Working Holiday Visum mit Katze in Japan?
Hallo liebe Community,
da das Thema wirklich relativ komplex ist bitte ich um eure Hilfe. Ich plane schnellstmöglich ein Working Holiday Visum für Japan zusammen mit meiner Katze wahrzunehmen. Ich erfülle sämtliche Bedingungen für das Working Holiday Visum. Allerdings frage ich mich wie ich es mit meiner Katze takte. Meiner Meinung nach wäre der Ablauf wie folgt:
1.) Standort in Japan aussuchen (Hotel/Wohnung/AirBNB)
2.) Meine Katze am Zielflughafen anmelden aufgrund der Quarantänebestimmungen (min. 40 Tage vor Abflug)
3.) Hinflugticket kaufen
und
4.) Working Holiday Visum beantragen
Ist das so korrekt? Fehlt etwas? Bitte dringend um Hilfe.
3 Antworten
Ich kann verstehen, dass Du Deine Katze gerne mitnehmen willst, weil sie quasi ein Familienmitglied ist, und Du wahrscheinlich eine persönliche Bindung zu dem Tier aufgebaut hast. Allerdings gibt es nur wenige Hauseigentümer, die den Mietern erlauben, ein Haustier zu halten. Goldfische und Hamster sind nicht verboten, aber wenn es um Katzen oder Hunde geht, dann wird es schwierig. Es gibt schon Wohnungen, in denen Katze oder Hunde erlaubt sind, aber sie sind selten und teuer. Es ist auch die Frage, ob an Ausländer vermietet wird. Am einfachsten wäre es, Du würdest Dir drüben ein Grundstück mit einem Haus kaufen. Aber das ist finanziell wahrscheinlich unüberwindbar.
Du hast bei der Erledigung Deiner Aufgaben die Beantragung eines Visums als vierten Punkt angegeben. Das sollte aber der erste Punkt sein. Es dauert eine Weile bis Du das Visum bekommst. Es ist auch einzuberechnen, dass Dein Visum vielleicht abgelehnt wird.
Was du für die Einreise machen musst, steht hier:
https://gogonihon.com/de/blog/dein-haustier-nach-japan-mitnehmen/
Kann aber nicht sagen, ob es bei dem Visum Schwierigkeiten gibt, würde nachfragen, nicht das du dann nicht reinkommst. Großes Problem wird auch das rumreisen, häufig sind da Tiere in Busse und Bahnen nicht erlaubt und eine Unterkunft zu finden wird auch schwer, da würde ich erstmal anfangen.
da das Thema wirklich relativ komplex ist
Ja, das ist es, aber du denkst gerade nur daran, wie du deine Katze nach Japan transportiert bekommst. Das ist nicht besonders schwierig, man muss eben die Richtlinien der Tierquarantäne beachten, die Impfung nachweisen können und der Airline Bescheid sagen (wusstest du übrigens, dass es sein kann, dass die Katze den Flug im Frachtraum verbringt?).
Die großen Probleme fangen an, wenn du die Katze durch die Quarantäne bekommen hast. Wie Balurot schon schrieb, du wirst als Ausländerin mit Working Holiday Visum sowieso mit Katze keine Wohnung bekommen, und bei Hotel gibt es Möglichkeiten (bei AirBnB vermutlich auch), aber weißt du überhaupt wie du die findest, kannst du genug Japanisch dafür, hast du das Geld dafür? Es ist eigentlich eine Unterstellung, aber einfach ein Erfahrungswert, dass die Antwort auf allermindestens eine dieser Fragen immer „nein“ lautet. So wie es auch ein Erfahrungswert ist, dass junge Menschen, die ein Working Holiday in Japan machen, von der Andersartigkeit des Landes und den damit verbundenen Herausforderungen finanziell, sprachlich und nervlich schon so überwältigt, zuweilen überfordert sind, dass man von allem, was die Schwierigkeitsstufe noch weiter erhöht, nur abraten kann - zumal, wenn es dabei auch um ein Tierleben geht. Könntest du zum Beispiel einem Tierarzt die Symptome deiner Katze auf Japanisch erklären, könntest du seine Diagnose auf Japanisch verstehen, könntest du Operationskosten bezahlen? Oder wenn der zweitschlimmste Fall eintritt und ein großes Erdbeben oder eine Überschwemmung oder ein Landrutsch kommt, wärst du sprachlich und nervlich in der Lage, inmitten von Chaos mit deiner Katze zu evakuieren (hat sich gerade vor knapp 2 Monaten wieder einmal gezeigt, dass das selbst für Japaner gar nicht so einfach ist)? Oder wenn der schlimmste Fall eintritt und die Notwendigkeit auftritt, deine Katze in Japan einschläfern zu lassen, kriegst du das hin? Oder was ist, wenn mit dir selbst etwas ist, du wirst von einem Auto angefahren und liegst im Krankenhaus, und dann?
Als Tierhalter sollte man einfach wissen, was man tut, bevor man sich das Tier anschafft, und da du in Japan noch nicht weißt (wissen kannst), was du tust, ist es die verantwortungsvollste Lösung, sich um einen adäquaten Verbleib des Tieres in Deutschland zu kümmern, und sicherzustellen, dass es gut versorgt ist. Tiere können den „Verlust“ eines Herrchens oder Frauchens überwinden, die Überforderung ihres Herrchens / Frauchens ist dagegen auch für das Tier schlimm.
Liebe Fragestellerin, den folgenden Satz, den warai87 geschrieben hat, solltest Du Dir ausdrucken und über Dein Bett hängen:
So wie es auch ein Erfahrungswert ist, dass junge Menschen, die ein Working Holiday in Japan machen, von der Andersartigkeit des Landes und den damit verbundenen Herausforderungen finanziell, sprachlich und nervlich schon so überwältigt, zuweilen überfordert sind, dass man von allem, was die Schwierigkeitsstufe noch weiter erhöht, nur abraten kann - zumal, wenn es dabei auch um ein Tierleben geht.