Woran erkenne ich einen schlechten Selbstverteidigungskurs?

7 Antworten

1. 180 sind für einen Gi oder Ninjutsu Anzug viel zu viel. Eher 30 bis 60. Ich habe einen deiner anderen Kommentare gesehen - dein Trainer zieht dich ab.

2. 50 für einen Jahresbeitrag ist sehr preiswert, finde ich sogar etwas wenig.

3. Ja, diese Kampfkünste unterscheiden sich grundlegend. Sie teilen lediglich ihre asiatischen Wurzeln und das Ziel, eine Kunst des Kampfes zu sein. Teakwondo beschränkt bzw. spezialisiert sich primär auf Tritte und hierbei ist die Kampfsportart auch ungeschlagen. Bist du agil, beweglich sowie eher gross und schmal und hast du Gefallen an einer schnellen Sportart? Teakwondo ist dein Ding. Ninjutsu ist eine sehr alte, von Tradition geprägte Kampfkunst. Ich persönlich sehe die Effektivität davon eher beschränkt... Hast du ja selbst gemerkt. Ich rate dir von dieser Kampfkunst ab.

Anzeichen für schlechten Kurs: Wenige Schüler (kann auch andere Ursachen haben), Keine Probelektion angeboten, Überteuerte Uniform (Gi, Gymspezifische Kleidung), keine Webseite, Privatlektionen (seeeehr unterschiedlich, gibt auch gute)

Dies sind allerdings nur Indikatoren.

Meine persönliche Empfehlung:

Do's: Ringen, Muay Thai, Boxen, Kickboxen, BJJ, MMA, Sambo, Sanda und evt. Kyokushin Karate

evt. Teakwondo (uneffizient als Selbstverteidigung und gegen andere Kampfsportarten, aber herausragend als Sportart und Hobby)

evt. Shotokan Karate (uneffizient als Selbstverteidigung und gegen andere Kampfsportarten, aber herausragend als Sportart und Hobby)

evt. Krav Maga (unnütz gegen andere Kampfsportarten aber sehr zu empfehlen für Frauen und schwächer gebaute Personen als Selbstverteidigung auf der Strasse)

Dont's: Ninjutsu, aikido, Wing Chun, Kung Fu, Hapkido, usw... (uneffektiv auf der Strasse oder gegen andere Kampfsportarten, aber geeignet wenn du dich spirituell und moralisch weiterbilden willst, ausserdem als Hobby geeignet.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Über 15 Jahre Kampfsporterfahrung.
ChemieNerd2008 
Fragesteller
 20.03.2022, 19:09

Erstmal großen Dank für deine Antwort. Was möchtest du mit "Privatlektionen" meinen?

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hazeKing420  20.03.2022, 19:16
@ChemieNerd2008

Es existieren viele Privatangebote, sprich 1 Trainer 1 Schüler.

Oftmals haben diese "Trainer" wenig Erfahrung in einer Kampfsportart oder haben ihr eigenes Konzept zum Kämpfen entwickelt. Es gibt einen Grund warum Kickboxen, Boxen usw.. so populär und effektiv ist. Sie werden konstant getestet, sind weltweit genormt und werden stets weiterentwickelt. Ausserdem wird dir bei solchen Privatangeboten höchstwahrscheinlich das Geld aus der Tasche gezogen...damit meine ich es ist zu teuer.

Ausserdem ist es für die meisten Menschen besser, in einer grossen Gruppe zu trainieren.

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ChemieNerd2008 
Fragesteller
 20.03.2022, 19:38
@hazeKing420

Ok. Ich denke, es wäre gut, dir den kompletten Ablauf einer Trainingsstunde zu sagen:

1.Begrüßung

2.Alle fangen mit derselben Übung an. Seien es Rollen oder Sei es ein Griff.

3.Kurze Trinkpause

4.Man geht dann in kleineren Gruppen, je nach Fortschritt(also Gürtel und Kyu) (ich war in Anfängern). Je nach dem, wo man ist bekommt man unterschiedliche Sachen gelehrt. Ich habe z.B. grundlegende Sachen erklärt bekommen.

