Zeitarbeit/Personaldienstleister Meinung?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Es gibt gute und schlechte Zeitarbeitsfirmen. Genau wie auf dem Rest des Arbeitsmarktes kannst du Glück haben oder auch Pech.

Wer Pech hat sollte sich aber auch mal fragen, wie das passieren konnte. Wenn ich mir hier so die Fragen zu dem Thema anschaue muss ich davon ausgehen, dass 99% der Leiharbeiter ihre Verträge nicht lesen, die Gesetzeslage nicht kennen (was verständlich ist, aber nicht den Zeitarbeitsfirmen zuzuschreiben ist) oder sie sind nicht in der Lage ihre Fragen direkt mit ihrem Arbeitgeber zu klären. Da wird lieber das Internet gefragt, als mal zum Telefon zu greifen.

Ich habe nur gute Erfahrungen gemacht. Hab mehr verdient, als die Festangestellten, besseres Arbeitszeitmodell etc.

Lediglich die fehlende langfristige Perspektive spricht gegen Leiharbeit.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
rxnxr 
Fragesteller
 20.04.2022, 14:52

Endlich mal jemand der Ahnung hat.

Stimme dir bei jedem Punkt 100% zu.

Die lesen Ihre Verträge alle nicht und beschwerden sich dann im nachhinein über die Zeitarbeitsfirma.

Das sage ich auch die ganze Zeit, dass viele mehr verdienen als die festangestellten, mann muss sich nur ausreichend informieren, sich die Verträge durchlesen und nachhöre.

Aber wer nichts dafür tut und meint das gute Geld kommt einem zugefolgen liegt falsch.

Ja nur die Frage ist, was will mann für perspektiven erwarten? Ich meine du kannst da ja nicht einfach mal aufsteigen oder so, außer in den Entgeltgruppen. Das beste was einem pasiieren kann ist eine Übernahme wobei auch oft noch die Zeitarbeitsfirma besser ist.

Bei welcher Zeitarbeitsfirma warst du beschäftigt wenn ich frage darf?

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SuperB18  20.04.2022, 15:05
@rxnxr

Die Firma möchte ich nicht nennen. Ist aber ein namenhafter, überall in Europa vertretener Personaldienstleister, der sich auf die Vermittlung von Akademikern und It-Fachpersonal spezialisiert hat.

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rxnxr 
Fragesteller
 20.04.2022, 15:08
@SuperB18

Ja kein Problem, dann weiß ich glaube schon welcher es ist.

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Ich halte gar nichts davon, es sei denn sie praktizieren Equal Pay ( gleicher Lohn für gleiche Arbeit).

Diese moderne Sklaverei oder wie Du es nennen magst ist eine auf Ausbeutung ausgelegte Erscheinung.

1. Ständig suchen die Personal für Stellen, die überhaupt nicht offen sind.

2. Sie zahlen Dir als Arbeitnehmer weniger wie das Stammpersonal beim Entleiher bekommt.

3. Sie halten sich oft nicht an Abmachungen. Wenn plötzlich keine Arbeit da ist wirst Du auch gerne mal in den unbezahlten Urlaub geschickt. Sie behalten immer 5 Stunden ein, für ein Zeitkonto, was Du im Fall der Fälle nutzen kannst, wenn mal kein Auftrag da ist. Das heißt, Dir fehlt dieses Geld bei der Lohnauszahlung am Monatsende, da nur 35h Woche. Sie lieben Aufhebungsverträge, die Dich als Arbeitnehmer im Falle von Arbeitslosigkeit beim Amt in Erklärungsnot bringen.

4. Du wirst von Einsatz zu Einsatz geschickt und Qualifikationen werden nicht oder kaum vergütet.

5. Du kannst Dich darauf verlassen jeden Monat genau Deine Abrechnung nach zu schauen, denn irgendwo wird immer irgendetwas falsch sein oder fehlen.

6. Hast Du vergessen Stunden zu schreiben, falls es keine Registrierkarte/Chip gibt, dann bekommst Du kein Geld, auch wenn Du arbeiten warst.

7. Sobald Du anfängst Fragen zu stellen oder auch mal krank bist versuchen Sie Dich loszuwerden.

8. Du bekommst oft einen 6 monatigen Vertrag, der dann jeweils um weitere Monate verlängert wird. Du hast meistens kaum eine Chance in den Betrieb, der Dich entliehen hat übernommen zu werden. Auch wenn Dir das erzählt wird.

Fazit: Aus Sicht der Auftraggeber /Entleiher eine feine Sache um Personal ohne Bindung und Fristen zu testen und beliebig auszutauschen. Es können damit Arbeitsspitzen kompensiert werden und auch so mancher Arbeitsvertrag wird nie zu Stande kommen.

