Wofür hat ein Atomkraftwerk seinen Schornstein?
An alle die denken das es sich um die beiden fetten türme handelt... Ich meine etwas anderes. Nicht die beiden kühltürme wo der dampf abgelassen wird!
3 Antworten
Der Reaktor erzeugt billig irre Hitze, damit wird Wasser zu Dampf umgewandelt um mit diesem Dampfdruck wird eine stromturbine angetrieben. Diese erzeugt dann den Strom
Der Dampf im Schornstein entsteht nur durch Kühlung.
Der Kamin ist mit der Abluftkammer verbunden. So entsteht ein Unterdruck im Gebäude. (Http://de.m.wikipedia.org/wiki/Kamineffekt) Wird Radioaktivität am Kamin gemessen wird die Lüftung zugemacht und der Druck im Gebäude bleibt niedriger als Draußen, so dass keine radioaktive Stoffen nach Außen gelangen über Leckage.
Und was bedeutet deine Zusammenfassung? Das Abwasser anhand der Bestimmungen abgegeben wird (was nicht zwangsläufig heißt das dieses Wasser radioaktive Stoffe beinhaltet) und das Emissionen mit geringen Mengen radioaktiver Stoffe den Weg über den Fortluftkamin gehen (was eben auch nicht heißen muss das diese so rausgeballert werden, im Fortluftkamin sind auch noch Systeme integriert wie z.b. die Verzögerungsstrecke).
Ist also alles Auslegungssache wie man die Zusammenfassung deutet bzw. deuten will. Wenn man sich direkt damit auskennt (z.b. beruflich) weiß man aber wie es gemeint ist.
In einem KKW fallen laufend radioaktive Substanzen an. Damit die sich nicht innerhalb des KKWs anreichern, sodass man es nicht mehr betreten kann, findet dort eine ständige Durchlüftung statt. Die radioaktive Abluft wird durch einen möglichst hohen Schornstein an die Umwelt abgegeben und der hohe Schornstein sorgt dafür, dass sich diese Abluft stark verdünnt und weiträumig verteilt wird, weil sich sonst in unmittelbarer Umgebung des KKWs die Radioaktivität anreichern würde. Dann käme womöglich Greenpeace, würde Messungen machen und es gäbe einen Aufschrei wegen der radioaktiven Verseuchung. Durch die starke Verdünnung und weiträumige Verteilung kann die Verseuchung der Umwelt aber nur noch schwer nachgewiesen werden, was auch gut ist (für die Atomlobby) im Hinblick auf mögliche Schadenersatzforderungen.
Radioaktive Stoffen werden gesammelt und nicht einfach in die Umwelt geblasen! Wenn Radioaktivität am Kamin gemessen wird, wird die Lüftung zugemacht.
Oh je, wie naiv bist du denn?
Die Atomlobby gibt es ja selber zu:
http://www.kernenergie.de/kernenergie-wAssets/docs/service/014emissionsbroschuere2008.pdf
Daraus, Seite 2:
Beim Betrieb von Kernkraftwerken entstehen radioaktive Stoffe. Emissionen mit geringen Mengen radioaktiver Stoffe erfolgen über den Fortluftkamin und das Abwasser gemäß den Bestimmungen der jeweiligen Genehmigung.
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Man nennt das Bauteil das direkt vor dem Schornstein kommt übrigens "Verzögerungsstrecke". Dort wird die Abluft so lange "verzögert" (zeitlich gesehen. Die Abluft wird recht lange über Filterbänke auf Umwegen geleitet) bis die Nuklide die in der Luft enthalten sind, mehrere Halbwertszeiten "abgeklungen" sind und somit die gesetzlichen Genehmigungswerte einhalten die von den Aufsichtsbehörden vorgegeben werden um als ungefährlich abgegeben zu werden.
Im Normalfall unterscheidet sich der Wert der abgegebenen Luft aber deutlich vom Genehmigungswert den man abgeben dürfte.
Die tatsächlichen Abgabewerte, die während des Betriebes ermittelt werden, ergeben meist nur wenige Prozent der Genehmigungswerte.
Von einer radioaktiven Verseuchung kann hier also nichtmal ansatzweise die Rede sein.
Das sieht die Interessenvertretung der Kernkraftbetreiber allerdings anders.
http://www.kernenergie.de/kernenergie-wAssets/docs/service/014emissionsbroschuere2008.pdf
Daraus, Seite 2:
ZusammenfassungBeim Betrieb von Kernkraftwerken entstehen radioaktive Stoffe.
Emissionen mit geringen Mengen radioaktiver Stoffe erfolgen über den Fortluftkaminund das Abwasser gemäß den Bestimmungen der jeweiligen Genehmigung.
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