würdet ihr dieser aussage zustimmen, dass der begriff "toxische männlichkeit" ist inhuman?

6 Antworten

Nicht alle Männer sind toxisch. Einige Verhaltens- und Denkweisen, die sich insbesondere bei Männern finden, sind es. Und diese Verhaltens- und Denkweisen fasst man unter dem Begriff der "toxischen Männlichkeit" zusammen.

Übrigens entstehen diese Denk- und Verhaltensweisen daraus, dass in unserer nach wie vor vom Patriarchat geprägten Gesellschaft durch Rollenklischées Erwartungen an Männer entstehen, die bei weitem nicht jeder Mann erfüllt bzw. erfüllen kann oder möchte. Durch diesen gesellschaftlichen Druck, so zu sein, fühlen sie sich dann aber gezwungen, diesen Bildern zu entsprechen - worunter sie eigentlich leiden und dadurch wiederum auch fix mal bösartig und schlecht für andere Menschen werden.

Genau dieses Dilemma zu lösen, ist dann übrigens auch ein zentrales Ziel des Feminismus heutzutage! Durch die Abkehr von diesen absurden Rollenbildern und Klischées soll es auch Männern deutlich leichter gemacht werden, einfach so zu sein, wie sie eben sind, und nicht mehr so einem Klischée entsprechen zu müssen. Wäre also einfach auch mal im Sinne der Mimimi-Männer, wenn sie Feminsist*innen nicht als Feind, sondern als Freund betrachten würden, die auch ihnen einfach die Möglichkeit geben möchten, endlich so sein zu können, wie sie wirklich sind und nicht ständig Angst davor haben zu müssen, "entmannt" zu werden ;).


Onesimus  19.11.2022, 20:38
Einige Verhaltens- und Denkweisen, die sich insbesondere bei Männern finden, sind es. Und diese Verhaltens- und Denkweisen fasst man unter dem Begriff der "toxischen Männlichkeit" zusammen.

Was mich an dem Begriff stört, ist, dass er sich auf ein bestimmtes Geschlecht bezieht und explizit wertend ist. Sobald etwas so bezeichnet wird, muss es schlecht sein, weil es ja toxisch ist. Und dabei habe ich keine Ahnung, was toxische Mätnlichkeit eigentlich sein soll.

Vielleicht kannst du mich aufklären, welche typisch männlichen Verhaltens- und Denkweisen mit toxischer Männlichkeit gemeint sind.

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HappyMe1984  19.11.2022, 23:54
@Onesimus

Aggression anstelle anderer Emotionen beispielsweise. Resultierend aus "Ein Indianer kennt keinen Schmerz!" und "Jungs weinen nicht!".

Männer müssen Autos, Fußball und Bier mögen. Interessieren sie sich stattdessen für Mode, Eiskunstlauf und trinken gerne bunte Cocktails, sind sie keine "echten Männer". Was dazu führt, dass sie ihre Leidenschaft für Mode, Eiskunstlauf, Cocktails und Co. verstecken. Was wiederum zu Unzufriedenheit führt. Was wiederum - ganz im klassischen Männlichkeitsbild - zu aggressiv-destruktivem Verhalten führt. Weil DAS dann ja wieder "männlich" ist.

Diese Prinzipien sind damit gemeint. Und ja, das ist nun mal auf der Basis der Rollenbilder klassisch bei Männern zu finden, weil das männliche Rollenbild eben diese Verhaltens- und Denkweisen verlangt.

Der Fehler, der dabei oft gemacht wird, ist, dass daraus pauschaler Hass auf alle Männer geschlussfolgert wird. Das ist es eben gerade nicht!

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Onesimus  20.11.2022, 07:49
@HappyMe1984

Danke. Hmm. Aber Fußball ist doch nicht toxisch ?!? Bier schon, wenn man es übertreibt. Autos? Kommt drauf an, wie und welche.

Ich glaube Frauen können genauso unter Rollenbildern leiden. Ich würde Barbies deshalb nicht "toxische Weiblichkeit" nennen.

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HappyMe1984  20.11.2022, 11:19
@Onesimus

Ich schrieb nicht, dass Autos oder Fußball toxisch sind, sondern die Klischéevorstellung, dass Männer diese Dinge gefälligst mögen müssen! Genau das ist oft der Fehler, wenn Menschen sich über diesen begriff echauffieren - sie lesen und verstehen nicht richtig...

Und natürlich können Frauen unter Rollenklischées leiden - und tun es jeden Tag! Nur kippt das bei ihnen in der Regel eben nicht in aggressives Verhalten gegen andere. Wenn, dann eher gegen sich selbst... Da besteht tatsächlich ein ziemlich klarer Unterschied zwischen Männern und Frauen, der sich zum Beispiel auch in Kriminalitätsstatistiken zeigt.

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Onesimus  20.11.2022, 16:37
@HappyMe1984
Genau das ist oft der Fehler, wenn Menschen sich über diesen begriff echauffieren - sie lesen und verstehen nicht richtig...

... dann sollte man vielleicht einen allgemeinverständichen Begriff verwenden ?!. Deshalb sage ich ja, vermeide wertende, unklar definierte (Kampf-)Begriffe. Schreibe stattdessen konkret, was du meinst.

Frauen haben kein geringeres Aggressionspotential. Es äußert sich nur anders: Suizidversuche, Lästereien, Mobbing, Intrigen. Könnte man auch toxisch nennen. Tue ich aber nicht, weil es nicht dabei hilft das Problem zu verstehen und verständlich zu kommunizieren.

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Es geht bei toxischer Männlichkeit nicht darum das man kein Mann mehr sein darf. Sondern das man sich als Mann nicht so exzessiv in eine Schublade quetschen sollte, dass man anderen dafür Schaden zufügt.

Toxische Weiblichkeit gibt es auch, nur ist es weniger geläufig, bzw wird nicht so oft gebraucht. Meistens nennt man die Frauen dann auch einfach bei beleidigenden Begriffen.


Spiessertum  30.01.2023, 00:09

Ich bitte dich...

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Loka95  30.01.2023, 11:59
@Spiessertum

Wenn dich etwas stört oder du eine andere Meinung hast, darfst du das gerne sagen, kein Grund zu stottern 😉

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Von Experte Loka95 bestätigt

Niemand behauptet dass ein Geschlecht toxisch ist. Toxische Männlichkeit betrifft nicht Männer als ganzes, sondern eine spezifische Form des "männlich" seins, das auf toxischen Idealen und Vorstellungen beruht.

Und nein, das ist nicht toxische Menschlichkeit, weil sichs halt auf eine Art äußert die man vorwiegend bei Männern antrifft, und darauf basiert, wie Männern gezeigt wird das sie sein sollen.

Die aussage würde ich unterschreiben.

Jeder Mensch kann bescheuert sein das Geschlecht ist dabei egal. Das Problem ist eher Richtung in die ein Geschlecht gesteckt wird. Dadurch zeigen sich die schlechten Sachen eben auf verschiedenen arten, bei Männern ist das dadurch eher Gewalt oder Aggression was nun mal leichter wahrzunehmen ist.