Nach meiner Einschätzung waren in dem Kurs, wo ich war (Anfänger bis Fortgeschritten) ca. 18 Personen. Bei den Kindern ca. 9 und bei Fortgeschrittenen ungefähr 12

Das Dojo heißt Bujinkan Dojo und hat eine eigene Website.

Was würdest du sagen?

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hazeKing420  20.03.2022, 19:44
@ChemieNerd2008

Bujinkan ist eine eigene Kampfkunst.

Geht es dir ums sportliche, spirituelle oder ums Kämpfen?

Macht ihr Sparring?

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ChemieNerd2008 
Fragesteller
 21.03.2022, 16:14
@hazeKing420

Mir geht es eher ums sportliche und das ich mich verteidigen kann. Inwiefern unterscheidet sich Bujinkan von Ninjutsu?

Ich habe 2 Probestunden genommen und dabei gab es nicht wirklich Sparrings aber man hat halt die Übungen an seinen Partner ausgeführt aber nicht richtig durchgezogen

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hazeKing420  21.03.2022, 18:27
@ChemieNerd2008

Ich denke Ninjutsu und Bujinkan sind sehr ähnlich.

Ausserdem bin ich der Meinung Ninjutsu sowie Bujinkan sind keine effektiven Kampfkünste, was die Selbstverteidigung angeht. Ausserdem gibt es viele Kampfsportarten, die sportlich besser geeignet sind.

Ich rate dir davon ab, Mitglied in diesem Verein zu werden. Du wirst weder deine Fähigkeiten zur Selbstverteidigung erweitern, noch wirst du sportlich gefördert.

Dass es kein Sparring gibt ist ein riesiger Minuspunkt. Weder Randori noch Partnerübungen kompensieren das.

Ich empfehle dir ganz klar für deine Bedürfnisse (Verteidigung, Sport) Boxen, Kickboxen, Muay Thai, MMA, Judo, BJJ, Ringen.

Rein Sportlich noch Teakwondo oder Karate, diese Kampfsportarten gehen allerdings, was Effektivität im Kämpfen angeht, zwischen den anderen Kampfsportarten unter.

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ChemieNerd2008 
Fragesteller
 22.03.2022, 23:06
@hazeKing420

Vielen Dank für diesen Kommentar. Ich denke ich werde nicht mit Ninjutsu anfangen.

Eine Frage: Würdest du Tatsujinkan Bujutsu empfehlen?

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hazeKing420  22.03.2022, 23:37
@ChemieNerd2008

Freut mich, dass ich dir bei deiner Entscheidung helfen konnte.

Tatsujinkan Bujutsu? Kenn ich nicht, sry, aber ich gehe schwer davon aus, dass es etwas ähnliches wie Ninjutsu und dergleichen ist. Ich rate davon ab und lege dir wirklich ans Herz, BJJ, Kickboxen oder Judo auszuprobieren - oder etwas anderes aus der Liste, die ich oben gemacht habe.

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ChemieNerd2008 
Fragesteller
 23.03.2022, 17:06
@hazeKing420

OK. Ich habe heute meinen Klassenkameraden gefragt, der dort auch NInjutsu macht, ob sie im Dojo Sparrings machen und verneinte dies damit dass sie im Dojo direkte Konter lernen wo man teilweise Gelenke auskugelt/Knochen bricht etc.

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hazeKing420  24.03.2022, 07:53
@ChemieNerd2008

Macht BJJ auch, die haben trotzdem Sparring.

Und natürlich kann es sein dass dort Techniken trainiert werden, die gefährlich sind, allerdings muss man auch diese in einem realen Szenario angewendet haben. Diese Techniken werden, auch wenn sie potenziell starke Auswirkungen haben können, nutzlos.

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Wenn es bei deinem Vater nicht geklappt hat, liegt es nicht am Verteidigungskurs sondern an dir. Es dauert Jahre bis man die einzelnen Techniken erlernt und man kann sowas nicht von heute auf morgen erlernen.

Beim Anzug musst du googeln und der Jahresbeitrag ist nicht viel. Ich zahle ungefähr 30 oder 40 Euro.

