Ziegelmauerwerk oder Sandstein?
Welche Vor- und Nachteile gibt es bei diesen beiden Materialien (Ziegel, Sandstein) in der Verwendung beim Mauerwerk der Außen- und Innenwände?
5 Antworten
Ziegel für optimale Wärmedämmung
Aus Ziegeln aufgemauerte Wände bieten eine effektive Wärmeisolation, da in den Ziegelsteinen Luft enthalten ist. Dadurch benötigen Ziegelwände keine zusätzliche Dämmschicht. Die Stärke der Dämmung lässt sich regulieren, indem körniges Vulkangestein, sogenanntes Perlite, beigemischt wird. Je mehr davon ein Ziegel enthält, desto besser isoliert er. Die gesetzlichen Vorgaben werden damit sogar deutlich übertroffen. Aber auch andere Einflüsse werden durch Ziegelmauern abgewehrt. Feuchtigkeit etwa dringt zwar in die Mauern ein, wird jedoch auch schnell wieder an die Umgebung abgegeben und reguliert auf diese Weise zusätzlich das Raumklima.
Kalksandstein - leise und tragfähig
Durch seine Schwere stellt Kalksandstein einen guten Schallschutz für das Massivhaus dar. Seine größte Stärke ist jedoch seine enorme Tragfähigkeit. Sie ermöglicht auch in einem Massivhaus den Bau von schlanken Wänden, wodurch mehr Wohnfläche geschaffen wird. Des Weiteren tragen Mauern aus Kalksandstein zum Feuerschutz bei. Abstriche müssen jedoch bei der Wärmedämmung hingenommen werden. Hier ist eine zweite, isolierende Schicht nötig. Zusammen mit dieser erfüllt aber auch Kalksandstein die gesetzlichen Vorgaben.
quelle: zuhause.de
Gruß doc.imod
Der Ausdruck "Ziegel" steht für gebrannte Vollsteine. Man sagte auch "Backsteine". Eigentlich seit über 40 Jahren nicht nur für Aussenwände,überholt, wärmetechnisch indiskutabel.
Richtig sollte es heissen "Hochlochziegel" mit den Angaben der Dämmwerte, z.B T9
Diese Ziegel müssen allerdings verputz werden. Die Optik eines Ziegelmauerwerkes kann man durch Verblender bekommen.
Auch Kalksandsteine eignen sich hervorragen als Sichtmauerwerk, also unverputzt. Sie sind aber wärmetechnisch, wie hier schon gesagt, zumindest einschalig, vollkommen indiskutabel. Sandsteine, wie von dir genannt, sind bearbeitete Natursteine. Kommen heutzutage bei Aussenwänden höchstens als Verblender zum Einsatz. Um heutigen Anforderungen zu entsprechen kommen oft 2-schaligen Wandsysteme zum Einsatz. Unter Verwendung einer StyroporDämmung. Wer auf Styropor verzichten möchte, muss die Dämm - Werte durch Wandstärken ab 36,5 cm erreichen. Da wären dann z.B. Poroton Hochlochziegel eine Möglichkeit.
Vor - und Nachteile kann man bei deiner Fragestellung nicht beantworten, da ich davon ausgehe, dass du andere Baustoffe meintest.
viele Grüße
Ich unterstelle jetzt mal, daß du Kalksandstein meinst und keinen Naturstein. Und Ziegel ist auch nicht gleich Ziegel.
Es kommen hier 3 Möglichkeiten in Betracht :
Poroton-Ziegelmauerwerk monolithisch. Um alleine die gesetzlichen Mindestvorgaben der EnEV zu erfüllen sind bei einer üblichen Wandstärke von 36,5 cm meistens Ziegel mit einer Wärmeleitfähigkeit λR von max. 0,09 W/mK einzusetzen. Die meisten Typen sind mit Mineralwolle oder Perliten gefüllt. In die Regionen eines KfW-Effizienzhaus 55 (EnEV 2009) kommt man bei einer passablen Wandstärke mit der Bauweise kaum. Mit einem T9 erreicht man z.B. nur auf einen U-Wert von 0,23 W/m²K (nach EnEV max. 0,24 W/m²K) . Vom Feuchteschutz sind die hochgedämmten Ziegel auch nicht optimal, da etwas Tauwasser in der Wand ausfällt. Die einschalige Bauweise bringt zudem jede Menge Wärmebrücken mit sich. An jedem Deckenrand und sogar jeder Steckdose ist die Dämmung reduziert. Sowohl die ständigen Materialwechsel im Putzgrund als auch die spröden, dünnwandigen Ziegel selbst sind potentielle Ursachen für Risse.
