Woher kommt das Sprichwort "in die Bresche Springen"

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Die Redensart „in die Bresche springen“ stammt aus dem Militärwesen einer älteren Zeit. Wer „in die Bresche springt“ hilft anderen in einer brenzligen Situation, weil er - bildlich gesehen - eine gefährliche Lücke verteidigt.

Lutz Röhrich, Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten. 5. Auflage der Taschenbuchausgabe [der Neubearbeitung 1991] . Freiburg [Breisgau] ; Basel ; Wien : Herder (Herder-Spektrum ; Band 5200 ), 2001 (Band 1: A – Dutzend, S. 255 gibt an:

in die Bresche springen (treten): für jemanden einspringen (in gefährlicher Lage), eine Lücke ausfüllen, mit seinem Körper die Lücke schließen: Bresche legen (schlagen): Bahn brechen; vgl. französisch „faire un brèche“

Arnold Winkelried aus Stams (Unterwalden) soll in der Schlacht bei Sempach (1368) mehrere Spieße auf sich gezogen und mit den Worten „Der Freiheit eine Gasse“ den Schweizerischen Eidgenossen eine Bresche gebahnt haben, die den Sieg über Leopold II. von Österreich entschied. Obwohl die sage erst Jahrzehnte nach der Schlacht auftaucht, könnte sie ein historisches Geschehen schildern. Sie ist in einem Stamser Denkmal verewigt.

Der Ausdruck Bresche stammt aus dem älteren Kriegswesen und beruht auf französisch „brèche“: Scharte, Riß, Lücke, Wallbruch, Öffnung in einer Festungsmauer, das, seinerseits germanischen Ursprungs (fränkisch * breka, zum Verb * brekan = brechen) Ende des 16. Jahrhunderts ins Deutsche eingedrungen ist.

Lexikon der Redensarten : Herkunft und Bedeutung deutscher Redewendungen. Herausgegeben von Klaus Müller. München : Bassermann, 2005, S. 76 zu in die Bresche springen/treten: jemanden ersetzen, aushelfen [Hilfe]:

Ursprünglich bezeichnet Bresche den Riß in der Festungsmauer, der gegen den eindringenden Feind verteidigt wird (Militärwesen). Basis des Wortes ist das fränkische Wort breka (Bruch), das mit brechen verwandt ist. Ins Deutsche gelangte es rückentlehnt über französisch brèche und italienisch *breccia Ende des 16. Jahrhunderts.

Duden, Redewendungen. 2., neu bearbeitete und aktualisierte Auflage. Herausgegeben von Dudenredaktion. Mannheim ; Leipzig ; Wien ; Zürich : Dudenverlag, 2002 (Duden ; Band 11), S. 12) zu in die Bresche springen (treten): für jemanden/etwas einspringen, eintreten

Alle Wendungen knüpfen an „Bresche“ im Sinne von „Loch, das bei einer Belagerung in die Festungsmauer gebrochen wird“, an.

es gab mal nen bauer, der nahm sein mund voll mehl, sprach zur bäuerin. Willst du mich heiraten? Aber da sein mund voller mehl war verstand man nur in die Bresche Springen.