ChemieNerd2008 
Fragesteller
 20.03.2022, 17:51

Danke. Ich finde Anzüge für Ninjutsu ab 28€ aufwärts. Der Sensei im Dojo versicherte mir, dass der Anzug direkt aus Japan kommt und halt hochwertig ist. Ist das für dich glaubwürdig und was machst du für Kampfsport/Kunst?

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Madison777  20.03.2022, 17:55
@ChemieNerd2008

Ich mache Jujutsu und ich habe meinen Anzug auf einer Seite bestellt, die auf Judo und Jujutsu ausgelegt ist. Wichtig ist, dass der Anzug stabil ist. Ich würde jetzt keinen für 180 Euro aus Japan kaufen, meiner hat so um die 50 Euro gekostet aber da war der billiger wegen Rabatte.

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CaptainJ847  20.03.2022, 17:57
@ChemieNerd2008

Gerade für einen Anfänger ist es aber absolut unnötig so viel Geld für einen Anzug auszugehen. Der für 28 ist vermutlich wiederum sehr miese Qualität. Irgendwas aus dem mittleren Preisbereich ist meist die beste Wahl

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Madison777  20.03.2022, 17:58
@CaptainJ847

Meiner war eine gute Qualität, ich weiß wie gesagt nicht mehr wie hoch der Preis war aber so um die 50

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CaptainJ847  20.03.2022, 18:07
@Madison777

Klingt sehr gut. Wie gesagt, socwas in der Richtung würde ich auch den Fragesteller empfehlen

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ChemieNerd2008 
Fragesteller
 20.03.2022, 18:13
@CaptainJ847

Nun ja, das Problem ist, dass man den Anzug nur vom Dojo aus kaufen kann und man nicht gesagt bekommen wird, dass man sich diesen selber zulegen soll

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CaptainJ847  20.03.2022, 18:21
@ChemieNerd2008

Hmmm sprich den Trainer nächstes Mal direkt drauf an, dass dir das etwas zu teuer ist direkt für den Einstieg, und ob er nicht einen Tipp hat ob es auch günstiger geht. Mal sehen es der sagt.

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Beides ziemlicher Schrott zur Selbstverteidigung. Etwas was gut zur Selbstverteidigung ist erkennst du daran, dass ihr gegeneinander kämpft und Schläge zum Gesicht erlaubt sind. Boxen, kickboxen und MMA sind da meine Empfehlungen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin Boxer auf Wettkampfniveau, seit einiger Zeit MMA
CaptainJ847  20.03.2022, 18:29

Noch eher hängt es zusätzlich schlicht vom Trainer ab. Ein guter Aikido Trainer bringt sich weiter als ein schlechter Kickboxtrainer.

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Lowkickmaster3  20.03.2022, 20:06
@CaptainJ847

„Noch eher hängt es zusätzlich schlicht vom Trainer ab. Ein guter Aikido Trainer bringt sich weiter als ein schlechter Kickboxtrainer.” Nein, trauriger Weise nicht 😂 selbst wenn du aikido schwarzgurt bist kannst du nicht kämpfen und selbst in den schlechtesten kickboxvereinen gibt es Sparring, ganz davon abgesehen, dass im Kickboxen bei den Trainern eine höhere Qualitätskontrolle gibt. Und ich habe beides gemacht und mich umfassend informiert.

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CaptainJ847  20.03.2022, 21:40
@Lowkickmaster3

Okay, vielleicht war Aikido ein extrembeispiel 😃 Aikido habe ich selber nie gemacht. Aber ich habe durchaus mal gehört das es ein paar wenige Vereine gibt die das wirklich pragmatisch auf hohem Niveau trainieren. Und bei einem schlechteren Boxverein, insbesondere wenn man auf die Wettkampfrahmenbedingungen hin trainiert, nimmt man nicht so viel für die SV mit.

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Lowkickmaster3  21.03.2022, 08:28
@CaptainJ847

„gehört das es ein paar wenige Vereine gibt die das wirklich pragmatisch auf hohem Niveau trainieren. ” leider dasselbe nur bisschen anders

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Geh irgendwo Boxen (oder Thaiboxen oder MMA), das ist meistens eine bessere Selbstverteidigung als die ganzen Kurse oder "Selbstverteidigungssportarten."