Hochlochziegel mit Vollwärmeschutz Für das Tragwerk wird ein einfacher Ziegel mit normalerweise 17,5 cm genommen und außen so stark gedämmt wie das angepeilte Ziel es erfordert. Mit z.B. 18 cm WDVS WLG035 wird ein U-Wert von 0,17 W/m²K erreicht. Die Dämmung läuft dabei ohne Unterbrechungen in voller Stärke über die gesamte Fassade durch. Es fällt bei richtiger Planung kein Tauwasser innerhalb der Wand an.
Kalksandstein mit Vollwärmeschutz Hier gilt im Prinzip dasselbe wie bei 2., mit geringen Nachteilen beim U-Wert (im obigen Beispiel 0,18 W/m²K) und dafür leichten Vorteilen beim Schall- und Hitzeschutz. Beim Befestigen von Gegenständen an der Wand innen git es auch leichte Vorteile gegenüber Hochlochziegeln.
Für mich ist die Bauweise 1 mit irgendwie aufgebrezelten Ziegeln langsam ein Auslaufmodell. Es wird von der Ziegelindustrie immer wieder krampfhaft versucht aus einem "Stein" etwas zu machen, wofür er nicht geeignet ist. Die begrenzten Möglichkeiten des Materials schränken u.U. die Gestaltung des Gebäudes stark ein. Im schlimmsten Fall läuft es auf quadratisch praktisch hinaus und man läßt im Norden und Osten die Fenster gleich ganz weg. Und teuer ist das Material auch noch.
Bei 2. und 3. sind die Unterschiede so gering, daß ich keiner Variante unbedingt den Vorzug gebe. Im Zweifelsfall muß der Preis entscheiden. Günstiger als ein hochgedämmter Poroton müsste es ohnehin sein.
Ziegel ist ein gebrannter Ton. Speziell bei Porenton gibt man diesem Styroporkügelchen bei, damit die kleinen Hohlräume entstehen und somit hat er wenigstens einen minimalen Wärmeschutz. Schwere Dinge sollte man mit Spezialdübel befestigen. Wenn` s brennt platzen oft die Hohlkammern, sodass die Statik oft gefährdet ist.
Statt Sandstein meinst du wahrscheinlich Kalksandstein. Er saugt viel Wasser, ist schwer und hat einen U-Wert jenseits von Gut und Böse.
Beide sind mit den U-Werten in der heutigen Zeit nicht mehr die Besten, brauchen lange für die Verarbeitung, weil meist noch gemauert werden muss wie vor 500 Jahren und benötigen beide in der Regel noch ein kostenintensives Wärmeverbundsystem, sodass ich meinen Kunden grundsätzlich von sowas vorsintflutlichem abrate und empfehle Styroporschalsteine.
Für die nichttragenden Zwischenwände hingegen, kann man beide problemlos verwenden.
Ziegel ist kein Material! Es gibt auch Sandsteinziegel. Was soll man da also vergleichen?
Es heißt, man wird die Wände aus Kalksandstein, Ziegel-Mauerwerk oder gleichwertig erstellen. Man hat mir den Tipp gegeben, mich genau zu informieren, denn es gäbe da Unterschiede...
Sofern es sich um einen Wandaufbau mit zusätzlichem Vollwärmeschutz handelt, sind sich die Eigenschaften von KS und HLZ als Tragschale so ähnlich, daß ich mir nicht weiter den Kopf zerbrechen würde.
Aus welcher Zeit ist die Quelle?