sind die, die tugendhaft sind.

oder in der Sentenz:

Denn die Vortrefflichkeit selbst besitzen wollen nicht so viele wie sich den Anschein davon geben.

...zur Antwort

Dieser Frage lässt sich kaum ohne ausreichender Explikation zwischen den Begriffen Gott und Personifikation beikommen; ersterer, der vom Mythos umlagert, als Beweger der Dinge und Naturgewalten, jenseits des Menschen gedacht worden ist und Erzähler der Weltzeugung und kosmischer Gegenkräfte wurde, letzterer durch eine Allegorisierung (Verbildlichung) und/oder Deifikation (Vergottung) menschlicher Empfindungen oder Tugenden vertreten wird und welchen es auch weiterhin in Numen, Heroen, Halbgötter, Naturgeister, Ahnen oder ähnliches abzutrennen gilt. Fernerhin ist zu berücksichtigen, dass das gemeine Epos ebenso viel Herkunft wie Nachkunft enthält und dass die Gestalt des Mythos ein wanderndes Zeugnis kultureller Verschmelzungen wie auch dichterischer Kalküle ist.

Spes - Personifikation der Hoffnung in der römischen Mythologie.

Honor/Honorinus - Personifikation der Ehre in der römischen Mythologie.

Vesta - Göttin des Herdes und des Herdfeuers in der römischen Religion, welche in die römische Mythologie eingeflossen ist.

Sol - Gott der Sonne in der römischen Mythologie, welcher ebenfalls altrömischen Ursprungs ist und demgemäß nicht vollständig dem Helios der griechischen Mythologie entspricht.

Luna - Göttin des Mondes in der römischen Mythologie.

Minerva - gilt mitunter als Göttin der Kunst in der römischen Mythologie.

[Da die Fruchtbarkeit einer gewissen Disambiguierung bedarf, inwieweit sie als Zeugungsfähigkeit von Männern, Gebärfähigkeit von Frauen oder Fruchtbarkeit des Bodens verstanden wird, gibt es eine Vielzahl mythologischer Verkörperungen derselben;]

Bacchus - römischer Fruchtbarkeitsgott, welcher dem Verständnis des Liber Pater entspricht, der wiederum als Sohne der Ceres, Göttin der Fruchtbarkeit, des Ackerbaus, der Ehe, und zudem als Bruder der Libera gilt, dem weiblichen Gegenstück dieses männlichen Gottes der Fruchtbarkeit.

Göttliche Etymologie der Monate:

Januar - benannt nach dem altrömischen Gott Janus, welcher Gott des Anfangs und des Endes ist.

März - benannt nach dem Kriegsgott Mars in der römischen Mythologie.

Mai - mutmaßliche Namensgeberin des Monats ist die altitalische Göttin Maia.

Juni - entstammt der römischen Göttin der Geburt, der Fürsorge und des Ehebündnisses Juno.

Hephaistos - Gott der Schmiedekunst in der griechischen Mythologie.

Eris - Göttin der Zwietracht in der griechischen Mythologie.

Eros - Gott der Liebe und der Liebeskunst in der griechischen Mythologie, welcher sich auf Grund des großen Abstraktums Liebe auch in Gestalt der Philotes, der Hedone und ähnlich interpretiebaren Personifikationen betrachten lässt.

...zur Antwort

Die Kompostion, derer Du seit Langem fündig zu werden versuchst, trägt den Titel Donauwalzer/An der schönen blauen Donau (Walzer, Op. 314, 1866/1867). Sie entstammt dem Ingenium Johann Baptist Strauss, Sohn des gleichnamigen Altvorderen, weshalb bisweilen der Zusatz Sohn oder der Zweite zur Unterscheidung herdient.

...zur Antwort

Ich würde Dich ad hoc gerne mit Erik Saties Gnossienne-Kompositionen beraten. Hier in einer vollständigen Interpretation des japanischen Pianisten Aki Takahashi. 

https://youtube.com/watch?v=Y9p3nmpUqZY

Fürderhin stellt sich mir die Frage, ob Du tatsächlich nach Klavierliedern, i.e. Gesang mit Klavierbegleitung oder reiner Instrumentalmusik Ausschau hälst.

