Wunsch nach einem Vater?

5 Antworten

Du hast n Vaterkomplex. Du kannst mit einem Psychologen darüber reden.

Deine Beziehung zu deinem Vater ist nicht die beste, aber immerhin hast du einen Vater und bist nicht mehr so klein, daß du nichts tun kannst, um die zu klären.

Ein Zeichen von Reife und Verantwortung (für dich selber!) ist, daß du klar deine Wünsche und Erwartungen in Bezug zu deinem Vater formulierst. Zum Beispiel: ich will mal mit meinem Vater shoppen gehen ;-). Oder: ich will, daß ich mit meinen Fragen und Problemen ihn ansprechen kann, und er antwortet und macht mir Mut. Oder: ich will wissen, was er über die und den denkt. Oder was auch immer du dir wünschst von ihm.

Und dann musst, oder solltest du ihm eine faire Chance geben, deine Wünsche zu kennen. Das heißt, ihn allein treffen, ohne seine Frau, und ihm diese Wünsche mitteilen. Dann kann er reagieren, und dann weißt du, wie er zu dir steht. Ihr kennt euch dann besser und du weißt viel klarer, was er wirklich für einen Menschen ist, statt dich in Vermutungen und Enttäuschungen zu winden und Ausflüchte zu suchen.

Wenn du deine Wünsche und Ziele klar formuliert hast und deinen Plan gemacht hast, lass dich nicht durch Äußerlichkeiten davon abbringen: nicht durch seine Frau oder was andere sagen, oder gar was du von ihm hältst. Das ist die Chance, die du ihm gibst, dich kennenzulernen.

Du hast einen so genannten Vaterkomplex, das wird viel zu oft verwendet aber in deinem Fall dürfte es wohl zutreffen. Du sehnst dich nach liebe und anerkennung von deinem vater, das ist ganz normal. Bekommt ein mädchen das nicht kann es sich so entwickeln dass sie sich zu älteren männern hingezogen fühlt und sich von ihnen diese liebe wünschen.

Ottavio  06.08.2017, 15:57

Die Männer müssen dazu nicht unbedingt älter sein. Es gab einmal eine Frau, mit der ich verheiratet war und die dann mir gegenüber einen Vaterkomplex entwickelt hat. Ich war ja auch Vater, nur nicht ihrer, sondern der ihrer Kinder. Und ich war und bin vier Jahre jünger als sie.

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Nun, ein Vaterkomplex ist das. Als ich jünger war als heute, dachte ich, ein Vaterkomplex sei erkennbar an einer überaus engen Bindung an den real existierenden Vater. Ich wurde eines Besseren belehrt.

Die Figur des "Vaters" ist hier der Archetyp "Vater". Er ist wie andere Archetypen bei allen Menschen im Unbewussten von Geburt an vorhanden als eine besonders ausgeprägte Disposition, jemanden als Vater wahrzunehmen. Günstigenfalls wird diese Disposition dann gerichtet auf den tatsächlich vorhandenen Vater. Zum Komplex werden kann sie gerade dann, wenn der nicht vorhanden ist oder ungeeignet für eine emotionale Bindung.

Näheres ist nachzulesen bei Carl-Gustav Jung.

Ein Vaterkomplex muss nicht unbedingt schlimm sein. Häufig richtet er sich auf Gott und führt zu einer engen religiösen Bindung. Das war bei mir zeitweise auch der Fall.

Wenn er bei Mädchen und Frauen auftritt, besteht allerdings eine Gefahr, nämlich die, dass Du eines Tages Deinen Beziehungspartner unbewusst als Vater wahrnimmst und den Geschlechtsverkehr mit ihm als ekelhaft empfindest, weil aufgrund dieser unbewussten Wahrnehmung bei Dir die Inzesthemmung auftritt. Für die Beziehung wäre das natürlich tödlich.

Aufgrund dieser Gefahr solltest Du Dir tatsächlich überlegen, in Behandlung zu gehen, am besten bei einem Psychoanalytiker.

Ganz klarer Vaterkomplex :p