Zum Thema Facharbeit, Fallbeispiele

6 Antworten

ein fallbeispiel heißt, dass du eine real existierende person beschreibst (ich verstehe grad nicht, wie du das "zusammenstellen" willst o.o). du kannst nicht aus der ich-perspektive schreiben, denn du bist nicht das fallbeispiel. aus der ich-perspektive ginge nur, wenn du einen autisten interviewst und er sich selbst als fallbeispiel beschreibt. dann kannst du ihn zitieren. ansonsten kannst du so ein fallbesipiel nur von außen beschreiben, als beobachter.

du kannst dich auch auf ein fiktives fallbeispiel beziehen. z.b. aus dem buch "super gute tage oder die sonderbare welt des christopher boone" (es geht um einen teenager). an diesem beispiel kannst du dann analysieren, welche typisch autistischen merkmalen der protagonist des buches aufweist. und gleichzeitig kannst du auf die problematik eingehen, dass hier ein autist von einem nicht-autisten beschrieben wird. dazu kannst du dir auch die rezensionen des buches durchlesen. evtl finden sich darunter einige autisten, die sagen: "ne, das hat mit autismus gar nichts zu tun".

aber wenn du ein eigenes fallbeispiel "zusammenstellst", dann ist das nichts anderes, wie wenn du einen roman schreibst. ich weiß nicht recht, ob das der sinn der arbeit ist. vllt verstehe ich dich aber auch grad falsch.....

Ich kenne mich leider nicht wirklich mit Autismus aus, aber kannst du überhaupt alles wichtige schreiben, wenn du nur aus der "Ich"-Perspektive eines betroffenen Kindes schreibst? Gibt es nicht auch "Merkmale" die man nur als "Außenstehender" realisiert.

Evtl könntest du einen Fall auch aus zwei Sichten schreiben: einmal aus der Sicht des Kindes und einmal aus Sicht der Eltern (falls es da große Unterschiede gibt).

Lillyliebt999 
Fragesteller
 16.02.2015, 13:09

Das ist nämlich meine Befürchtung.. es gibt zwar vieles was man durch die art ddes redens und so rauslesen kann aber manches wie z.b das der Blickkontakt gemieden wird eben nicht.. Ist eigentlich eine gute Idee. Nur weiß ich nicht ob ich dann mit dem Platz auskomme.. Aber danke :)

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Rechercheur  16.02.2015, 18:52
Gibt es nicht auch "Merkmale" die man nur als "Außenstehender" realisiert.

Aus der Sicht des Autisten gibt es mehr, was man nur aus der Innensicht realisiert und aus der Außensicht entweder nicht bemerkt oder aber völlig missinterpretiert wird.

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Ich denke, das Problem an der Ich-Perspektive ist, die Dinge so zu beschreiben, wie sie ein Autist beschreiben würde. Ich muss da an Axel Brauns' Autobiografie "Buntschatten und Fledermäuse" denken. Ein wundervollen Buch, sehr schön geschrieben, teilweise aber auch etwas wirr.

Machbar ist es aber bestimmt. Bei einigen Merkmalen kannst du dann vielleicht schreiben, dass er schon auf dies und jenes hingewiesen wurde. Also zum Thema Blickkontakt sinngemäß sowas wie "Die anderen wundern sich immer, dass ich ihnen nicht in die Augen schaue. Aber wieso sollte ich das tun? Der Mund ist viel interessanter". Ein junger Jugendlicher eignet sich da ggf. etwas besser als ein Kind, weil es schon mehr erlebt hat und besser Vergleiche zu Nicht-Autisten ziehen kann.

Wenn du es schaffst, das Innenleben eines Autisten tatsächlich auch darzustellen, und nicht die Außensicht nur als Innensicht formulierst (was oft nicht übereinstimmt bei Autisten), könnte das was werden.
Ich traue das allerdings den allerwenigsten Nicht-Autisten auch nur annähernd zu.

such kontakt zu autisten am besten zu mehreren wir sind auch verschieden