Woher kommt das Vorurteil Landwirte wären dumm und arm?

12 Antworten

Woher kommt dieses Vorurteil?

Aus den Gegebenheiten der Traditiotion. Bauern waren oft sehr arm (an finanziellen Mitteln) und hatten i.d.R. wenig oder garkeine Schulbildung. Nun hat diese aber mit Dummheit an sich nichts zu tun. Heutzutage argumentieren ja auch viele "gebildete Dummköpfe" damit , daß Menschen mit weniger Schulbildung oder nicht der welche sie selbst haben, Dies oder Jenes nicht beurteilen könnten. Solche sind besonders auch hier bei GF zugange meist mit wenig gesundem Menschenverstand, den die Landwirte meist mehr haben als (Ein-) "Gebildete".

Obwohl Landwirte oft Ländereien besitzen und hochtechnisierte Betriebe führen.

Heute ja. Frühre aber eher nicht. Da besaßen die bauern nicht das land welches sie bestellten. Und auch keine Hochtechnisierten betriebe. Zusätzlich bildeten sie oft eine der untersten Kasten der Gesellschaft.


Ignatius1  14.12.2022, 09:52

Das stimmt nicht ganz ,weil der Stand der Bauern war seit der Industrialisierung selbstbewusst und geachtet .

De unterste Kaste bildete da die grosse Masse des Proletariats .

Vom Mittelalter bis Neuzeit dagegen herrschte die leibeigenschaft vor .

Das warenallerdings Landarbeiter keine Bauern mit eigenen Höfen wie man sie seit jetzt seit langem kennt .

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Leibeigenschaft

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Da in früheren Zeiten Bauern oft arm waren und die untersten gesellschaftlichen Schichten schon immer als ungebildet angesehen wurde, was korrelativ im Vergleich zu anderen Schichten auch stimmt, nur eben nicht auf jedes oder fast jedes Individuum zutrifft.

Das hat seinen Ursprung in viel früherer Zeit. Es gibt aus dieser Zeit ja auch noch viele Ausdrücke und Redewendungen. "Die dümmsten Bauern haben die dicksten Kartoffeln" oder "bauernschlau". Sowas setzt sich halt in den Köpfen der Menschen auch über Generationen fest. Und ja, heute braucht ein Bauer (Landwirt) schon quasi Abitur, um sich durch die geltenden Gesetze und Regelungen zu kämpfen, Verträge mit Abnehmern zu bearbeiten und Großmaschinen und landwirtschaftliches Gerät zu bedienen. Das ist nicht mehr "in den Stall gehen und Kühe melken", sondern tatsächlich inzwischen mit erheblichem Aufwand verbunden, auch im Büro, denke ich.

Im Jahr 1900 war mehr als 38 Prozent der Bevölkerung in der Landwirtschaft tätig, im Jahr 2020 waren es nur noch 1,2 Prozent.

Das bewirkt, das die normale Stadtbevölkerung extrem landwirtschafts-fern aufwächst. Auch die Lehrer kommen kaum je mit Landwirtschaft in Berührung und versäumen es trotz Lehrplan, die Schüler auf die Betriebe zu bringen.

Wo Wissen fehlt, da blühen die MYTHEN. Bei den Religionen ist es auch so. Wer versteht, wie die Welt funktioniert, braucht keine Verse und Suren.

Die Städter speisen sich daher aus Kinderbuchinhalten, Kinderliedern (im Märzen der Bauer die Rößlein einspannt) und natürlich Veganerpropaganda.

Wer heute mit seiner Familie von einem landw. Betrieb leben will, braucht derartig große Fähigkeiten wie sie kaum ein Städter aufbringt. Alles ist ungeheuer komplex und eng geworden. Es ist üblich, 60 Stundenwochen zu leisten und nur die Besten können sich langfristig erhalten.