Wodurch entsteht die Lorentzkraft beim Leiterschleifenversuch?

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Elektronen haben eine (negative) Ladung, sie sind also Ladungsträger.

Wenn man einen Leiter durch ein Magnetfeld bewegt, werden die im Leiter enthaltenen Ladungsträger durch diese Kraft in Bewegung versetzt, es wird ein Strom induziert. Umgekehrt stoßen sich die in einem Leiter bereits fließende (sich bewegende) Ladungsträger durch ihre Ladung von einem Magnetfeld ab, was sich auf den Leiter überträgt, sodass sich dieser bewegt.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Colin9696 
Fragesteller
 08.05.2020, 13:40

Ich hatte noch die Überlegegung, da Elektronen nach der Lorentzkraft ja senkrecht zum Magnetfeld (homogen) "kreisen", dass es damit zusammen hängt. Liege ich da falsch?

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Colin9696 
Fragesteller
 08.05.2020, 13:58
@Ralph1952

Und haben die Elektronen folglich eine "Biegung", weil auf der einen Seite die durch das Magnetfeld zugefügte "Kreisbahn" durch den sowieso vorhandenen stromfluss beschleunigt, und auf der anderen Seite verlangsamt wird? Wenn ja hätte ichs verstanden ;)

Danke schonmal für die Hilfe

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Colin9696 
Fragesteller
 08.05.2020, 14:46
@Ralph1952

Ich dachte auch, dass das ganze mit der speziellen Relativitätstheorie zusammenhängt, das bring mich gerade alles etwas durcheinander

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Ralph1952  08.05.2020, 15:54
@Colin9696

Hat schon mit der Längenkontraktion zu tun, ist aber die viel kompliziertere Erklärung.

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Colin9696 
Fragesteller
 08.05.2020, 16:26
@Ralph1952

Könntest du mir diese vielleicht im Zusammenhang mit diesem Versuch erkläre :/? Ich finde im Internet leider nur Erklärungen mit Längenkontraktionen, die erklären, wieso andere Elektronen von einem Stromdurchflossenen Leiter angezogen werden. Aber ich wüsste nicht wie ich das auf diesen Versuch anwenden könnte.

Wäre wirklich sehr nett wenn du mir das erklären könntest, nochmal danke bis jetzt 👍🤗

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Ralph1952  08.05.2020, 16:53
@Colin9696

Die Kraft kommt durch die unterschiedlichen Längen der verschiedenen Bezugssysteme zustande. Schon die relativ langsame Bewegung der Elektronen gegenüber dem Magnetfeld wirkt sich genügend relativistisch aus. Am besten (einigermaßen verständlich) erklärt dies der Abschnitt Lorentzkraft weiter unten im Artikel. https://de.wikipedia.org/wiki/Spezielle_Relativit%C3%A4tstheorie

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Colin9696 
Fragesteller
 09.05.2020, 17:20
@Ralph1952

Ich habe mir den Artikel eben mal durch gelesen, und verstehe auch die Inhalte, jedoch kann mir immer noch nicht vorstellen wie das auf diesen Versuch übertragbar ist.

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Ralph1952  09.05.2020, 19:11

Danke für den Stern!

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Ralph1952  09.05.2020, 19:15

Ich kann leider die unterschiedliche Längenkontraktion der verschiedenen Bezugssysteme auch nicht anders erklären, sorry...

Einfacher ist die Erklärung, dass die in einem Leiter bewegten Ladungsträger durch ihre Ladung um den Leiter ein Magnetfeld aufbauen, welches mit dem Feld des Hufeisenmagneten wechselwirkt, bzw. eine Kraft ausübt.

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Ralph1952  09.05.2020, 20:09

Vielleicht hilft dir weiter, dass Elektronen einen Spin haben, sie drehen sich um die eigene Achse und bilden so kleine elementare Magnete, die sich im Stromfluss ausrichten und um den Leiter ein Magnetfeld bilden.

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Colin9696 
Fragesteller
 09.05.2020, 21:44
@Ralph1952

Sind Elektronen nicht punktförmige Massen? Müsste man eine Vektor durch sie ziehen, der sich dann "spinnt"?

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Ralph1952  10.05.2020, 10:23

Abschließend noch dies: Die verschiedenen Modelle kommen daher, weil im Bereiche der Quanten mehrere Zustände miteinander möglich sind, bei Licht Teilchen und Welle. Beim Doppelspaltexperiment wird die Welle festgelegt, beim Photoeffekt sind es Teilchen.

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Colin9696 
Fragesteller
 10.05.2020, 11:03
@Ralph1952

Ich kann mir das ganze jetzt so weit erklären, wenn ich voraussetzte, dass Elektronen (bzw. freie Ladungsträger) im homogenen Magnetfeld kreisen (wenn sie bewegt sind). Ich habe noch einmal etwas recherchiert, kann mir aber immer noch nicht erklären weshalb sie kreisen. Mir ist bewusst, dass die Lorentzkraft hier als Zentripetalkraft wirkt, aber wodurch einsteht diese? Hängt das mit dem Elektronenspin o.ä. zusammen?

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Ralph1952  10.05.2020, 14:00
@Colin9696

Ja, durch den Spin werden die Elektronen zu kleinen Magneten, die mit dem Hufeisenmagneten wechselwirken.

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Colin9696 
Fragesteller
 10.05.2020, 14:13
@Ralph1952

In wie fern "wechselwirken"? Warum wird von den Elektronen bzw. Kleineren Magnete eine Seite "bevorzugt" (sie kreisen entweder im/gegen den Urzeigersinn nach der 3-Finger-Regel? Theoretisch müssten sie ja eigentlich einfach vom Hufeisenmagnet ausgerichtet werden. Ich meine die Kreise sind ja letztendlich senkrecht zu den Feldlinien... wie kann das sein?

Nochmal vielen Dank, dass du dir da Zeit nimmst mir zu antworten, du/sie hast/haben mir schon sehr geholfen ^^

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Ralph1952  10.05.2020, 16:08
@Colin9696

Das "Du" ist in der Community schon o.k. Sobald Spannung angelegt wird, fließen die durch den Hufeisenmagneten ausgerichteten kleinen Magnetchen und bewirken die Kraft, ja ist schwierig zu erklären... Trotzdem, zum Abschluss einen schönen Sonntag ohne zuviel zu grübeln :)

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