Woran genau glauben Rastafaris?

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Unter den Rastafari herrscht die Auffassung, dass Gott drei Mal in Gestalt eines Menschen auf der Erde erschien: Die erste Inkarnation in der Gestalt des Melchisedek, die zweite als Jesus Christus und die dritte und letzte als Haile Selassie I., der die Sieben Siegel öffnet und das Armageddon (bei Rastas auch Armagideon genannt) einleitet. Haile Selassie gilt den Rastas als die in der Bibel angekündigte Wiederkehr Jesu Christi. Im Gegensatz zu Juden, Christen und Muslimen warten die Rastas demnach nicht mehr auf das (gegebenenfalls erneute) Erscheinen des Messias, sondern sehen dies bereits durch die Krönung Haile Selassies als erfüllt an. Die oft benutzten Ausdrücke „Auserwählter Gottes“ und „Siegreicher Löwe von Juda“ sind jedoch nicht, wie oft angenommen, die Krönungstitel Selassies, sondern Teil eines Glaubensbekenntnisses, mit dem die äthiopischen Kaiser traditionell ihre Briefe eingeleitet haben.[5]

Ein weiterer Grundsatz ist die Forderung nach Repatriierung, also der Rückkehr in die afrikanische Heimat ihrer Vorfahren, die als Sklaven nach Amerika verschleppt wurden. Inzwischen wurde die körperliche Rückkehr nach Afrika in eine „spirituelle Rückkehr“ umgedeutet, dennoch sind einige Rastafari nach Afrika übergesiedelt und haben dort eigene Gemeinden gegründet, beispielsweise im äthiopischen Shashemene. Viele Rastafari akzeptieren allerdings ihr Leben auf Jamaika oder anderen Ländern und streben nach einer „geistigen Rückkehr“ in die afrikanische Heimat. Es geht hierbei darum, den kulturellen Bruch, der durch die Versklavung ihrer Vorfahren entstand, zu überwinden, und sich positiv mit ihrer afrikanischen Herkunft zu identifizieren. Quelle: geklaut