Würdet ihr folgende Strafarbeit (Schule) bei euren eignen Kindern akzeptieren (bzw. überhaupt für sinnvoll halten)?

13 Antworten

Hallo,

mir erscheint diese Art der Strafarbeit allein schon deswegen nicht sinnvoll, weil sie während des Unterrichts ausgeführt werden soll. Die Kinder verpassen so ja auch den laufenden input und hängen dann vielleicht im Stoff zurück. Das kann nicht Sinn der Sache sein.

Die Strafarbeit sollte zu Hause gemacht werden bzw. in einer Nachsitzstunde. Das wäre glaube ich effektiver, wenn auch die Freizeit leidet. Vielleicht wird Fehlverhalten dann eher reflektiert.

Davon ab ist es oft so, dass die Kinder in der Grundschule noch Zeit brauchen, sich anzupassen an feste Zeiten, längere Konzentration etc. Lehrer könnten die fehlende Aufmerksamkeit durch kleine Spielchen, die mit dem Lernstoff zu tun haben, wiederherstellen. Bei uns wurden die Kids zwischendurch auch einmal ums Schulgebäude "gejagt", danach gings auch wieder. :-)

Aber wenn die Schüler Seiten abschreiben sollen, dann sind sie ja wahrscheinlich nicht mehr 1. Klasse.

LG Kessy

Mir fehlt hier der genaue Kontext.

Gegen welche Klassenregel wird verstoßen?

Wurde das Kind vorgewarnt?

Wie war das Verhalten des Kindes während und nach der Aufgabe?

Grundsätzlich halte ich Nichts von "Strafen", aber ich halte sehr viel von konsequenter Erziehung.

Angenommen, das Kind hat vorher permanent den Unterricht gestört, somit auch 20-30 anderen Kindern das Lernen unmöglich gemacht, dann muss ich als Lehrerin alle im Blick haben. Im Zweifel entscheide ich mich für die 20 bis 30 anderen Kinder, die ein Recht auf ungestörtes Lernen haben und meistens ebenfalls von "Störenfrieden" genervt sind.

Wenn Ermahnungen bei dem Kind nicht reichen, kann ich als Konsequenz eine "ruhige" Aufgabe für das Kind aussuchen, damit ich in der Zwischenzeit den Schulstoff den anderen Lernwilligen in Ruhe erklären kann. Das Kind hat insofern auch etwas von dieser "Sonderaufgabe", als das es in der Zwischenzeit schreiben übt und "wieder runter kommen" kann. Gut wäre darüber hinaus, am Ende der Stunde noch mit dem Kind alleine zu reden....

In einem solchen Kontext fände ich auch als Elternteil diese "Erziehungsmaßnahme" durchaus in Ordnung. In einem anderen Kontext aber nicht.

Generell sehe ich es so, dass "Maßnahmen" erst angekündigt und dann aber auch konsequent verfolgt werden sollten und unbedingt zu dem "Fehlverhalten" passen sollten.

Damit bin ich als Mutter und auch als Schach-AG Leiterin an Grundschulen immer sehr gut gefahren..

P.S.: da du ja dabei warst und die genauen Umstände kennst, würde mich dein Alternativvorschlag sehr interessieren.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Dass auf ein Fehlverhalten eine Reaktion folgt, halte ich für sinnvoll.

Ich würde erst einmal ein Gespräch unter vier Augen mit dem Schüler führen und ihm freundlich aufzeigen, was mir nicht gefallen hat und warum und ihm Vorschläge anbieten, um das Verhalten zu verbessern. Beim ersten Fehltritt würde ich noch keine Strafarbeit aufgeben.

Aber es gibt ja Schüler, die penetrant stören oder unangemessenes Verhalten zeigen und die aus Gesprächen nichts lernen. Bei denen würde ich auch nicht zimperlich sein, die müssen eine andere Reaktion "spüren".

Grundsätzlich finde ich es jetzt nicht so schlecht, die Kinder etwas abschreiben zu lassen. Der Text sollte sinnvoll, themenbezogen und nicht zu lang sein. Das fördert das Schriftbild, die Feinmotorik, die Sprache, das Sprachverständnis, die Rechtschreibung und die Grammatik.

Nein, würde ich nicht akzeptieren. Und dagegen vorgehen. Zumindest in den meisten BL sind solche Strafarbeiten auch verboten.

Vorteil: Das Abschreiben bzw. Schreiben an sich wird geübt, das Kind ist beschäftigt und hat dadurch keine Zeit aus Langeweile oder Übermut den Unterricht zu stören.

Nebenbei wird es möglicherweise als anstrengend empfunden, das Kind hat später eventuell den Gedanken "okay, künftig werde ich nicht mehr stören im Unterricht damit ich nicht wieder solche Texte abschreiben muss".

Nachteil: Der im Unterricht behandelte Stoff "rutscht" an dem Kind vorbei. Daheim oder an einem anderen Schultag muss dieser versäumte Stoff nachgearbeitet werden.

Aber: Welche Alternativen gibt es? Ein simpler Eintrag ins Übergabeheft/ Hausaufgabenheft ist nicht bei jeder Familie wirksam. Zusätzlich entschärft es nicht die aktuelle Situation. Durch das Wissen "Oh, der Lehrer trägt jetzt einen Vermerk für meine Eltern ein" wird das Kind dann nicht plötzlich still und aufmerksam sitzen bleiben und dem Unterricht folgen.

Man könnte das Kind auch auf den Flur oder in den Nebenraum schicken für eine Weile. Aber ob dies sinnvoller wäre? Ich glaube kaum.

Da empfinde ich es doch als praktischer wenn das Kind aus der aktuellen Situation durch die Aufgabe "Text abschreiben" "herausgeholt" wird. Es ist weiter anwesend, unter Aufsicht des aktuellen Lehrkörpers, es wird nicht in eine Außenseiterposition gedrängt (wie beispielsweise beim rausschicken).