Woran erkennt man bei einer Fuge, wann das Thema endet und wann das Zwischenspiel einsetzt?
2 Antworten
Das müsste normalerweise leicht zu erkennen sein. Allenfalls empfehle ich Dir, die übrigen Themeneinsätze und Durchführungen anzusehen, damit Du auf den Ton genau festmachen kannst, wie viele Töne das Thema umfasst (auftaktige Überleitungsfloskeln sind meist ein Graubereich).
Das Zwischenspiel setzt üblicherweise direkt nach dem letzten Ton des unmittelbar vorher gebrachten Themas ein.
Kannst Du nicht einfach mal die Stelle abfotografieren und posten? Das würde es viel einfacher machen.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Präludium_und_Fuge_c-Moll_BWV_847_(Das_Wohltemperierte_Klavier,_I._Teil)#/media/Datei%3AFuga_a_3_voci.png die ersten 2 Takte sind dux, dann 2 weiteren comes und dann das Zwischenspiel. wie erkennt man das einsetzen des Zwischenspiels?
Ja, mit Takt 5 beginnt das erste Zwischenspiel. Der Comes ist in T. 3 und 4 der obersten Stimme gut verfolgbar. Dann geht mit Takt 5 das Zwischenspiel direkt los, basierend auf dem rhythmischen Motiv des Themas ("Tata-tam-tam-tam"). Erkennbar ist das Zwischenspiel ganz einfach daran, dass darin das Fugenthema nicht vorkommt (weder als Dux, noch in seiner Comesgestalt).
Der nächste Themeneinsatz ist dann in Takt 7 (Bass), gefolgt von einem erneuten Zwischenspiel (Quintfallsequenz), das die Exposition der Fuge abschließt (d.h. die Exposition ist in Takt 5 noch nicht abgeschlossen, weil später noch die dritte Stimme hinzutritt).
Wie erkennt man nun das Einsetzen des Zwischenspiels? Wenn Du genau schaust (und hinhörst): Wir haben in Takt 5 in der Oberstimme eine Sequenz, die für sich nur eine Fortspinnung des musikalischen Verlaufs unter Verwendung eines aus dem eigentlichen Fugenthema abgespaltenen (herausgenommenen) viertönigen Segments (nämlich "Tata-tam-tam-tam") ist, aber eben selbst nicht das Thema ist. Dazu figuriert die andere Stimme nur, hat aber selbst auch keinen Themencharakter. Ebenso ist es beim nächsten Zwischenspiel ab Takt 9, wo das aus dem Thema abgespaltene Viertonmotiv in der oberen und mittleren Stimme abwechselnd kommt.
Ein klassisches Fugenthema beginnt und endet in der Grundtonart (Tonika).
Volltaktige Themen enden in der Regel auf der Eins eines Taktes, auftaktige Themen haben in der Regel eine exakt ganztaktige Länge.
Zwischen erstem (Dux) und zweitem Themeneinsatz (Comes) gibt es kein Zwischenspiel.
Der Comes hat exakt die Länge des Dux.
Zwischen 2. und 3. Themeneinsatz git es ein sog. kleines Zwischenspiel. In der Regel beginnt es mit der letzten Note des Themas (Comes) und der Bewegungsablauf und der Rhythmus ändern sich.
ich hab ein Stück, wo beim konta Punkt ein anderes Schema deutlich wird. Da fängt die Begleitstimme mit einem dux an, es kommt ein Zwischenspiel und dann ein comes. Geht das?
kannst du mir das nochmal erläutern? das Zwischenspiel setzt mit dem letzten Thema ein (also meistens dux). ich hab paar Beispiele, aber kann nie sehen, dass doppelte Noten vor einem Zwischenspiel sind