Zur Beerdigung vom Opa gehen?

3 Antworten

Die Beisetzung ist ja in erster Linie für die Angehörigen da. Kann es sein, dass Du vielleicht sogar die Antwort ein wenig schreibst? Du hast ja eine Vorstellung, dass Du am Tag nach der Beerdigung das Grab besuchst, um Abschied zu nehmen. Ich kann mir gut vorstellen, dass eventueller Ärger und unangenehme Gefühle auf der Trauerfeier störend sein können.

Aber eine Beerdigung gibt es wirklich nur einmal. Und meist ist sie recht wichtig für die Hinterbliebenen. Hör mal in Dich hinein. Vielleicht kannst Du ja zum Schluss kommen, dass es ja auch "Dein" Opa war und Du gehst zur Beisetzung. Und am nächsten Tag gehst Du dann noch einmal in aller Stille, mit einem vielleicht noch offenerem Herzen zum Abschied ans Grab.

Hallo,

ich denke, diese/Deine Situation ist nicht mit einem einfachen "ja" oder "nein" zu beantworten, da hier verschiedene "Parteien" eine Rolle spielen.

Zunächst - Du hast klare Vorstellungen, wie Du Dir Deinen Abschied von einem der zwei Menschen, die in einer sehr wichtigen Phase Deines Lebens für Dich da gewesen sind, gestalten möchtest - das ist Dein gutes Recht und es ist wichtig, daß es "für Dich stimmt".

Der "Rest" der Familie ist dafür nicht wichtig - aber die Oma vielleicht schon....

Wäre es für Dich vorstellbar, mit ihr Kontakt aufzunehmen (möglicherweise auch schriftlich, durch ein Telefonat.... ) und ihr Deine Situation hinsichtlich der anderen Familienmitglieder zu erklären?

Vielleicht gibt es sogar die Option, Dich mit ihr für den Tag nach der Beisetzung an der Grabstelle zu verabreden.... - viele enge Angehörige möchten gern noch sehen, daß die Grabstelle, die Blumen etc. "ordentlich" aussehen und gehen kurzfristig nach der Beerdigung nochmals dort hin - es könnte sein, daß Deine Oma froh wäre, dabei nicht allein zu sein....

Jedenfalls könntest Du so Deinen Wunsch, nicht an dem "offiziellen Termin" teilzunehmen, Deinen Opa aber schon zeitnah an seiner Grabstelle zu besuchen, realisieren und würdest gleichzeitig Deiner Oma zeigen, daß weder der Opa noch sie Dir gleichgültig sind. Im Gegenteil - Du stündest in schwerer Stunde (nach dem unumgänglich Notwendigen) an ihrer Seite und das wird ihr Kraft geben und ist ganz bestimmt tröstlich für Euch beide.

Ich wünsche Dir von Herzen, daß Du die Dir gemäße Form des Abschiedes findest und es schaffst, sie Dir selbst zu gestatten.

P.S. Für mich hat das nichts mit "Gewissen" zu tun und ich bin nicht in Deiner Situation, so daß ich nicht weiß, was "ich tun würde" - na ja, wahrscheinlich das, was ich Dir als Kompromiß vorgeschlagen habe.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Ich würde hingehen, ich aber nicht unbedingt zu meiner Familie stellen, sondern ein bisschen abseits. Selbst Beerdigungen im kleinen Kreis bieten genug Gelegenheit, dass du nicht direkt mit anderen Familienmitgliedern in Kontakt treten musst. Ich würde mir auch sagen, dass ich wegen meines Opas da bin und mir der Rest egal ist.