Ja es gibt Menschen, die finden das System sehr gut. Warum? Sie kommen an unterschiedliche Standorte, sehen verschiedene Arbeiten und Betriebe und lerne andere Sachen dazu. Was diese Menschen vergessen ist, dass Sie die Arbeit für weniger Geld als die Betriebsangehörigen ausführen und nach dem Prinzip Hire and Fire eingesetzt werden. Sie sind austauschbar und bedürfen keiner Kündigung für den Entleiherbetrieb.

Aus Sicht der Arbeitnehmer ist es schon schwieriger, denn das Jobcenter und das Arbeitsamt versuchen jeden da rein zu puzzeln. Gleichwohl sie genau wissen, dass das weder der Qualifikation entspricht noch der Lohn angemessen ist, von sinkenden Chancen auf dem realen Arbeitsmarkt ganz zu schweigen. Wenn Du nur lange genug Zeitarbeiter warst schwindet Deine Chance je ein normales Arbeitsverhältnis zu finden.

Aber das kannst Du gerne selber ausprobieren. Leute mit Handwerksausbildung sind herzlich willkommen bei Zeitarbeitsfirmen. Leute, die gerne ins Lager wollen werden auch dringend gesucht. Ab und zu kommt noch kaufmännisches Personal dazu oder Berufskraftfahrer. Am liebsten Ungelernte mit geringen Selbstbewusstsein, da die keine Ahnung haben und keine Fragen stellen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
rxnxr 
Fragesteller
 20.04.2022, 09:06

Es gibt mittlerweile bei allen Equal Pay, aber meist erst nach einer bestimmten angestellten Zeit als Arbeitnehmer.

Es ist aber schon sehr gewagt es Sklaverei zu nennen oder nicht?

Ich meine es ist immernoch eine gute Möglichkeit für Leute die schwierigkeiten im Job haben ein Arbeitsverhältniss zu bekommen.

Und im vorraus, natürlich gibt es schwarze Scharfe in der Branche, es trifft aber lange noch nicht auf alle zu.

  1. Dann waren es keine guten Zeitarbeitsfirmen, die ihre Stellen nicht aktuallisieren.
  2. Du meinst man bekommt weniger als die Angestellten in dem Unternehmen wo man arbeitet? Meist ist man mit den Löhnen sogar höher als die festangestellten. Und irgendwo ist es ja auch sinnvoll dass ein festangestellter mehr verdient als ein Zeitarbeiter, auch wenn es die gleiche Tätigkeit ist, dann kannst du dich ja einfach als festangestellte bewerben?!
  3. Aufhebungsvertrag muss immer von zwei Parteien unterzeichnet werden. Zum Thema keinen Auftrag, das ist normal im Vertrag geregelt was passiert wenn kein Auftrag vorhanden ist, und wenn im Vertrag was anderes drinsteht kannst du damit zum Arbeitsgericht gehen. Wenn da aber das drinsteht was sie dir geben, bist du selbst dran Schuld da du den Vertrag unterzeichnet hast.
  4. Steht auch im Vertrag drinnen bei eig. allen Arbeitnehmern, dass wenn der Arbeitgeber möchte dass du woanders arbeitest, hast du auch da zu arbeiten. Es kommt ja auch drauf an welche Qualifikationen du hast, je nach dem wirst du dann in Entgeltgruppen eingeteilt.Und der Lohn für die Entgeltgruppen stehen jedem frei zur Verfügung im Internet.
  5. Wie gesagt, kommt auch auf das Unternehmen an, aber da gebe ich dir recht, da ist schon oft etwas falsch dran.
  6. Das ist wiederum dein Verschulden, sowas ist auch in den Verträgen festgehalten, dass wenn du deine Stunden nicht einträgst bzw abzeichnen lässt du kein Geld siehst. Da kann die Zeitarbeitsfirma aber nichts zu, wenn DU es vergisst ist es auch dein verschulden wenn DU kein Geld bekommst.
  7. Da hast du teils recht, in einigen Unternehtrifft das zu, jedoch nicht in allen.
  8. Übernahmenhängen meist von dem Unternehmen ab in das du entliehen wirst, wenn die meinenh du würdest gut zu denen passen fragen sie beim Entleiher an, da wird dann alles weitere geklärt. Zeitarbeiter dürfen übrigends laut iGZ auch nur eine bestimmte Zeit ununterbrochen in einem Unternehmen beschäftigt werden.

Die Entleihe haben Fristen und Bindungen, es gibt halt immer eine Probezeit, gibts auch in festangestellten Verhältnissen, in der du ohne Grund entlassen werden kannst.