Warum? Weil die Selbstverteidigungskurse oft technische Antworten liefern, die in der Praxis nicht funktionieren. Und wenn sie theoretisch funktionieren, dann eben nur theoretisch und nicht nicht in der Praxis, weil die Leute vollkommen unrealistisch üben. Es ist ein Unterschied, ob dir jemand das Gesicht zu Brei schlagen will oder mit dir eine vorher abgesprochene Übung macht (Handgelenk greifen z.b.) und dann auch noch schön mitspielt.

Bei den Selbstverteidigungskursen treffen sich Leute, die nicht kämpfen wollen und deshalb nicht richtig trainieren und deshalb auch nie richtig gut sein werden. Man lernt ja auch nicht schwimmen ohne ins Wasser zu gehen. Klar kann man Trockenübungen machen und sich damit vielleicht auch über Wasser halten, aber man wird nie ein guter Schwimmer werden.

Bevor sich die WT und Krav Maga und diverse Jutsu Leute auf den Schlips getreten fühlen: Es gibt sicher sehr gute Kämpfer in den entsprechenden Sportarten, aber das ist eben nicht die Regel. Darauf hinzuweisen, dass ein Straßenkampf kein Ringsport ist und da keine Regeln gelten hilft auch nicht weiter. Weil wer mit einem Boxkampf im Ring nach Regeln schon überfordert ist, wir auf der Straße erst recht scheitern.

Außerdem: Wenn man mal zwei Jahre geboxt hat, kann man auch besser beurteilen, welches Selbstverteidigungstraining funktioniert und welches nicht. Und für jedes funktionierende Selbstverteidigungssystem ist Boxen eine sehr gute Grundlage.

Und "mehr Technik und bessere Technik" ist im Kampf macht einen nicht erfolgreicher. Viele Techniken funktionieren unter Stress nicht. Und viele Sachen muss man jahrelang üben, bevor man damit eine Chance hat.

Bestes Beispiel sind deine Befreiungen wenn einer dein Handgelenk greift: Du sollst mehrere Techniken lernen. Wieso eigentlich, eine sollte doch reichen. Und als du sie zu Hause ausprobiert hast, hat sie nicht funktioniert. Bei einem guten Boxer wirst du es von vornherein nicht schaffen, sein Handgelenk zu greifen. Und wenn du es doch schaffst, dann braucht der nicht eine von 850 Spezialtechniken. Der haut dir mit der anderen Hand eine auf die Nase und dann greifst du nicht mehr.

Und Boxen ist ne ehrliche Sache und Vereinssport. Im Selbstverteidigungsgeschäft wollen die Trainer oft Geld verdienen und da bekommen die Leute oft den größten Mist verkauft.

Ich rate dir: Geh erstmal Boxen (oder Thaiboxen oder MMA). Wenn du dann noch was spezielles für Selbstverteidigung machen willst, kannst du eher beurteilen was funktioniert und was nicht. Und wie gesagt, die Grundlagen, die du im Boxen lernst, sind überall gut und wichtig.

Zuerst musst du dich entscheiden ob du Kampfsport oder Selbstverteidigung lernen willst.

Madison777  20.03.2022, 17:43

Manche Kampfkünste oder kampfsportarten sind eher für Selbstverteidigung gedacht.

Ich mache Kampfkunst Jujutsu

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Lowkickmaster3  20.03.2022, 18:28

Schwachsinn.

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Lowkickmaster3  20.03.2022, 19:48
@ES1956

Nein, dass man sich zwischen den beiden entscheiden muss, denn wenn man eine effektive kamfpkunst ausübt ist das mehr als genug zur Selbstverteidigung

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Lowkickmaster3  20.03.2022, 20:07
@ES1956

Die meisten Boxer machen nach einem Jahr schon Wettkämpfe... Manchmal sogar nach einem halben. Selbstverteidigungskurse bringen dich nach 3 Jahren nichtmal auf dieses Niveau, weil die Praxis fehlt.

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