Woher stammen die Deutschen, Österreicher und Schweizer ab? English leitet sich von angeln, französisch von den Franken, italienisch von den italon?Und deutsch?

Das Ergebnis basiert auf 7 Abstimmungen

Deutsch ist ein Konstrukt oder ein Phantom 71%
Von den Deutschen 29%

9 Antworten

Deutsch ist ein Konstrukt oder ein Phantom

Der Begriff "Deutsch" geht auf das italienische "Tedeschi" zurück, mit dem die Italiener germanische Stämme bezeichneten, die "thiudesc" sprachen.

Thiudesc war eine Sammelbezeichnung für verschiedene Dialekte und bedeutet soviel wie "Volkssprache".


Patrikreiser 
Fragesteller
 07.05.2021, 14:19

Wieso ist italienisch kein Konstrukt aber deutsch/Deutscher schon?

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Dahika  07.05.2021, 14:48
@Patrikreiser

weil es Deutsch erst seit 1871 gibt. Vorher gab es Sachsen, Hessen. Preussen,Bayern... die eigentlich mit einander nicht viel zu tun hatten und nicht selten sogar noch Kriege gegeneinander geführt hatten.

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Patrikreiser 
Fragesteller
 07.05.2021, 14:56
@Dahika

In Italien gab es doch auch bestimmt viele Stämme die gegeneinander kriege gefühlt haben und kein einheitlicher Stamm?

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Dahika  07.05.2021, 15:01
@Patrikreiser

Seit der Römerzeit war Italien vereint. Später war es in viele Stadtstaaten unterteilt - Mailand, Florenz, Siena, Umbrien, etc.. die auch Kriege miteinander geführt haben. Aber offensichtlich hatten sie eine bestimmtere Identität als wir Deutschen.

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Ruenbezahl  07.05.2021, 15:23

Damals gab es noch keine Italiener und auch nicht das Wort Tedeschi. Die italienische Sprache ist ja erst nach der deutschen entstanden.

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"Schuld" sind intelligente christliche Missionare, die erkannt hatten, dass man mit einer lateinischen Predigt selbst bei nicht ganz so wilden Barbarenstämmen wenig erreicht! Also lernten sie so zu predigen, wie ihre erhofften Zuhörer am Ort redeten - und darauf waren sie recht stolz und berichteten es heim. Dass dies später einem ganzen großen Volk, das heute in verschiedenen Staaten lebt, einen Namen geben würde, das ahnten sie nicht.

Übrigens: Wenn von nicht-israelitischen Völkern die Rede war, verwendete im 4. Jh. schon der gotische Bischof Wulfila in seiner Bibelübersetzung einen Begriff, den seine Goten verstehen und auf sich beziehen konnten, nämlich  þiudisko als 'das dem (eigenen) Volk Zugehörige'. Das Runenzeichen  þ als Buchstabe wurde später überall durch "th" ersetzt, siehe das Englische - und das Gotische war natürlich kein Vorläufer der späteren deutschen Sprache..

"Deutsch" war ursprünglich nur das Adjektiv theodísk zu ahd. théod = Volk (auch in Théoderich ), das wurde von Missionaren bei versch. Germanenstämmen latinisiert gebraucht wurde, wenn sie von ihrer nicht-lateinischen Predigt in der jeweiligen "völkischen" Sprache ("in lingua theodisca") berichteten. Mit 2.Lautverschiebung (th>d, d>t, so wurde aus Théoderich der Dietrich), Diphthongierung und sk>sch (s.z.B. Ski > Schi) entstand daraus "deutsch".

Man sollte nicht Sprachen und Abstammungen miteinander verwechseln.
Denn Sprachwechsel waren in der Geschichte sehr häufig, d.h. Menschen einer Abstammung X nahmen oft eine Sprache Y an. Englisch und Italienisch sind Sprachen, keine Abstammungen, und Abstammungen von englischsprachigen Menschen (und auch italienischsprachigen) können sehr verschieden sein.

Manchmal kann man dennoch Korrelationen anstellen. So unterscheiden sich Schweden und Finnen nicht nur sprachlich, man kann auch genetische Unterschiede feststellen (z.B. an der Y-DNA), was aber nicht bedeutet, dass man dies stets am Phänotyp erkennen kann. Finnen haben manchmal eine Kombination aus blonden Haaren, blauen Augen und einer eher asiatischen Form der Augenlider, die dort "mongolipoimu" (Mongolenfalte) genannt wird.

Das Thema ist aber insgesamt sehr kompliziert, und da kann jeder Fall etwas anders liegen. Jedenfalls würde ich die Abstammung der Deutschen und die Abstammung der deutschen Sprache eher getrennt betrachten.

Schon seit 40.000 Jahren wohnen Menschen in Mitteleuropa. Schon vor den Indogermanen gab es Menschen hier, unsere Gene sind zu etwa 80% von der Yamnaja-Kultur bestimmt, welche indogermanische Sprachen nach Zentral- und Westeuropa brachte. Zu etwa 20% sind unsere Gene von noch früheren Gruppen bestimmt, welche vor-indogermanische Sprachen nutzten, die wir gar nicht alle kennen.

Hier lebten Germanen, Römer, Kelten (vor allem im Süden), Slawen (vor allem im Osten, es gab aber auch spätere Einwanderungen, z.B. sog. "Ruhrpolen"), Menschen jüdischen Glaubens und andere. Diese trugen alle zur Ethnogenese der späteren Deutschen bei. Die deutsche Sprache ist eine westgermanische Sprache, eng verwandt mit dem Niederländischen, Friesischen und Englischen - etwas weiter entfernt verwandt mit den nordgermanischen Sprachen (Dänisch, Schwedisch, Norwegisch, Färöisch, Isländisch).


Patrikreiser 
Fragesteller
 07.05.2021, 20:50

Was sind die heutigen Deutschen? Kann man da noch von einer Abstammung sprechen? Eher nicht oder? Wenn die AfD von einer Abstammungslinie und eine historisch gewachsene Größe spricht, was meinen sie damit?

Haben die Deutschen eine Kultur? Haben die Türken, Kurden oder Arabien eine gemeinsame Kultur? Wieso ist es bei den Deutschen immer so schwierig?

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die G ermanen sind die Ahnen der Deutschen

Römer und germanische Eroberer verschmolzen zu Italiener

nach dem Ende der Römerzeit kamen slawische Siedler in heutigen Österreich

einer Sage sind die Schweizer aus Schweden eingewandert .

die Engländer kommen aus keltischen Urbevölkerung der britischen Inseln und aus nord und Mitteleuropa der Angeln,Sachsen Friesen und Jüten

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Dahika  07.05.2021, 14:49

vergiss die franz. Normannen nicht.

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