Also wie gesagt, die Arbeitnehmer kriegen in einigen Leasing Firmen noch mehr Geld als die festangestellten. Und dass sie sonst weniger verdienen ist ja wohl klar, die einen sind dort festangestellt und die anderen arbeiten als Zeitarbeiter/in. Ich meine wenn man es unfair findet, warum arbeitet man dann nicht einfach im Unternehmen als festangestellter? Genau, weil sie es vorher nicht geschafft hatten. Was sollen sie deiner Meinung denn machen/arbeiten wenn sie nichts bekommen.

Das Hire and Fire Prinzip trifft auf die wenigsten Zeitarbeitunternehmen zu, und klar bedürfen sie einer Kündigung, immer, auch in der Probezeit. In der Probezeit braucht der Entleiher halt keinen Grund bei einer fristgerechten. Aber man braucht immer eine Kündigung oder Aufheber etc.

Kommt auch wieder auf das Unternehmen an mit der Bezahlung und den Qualifikationen. Zudem steigen die Chancen eher wenn du Erfahrung in der Zeitarbeit machst als dass sie sinken, um irgendwo fest angestellt zu werden.

Keine Sorge, ich brauche es nicht ausprobieren, ich habe meine Erfahrungen in der Branche schon anderweitig gesammelt und weiß wovon ich rede.

Aber Danke für deine Antwort. Evtl. antwortest du ja nochmal auf meine... :D

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queserasera81  20.04.2022, 10:39
@rxnxr

Prima, Du weißt Bescheid und hast gute Erlebnisse gehabt. Schön das freut mich. Ich habe es anders erlebt und ja nicht nur bei einer Firma, sondern bei 5 großen. Mehr verdient als die Arbeiter vor Ort? Aha interessant aber eben nicht von mir erlebt. Stimmt Stunden schreiben muss man machen, das sollte auch nur ein gut gemeinter Rat von mir sein.

In einer Sache widerspreche ich Dir aber deutlich, denn zu behaupten man hat es als fest Angestellter nicht in die Firma per Bewerbung geschafft ist nicht richtig. So einige Firmen arbeiten direkt mit vorgelagerten Zeitfirmen zusammen. Hier sind Leute 9 Monate in der Zeitfirma tätig, dabei werden sie getestet wie flexibel sie im Entleiher Unternehmen agieren und ins Konzept passen und wenn das passt und gerade Bedarf ist wird man übernommen, wenn nicht bleibt man Zeitarbeiter. Hab ich selbst erlebt und meine dortigen langjährigen Kolleginnen auch. Also es gibt solche und solche, das ist logisch aber ein Teil davon arbeitet mit miesen Methoden. Und nein nicht ich wurde immer gekündigt, sondern bin selbst gegangen, da ich weder unbezahlten Urlaub nehme, noch als Fachkraft mich degradieren lasse in einer Helferstelle für weniger als vertraglich vereinbart zu arbeiten und schon gar nicht lasse ich mir drohen ich soll bei einer Krankmeldung an die Arbeit kommen, da Leute fehlen sonst kündigt man mir.

Mein kürzeste Zeitarbeitserlebnis war ein Vertrag als kaufmännische Angestellte, genau 3 Tage. Warum? Donnerstags erhielt ich den Anruf ich kann in die Filiale kommen zur Vertragsunterzeichnung. Ich fuhr 50km hin, man legte mir den Vertrag vor 10,85€ pro Stunde, da war schon der Nachtzuschlag drin, da die Tätigkeit nur nachts war. Zu der Zeit passte das für mich. Ich soll am Montag zum ersten Abend kommen und mir Klamotten organisieren da es Pflicht sei schwarz weiß zu tragen. Ich los Klamotten gekauft, wie es gewünscht war. Weiße Bluse, schwarze Stoffhose, schwarze leichte Schuhe. Die Arbeit sollte in einem Hotel an der Rezeption sein.

Ich sollte um 22.30 Uhr da sein. Als ich ankam wusste derjenige nicht Bescheid und war dementsprechend launig.

Man sollte alle Buchungen und Abrechnungen nachts machen. Wichtiger aber war das Aufräumen der Mitarbeiter/Vorbereitungsküche, Spülmaschine bestücken, Tische eindecken, Frühstück vorbereiten. Wäsche waschen und WCs kontrollieren also im Grunde alles. Ok kein Ding kann man machen aber

1. Muss es dazu auch sauber zu gehen, was nicht der Fall war.

2 Hygienestandards wurden nicht eingehalten.

3. Tischdecken mit Flecken drauf wurden einfach weiter genutzt und etwas drauf gestellt.

4. Brot vom Vortag wurde nachts aufgeschnitten und ab 4 Uhr morgens wurden Schnittchen für das Buffet belegt und in den Kühlschrank gestellt, die Wurst war wellig und angetrochnet, die Deko war welk naja schön war anders.