...zur Antwort

Rache und Vergeltung trennt ein Faden der Philomela; jene ist die Wiederherstellung der Demut, nicht die die des Stolzes.

Rache, Sühne und Vergeltung sind Nachgeburten der Gerechtigkeit. Sie beginnen, wo zu spät gekommen und erst Unrecht widerfahren sein muss. Während die Rache im Gesetze zwischen Lohn und Strafe eine Entartung der Vergeltung ist, verbleibt die Sühne einzig im Gewissen dessen, der schadet, und nicht ihm, der geschädigt wurde. Denn Sühne ist Ausheilung der Reue, ist Abarbeitung des Gewissens.

Weiters sage ich: der Stolz wütet in der Rache - uneingedenk des ihm erwiesenen Schadens - ebenso zählebig gegen das andere, wie gegen sich selbst. Wo sich alsgleich der Zorn gegen die Ursache des Unrechts dem Zugeständnis unserer Verwundung anheimgibt, ist Rache die Verlängerung des uns zugefügten Übels zur verschicksalten Erniedrigung des andern hin. Rache will ewig Wiederauferstehung des Gefallenen erstreben. Rache begehrt also um ihres Schmerzes willen nicht die Heilung, sondern den Genuss an der Buße ihres Anfechters. Rache, als Wunde des Stolzes, entspringt schließlich der dem Opfer entwürdigten Blöße. So ist der Zorn mithin das Rüstzeug und die Schonung gegen das uns eingefügte Leiden, welches auch immer mit dem vertanen Unvermögen einhergeht, sein Blut nicht verborgen haben zu können.

Im Sinne der Verheilung, scheint mir, trachtet die Vergeltung dem Vergleiche unseres Schadens nach. Wieschon doch ein jeder in seinem Schmerze endlos ist, begehrt die Vergeltung nicht Fortsetzung sondern Vertilgung ihres Schadens, indem sie an Homologien glaubt und einen Schaden mit demselben misst. Im Mantel der Gerechtsamen macht sie sich der Gunst anheischig, durch eine eigene Bescholtenheit unsträflich zu strafen oder sich durch eine Gemessenheit von Strafe das eigentliche Gelüste zu verkleiden, jemanden leiden lassen zu wollen - doch ist auch sie nichts weiter, als zerstörte Stärke.

Indem wir uns des Rechtes immer erst durch ein uns zugefügtes Unrecht bedienen, besteht die Lust zu strafen ungeachtet unser Wunden auch nur dort, wo auch beleidigt werden kann. Solange sie darin mächtig ist, ist sie aber weder Trost noch Reue.



...zur Antwort

Ich empfehle Dir gerne das Adagio aus Aram Khachaturians Ballett Gayaneh (Գայանե/Гаянэ)

https://youtube.com/watch?v=K6ZBSdjzKfk

wie auch Miklós Perényis und Zoltan Kocsis Transkription des Klavierwerkes Petit Suite des französischen Komponisten Claude Debussy. Insbesondere das Menuett.

https://youtube.com/watch?v=aPqUOD1B4ug

...zur Antwort

Versuche Dich doch bitte an Sergej Rachmaninovs Präludium Opus 23 No. 5 in g-Moll.

Hier zu hören in einer Interpretation György Cziffras:

https://youtube.com/watch?v=smH8-3e38ZI


Ich frage, da mich die Formulierung Deines Gesuchs ein wenig bedächtig werden lässt, wen Du mit dem angeschmachteten wow-effekt denn überhaupt beeindrucken willst.

Irre Dich nicht im Streben nach dem, was Du verlieren wirst, was Du durch das Finden wieder zerbrochen findest, denn es gibt wohl nichts Elenderes für die Musik, als ein Wirken, das nicht im Stillen funktioniert und das statt seiner eigenen Erhebung nichts mehr begehrt, als seine Hörer. Ohne alle die Genügsamkeit, Geduld und Eigenliebe, wäre es niemandem gelungen, hier uns heute etwas aufzuheben, was abseits aller digitalen Geschwindigkeitssucht und Vermüllung der ganzen Wahrheit einer stehenden Stille angehört.


...zur Antwort
Weitere Inhalte können nur Nutzer sehen, die bei uns eingeloggt sind.