Wohin sollte meine demente Mutter?
Hallo,
meine Mutter wird 83, ist körperlich relativ fit und wohnt in einer netten kleinen Wohnung. Ihre Demenz ist allerdings in letzer zeit so schlecht geworden, dass sie sich vernachlässigt, uns mit Telefonterror überzieht ( ich habe nichts zu eseen, ihr lasst mich hier verhungern ) und wenn man dann schaut, hat sie lecker Sachen tags zuvor eingekauft. Sie verprasst auch Geld, wir wissen nicht, was sie damit macht. Genaue Antworten bekommen wir nicht. Sie merkt sich 2-3 Sätze, ist aber auch sehr bockig und arrogant ( was ich von meinem Vater gar nicht kannte, wo das alles viel viel schlimmer war ) Zwar bringt der Pflegedienst 2 mal am Tag Tabletten ( die nehme ich nicht ätsch ) aber ich weiß nicht, was ich mit ihr machen soll. Für Altenheim fehlt uns das Geld und da will sie lieber sterben. Selbst wenn man ihr das schmackhaft machen könnte, wüßte sie das am nächsten Tag nicht mehr.
Wenn sie bei uns ist, ist die Laune gut, am Tage später weint sie, weil es nicht immer so ist.
Danke für Tipps.
Wie sieht man
10 Antworten
http://www.wegweiser-demenz.de/anspruch-pflegestufe.html
Wenn die Oma bereits zweimal täglich Besuch von einem Pflegedienst bekommst, dann hat sie auch schon eine Pflegestufe bewilligt bekommen und somit bestimmt Anspruch auf eine zusätzliche Betreuungsperson nach §87b - besprecht das doch mal mit den Leuten vom Pflegedienst ob sie diese Alltagsbetreuung anbieten und/oder wie ihr in der Hinsicht weiter vorgehen könnt.
Ideal wäre wenn sie ein Zimmer erübrigen könnte damit eine Betreuungsperson bei ihr einziehen kann (Untermiete verrechnet mit Betreuungszeit) - dann wäre sie wenigstens nicht ganz alleine, denn ihr Zustand wird sich leider nicht verbessern sondern mit der Zeit noch verschlimmern - je isolierter und einsamer sie sich fühlt umso schneller...
Auf Dauer wird sich der Umzug in ein Altenheim wohl nicht vermeiden lassen und es wäre gut wenn ihr gemeinsam die Einrichtungen in eurer Umgebung mal besucht um zu sehen wo sie sich eventuell wohlfühlen könnte.
Ein Heim, das auch Tagesbetreuung und/oder Kurzzeitpflege anbietet wäre gut, damit sie sich schon mal langsam an die Umgebung und die Menschen dort gewöhnen kann, so dass der endgültige Umzug dann nicht ganz so einschneidend ist.
Es gibt auch Demenz-WGs in denen die alten Menschen soweit wie möglich in das alltägliche Geschehen einbezogen werden indem sie sich am Kochen etc. beteiligen anstatt den ganzen Tag nur tatenlos rumzusitzen. Das kann der zunehmenden Vereinsamung und dem geistigen Abbau sehr entgegenwirken.
Vorerst könnte Essen auf Rädern eine Lösung sein - der Vorwurf, ihr würdet sie verhungern lassen ist aber wohl eher ein Hilferuf nach mehr Zuwendung.
Ein Patentrezept gibt es leider nicht - am besten besprecht ihr das alles mal mit den MitarbeiterInnen von dem Pflegedienst - die können den geistigen Zustand der Oma und die Möglichkeiten in eurer Umgebung am besten beurteilen.
Sie braucht aufjedenfall eine Betreuerin.Aber solche kosten manchmal auch ziemlich viel. Man sollte sich umhören, vielleicht gibt es Einrichtungen für Demenzerkrankte die dann nicht so teuer sind.
Oje, das tut mir sehr leid für dich - das kommt mir bekannt vor
wird sie mit Tabletten eingestellt - ich bin nicht für das Ruhigestellen, aber manchmal ist ein wenig Hilfe in dieser Form ganz gut
war sie schon beim Neurologen?
Arzt - Neurologe - mit Medikamenten einstellen - unter Betreuung stellen - Heim - ambulanter Pflegedienst....Tagespflege ?
Wenn die Demenz fortschreitet, ist es oft sogar unverantwortlich diese Menschen in der eigenen Wohnung zu lassen und meistens muss erst was passieren, ehe eine Entscheidung getroffen wird.
Ich kenne mehrere Fälle - auch aus der eigenen Familie - wo diese Menschen in einem Pflegeheim wieder richtig aufgeblüht sind, obwohl sie vorher bei dem Gedanken auch lieber sterben wollten. Das ist auch kein Wunder denn es ist wieder Leben um sie herum.
Ich denke, wenn ihr sie nicht zu euch nehmen könnt (was aber ausgesprochen problematisch werden kann - manche werden richtig unverschämt, vor allem der Familie gegenüber ) führt kein Weg am Heim vorbei. Einen Teil zahlt ja die Pflegekasse und Rente wird Mutter ja auch bekommen. Es gibt auch günstigere Heime, wo man vielleicht bei Pflegestufe 1 ca. 1200-1400 Euro zuzahlen muss - und das waren nicht die schlechtesten.