5. Waschmittel war alle, deshalb stapelte sich die Wäsche.

6. Spülmaschine lief ohne Spülmittel denn es war alle. Auf meine Nachfrage warum nicht im Edeka gegenüber neues geholt wurde sagte man mir das dürfen wir nicht. By the way es war eine normale Haushaltsspülmaschine kein Großgerät.

Man erklärte mir alles grob und zeigte mir kurz was ich buchen soll. Dann war es halb 7 morgens und ich ging heim. Keine feste Pause gemacht, das läuft so nebenher sagte man mir. Keine Umkleide oder Spinde für private Sachen.

Am nächsten Tag sollte ich laut Zeitfirmaangabe vom Donnerstag um 22Uhr da sein. Mein Einarbeiter hatte mir aber gesagt ich soll erst anrufen. Das tat ich, mir wurde mitgeteilt ich brauch nicht kommen. Ich soll mich direkt dort bewerben denn ich sei so zu teuer. Das teilte ich meiner Zeitfirma mit und sie meinten tja dann sind sie für uns nicht mehr nützlich, denn ausser unsere Büroräume zu putzen hätten sie jetzt nichts. Das Putzen hätte 8€ pro h gebracht und wäre ein neuer Arbeitsvertrag als Helfer gewesen. An den bisherigen Vertrag wollten sie nicht länger festhalten. Darauf hin widersprach ich und prompt erhielt ich die Kündigung zum 3ten Tag. Das Geld für Tag 3 bekam ich auch nicht, sondern nur für die 2 Tage. Soviel zum Thema Fairness. Achso und nein das Hotel hat mich nicht genommen.

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rxnxr 
Fragesteller
 20.04.2022, 10:54
@queserasera81

Darf ich fragen bei welchen Firmen du angestellt warst?

Das mag sein aber nicht jedes Unternehmen arbeitet mit Zeitarbeitsfirmen in der Art zusammen, durchaus die Mehrheit der Unternehmen in Deutschland kann man sich normal bewerben und angenommen werden. Da stimme ich dir aber zu, zu drohen dass man bei Krankheit antreten soll geht echt nicht.

Bei der Story mit dem Hotel kann ich nicht viel sagen, außer dass ich da komplett bei dir bin. Die Zeitarbeitsfirma bei der du da warst hat anscheindend nix geregelt bekommen. Gut, bei den meisten Punkten gings ja ums Hotel selber, dafür kann die Zeitarbeitsfirma nichts aber dennoch ist die Absprache zwischen Unternehmen und Zeitarbeitsfirma sehr schlecht.

Und der letzte Punkt ging moralisch und auch im allegemeinen gar nicht.

Wie gesagt bei dem Punkt gebe ich dir recht, aber es sind nunmal nicht alle Firmen so...

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Ich habe mehrmals im Arbeitsleben über die Zeitarbeit wieder feste Arbeitgeber gefunden. Als Leiharbeiterin dort angefangen, durch Leistung gepunktet, übernommen worden.

Und auch wenn die ZA nicht soo toll bezahlt ist, mehr als ALG1 war es allemal immer. Und im Lebenslauf sieht es einfach besser aus, wenn man eine Arbeit hatte als wenn man im ALG-Bezug war.

rxnxr 
Fragesteller
 20.04.2022, 09:24

Seh ich genau so...

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Es gibt gute und schlechte Zeitarbeitsfirmen

Manche zahlen selbst einem Berufseinsteiger schon knapp 2,50€ mehr wie Mindestlohn, wenn man eine Ausbildung hat, und suchen einen Arbeitstellen, die zur Qualifikation passen.

Andere meinen eine Fachkraft zum Helfer degradieren zu können, einen zu Arbeiten einzuteilen, obwohl man dort nicht mal nen Arbeitsvertrag unterschreiben hat, sondern nur bereit ist, einen Probearbeitstag zu machen und einen zwecks Arbeitszeiten belügen oder Abmachungen brechen zu können.

Arbeitsmöglichkeit für Leute die Probleme haben einen festen Job bei einem Arbeitgeber zu finden

Für Arbeitgeber (gemeint ist der Entleiher) - Personalressource ohne Verantwortung für die Arbeitnehmer zu haben - wer nicht passt wird ohne arbeitsrechtlichen Stress "ausgetauscht"

rxnxr 
Fragesteller
 20.04.2022, 08:36

Wobei dein zweiter Punkt nicht auf alle zutrifft so wie ich das mitbekommen habe. Es gibt schon viele die einfach rauswerfen ohne viele Gründe aber nicht alle.

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frodobeutlin100  20.04.2022, 08:38
@rxnxr

Mit Arbeitgeber ist der Entleiher gemeint werde ich noch ergänzen ....

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