Wo liegt der Unterschied?

8 Antworten

Die Katholiken leben nach sieben Sakramenten Gottes, die evangelische Kirche hingegen erkennt nur die Taufe und das Abendmahl als Sakramente an. Bei den evangelischen Christen gibt es kein Kirchenoberhaupt in Form eines Papstes. Die Pfarrer dieser Christen können verheiratet und auch Frauen sein.

Hawajaeger  28.07.2022, 21:48

Warum haben die Katholiken mehr Sakramente?

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Einfacher wäre zu fragen: Was haben sie gemeinsam.

Beide glauben an den dreifaltigen Gott, an das Erlösungswerk Jesu Christi und das ewige Leben. Das war es aber auch schon.

Katholiken erkennen die Rechtfertigungslehre Luthers nicht an. Sie halten daran fest, dass der Mensch nicht nur durch Glauben, sondern auch durch Mitwirkung, also durch Werke, gerettet wird. Deshalb gibt es für Protestanten nach dem Tod nur Himmel und Hölle, für Katholiken auch den Läuterungsort, da nichts Unheiliges in den Himmel gelangen kann. Es gibt Sündenfolgen, die gesühnt werden müssen - auf Erden oder im anderen Leben. Luther setzt auf "sola gratia" , d.h., nur durch die Gnade Gottes wird man gerettet, Gott breitet seinen Gnadenmantel um den Sünder, so dass er einer Läuterung nicht mehr bedarf und so kommen alle in den Himmel, denn viele Protestanten glauben auch nicht an die Hölle bzw. dass sie leer sei.

Nach Luther ist der Mensch seit der Ursünde grundschlecht, nach kath. Lehre ist er nur geschwächt und kann und soll mit der Gnade mitwirken.

Dann gibt es noch Luthers "sola fides". Danach rettet nur der Glaube. Nach katholischer Lehre aber ist der Glaube ohne Werke tot.

Während es für Protestanten nur die Bibel gibt, gibt es für Katholiken noch die Quelle der mündlichen Überlieferung und Tradition, aus der die Bibel hervorgegangen ist. Sie erkennen deshalb Luthers "Sola scriptura" nicht an.

Katholiken haben ein unfehlbares Lehramt, unfehlbar deshalb, weil Christus seiner Kirche den Hl. Geist bis zum Ende der Zeiten zugesagt hat und dieser über die Glaubenswahrheiten wacht. Deshalb gibt es die Dogmen, festgelegte Glaubensaussagen, die nicht veränderbar sind. Dazu gehört auch die Binde- und Lösegewalt. Protestanten haben kein Lehramt, deshalb gibt es größere Freiheit bei unterschiedlichen Glaubensauffassungen.

Die kath. Kirche kennt das Petrusamt, den Papst. Es geht zurück auf das Wort Jesu, der seine Kirche auf Petrus gebaut hat und ihm und seinen Nachfolgern die Binde- und Lösegewalt verliehen hat. Protestanten meinen dieses Amt nur auf Petrus begrenzt. Überhaupt sieht sich die ev. Kirche als einen Weg, die kath. Kirche sieht sich als einzigen Weg zum Heil, durch den alle gerettet werden.

Protestanten haben von Luther den Begriff "von der Freiheit eines Christenmenschen" übernommen. Danach darf der Mensch - wenn er nur glaubt - alles tun, was ihm richtig erscheint.

Katholiken haben andere Auffassungen vom Abendmahl. Die Wandlung dürfen nur geweihte Priester vollziehen, deshalb ist das Abendmahl der Protestanten für Katholiken ungültig. Darüber hinaus haben beide ein anderes Glaubensverständnis, Katholiken glauben an die Transsubstantation von Brot und Wein, die Wandlung in den wahren Leib und Blut Christi. Lutheraner glauben nur, das Jesus irgendwie unter den Gestalten von Wein und Brot gegenwärtig ist, eine Wandlung der Gestalten gibt es nicht. Er ist auch nur bei der Feier des Abendmahles gegenwärtig, bei den Katholiken immer gegenwärtig im Tabernakel. Reformierte Christen glauben nach Calvin, dass die Gegenwart Jesu in Brot und Wein vom Glauben abhängig ist. Freikirchen sehen das Abendmahl nur als Gedächtnisfeier.

Katholiken kennen die Beichte als Sündenbekenntnis, auf Grund dessen Christus durch den Priester die Vergebung schenkt. Auch hier ist die Reue Grundlage für die Vergebung, schwere Sünden müssen aber auch zusätzlich bekannt werden. Und auch hier der Unterschied: Katholiken kennen Todsünden und lässliche Sünden, Todsünden haben den ewigen Tod zur Folge, wenn sie nicht bereut werden (Hölle). Lässliche Sünden trennen uns nicht vom göttlichen Leben, aber sie bedürfen auch der Läuterung.

Bei Protestanten gibt es nur die Sünde schlechthin, egal ob Notlüge oder Mord.

Katholiken haben 7 Sakramente, Protestanten nur 2. Sie kennen auch kein Ehesakrament und die Priesterweihe.

Katholiken sehen sich in der ununterbrochenen Nachfolge der Apostel durch die Priester- und Bischofsweihe, die sie in der Lebensform Jesu leben.

Protestanten legen Marien- und Heiligenverehrung ab. In der kath. Kirche spielt beides eine wichtige Rolle, weil Christus durch seine Heiligen verherrlicht wird und weil ihnen die Rolle der Fürbitte zugestanden wird.

helmutwk  27.07.2022, 17:21

Es gibt nicht nur Lutheraner, sondern auch andere evangelische Christen. Zudem hast du Luthers Standpunkt z.T. überspitzt dargestellt.

Nach Luther ist der Mensch seit der Ursünde grundschlecht

Steht ja auch so in der Bibel.

Nach katholischer Lehre aber ist der Glaube ohne Werke tot.

Auch nach Luther. Nur lebendiger Glaube rettet. Aber eben nicht die Werke, die er hervorbringt.

Die kath. Kirche kennt das Petrusamt, den Papst. Es geht zurück auf das Wort Jesu, der seine Kirche auf Petrus gebaut hat und ihm und seinen Nachfolgern die Binde- und Lösegewalt verliehen hat.

Von Nachfolgern steht nichts in der Bibel. Dafür aber, dass Jerusalem unsere Mutter ist, also so was wie ein »Petrusamt« (falls es das geben würde) dem Bischof von Jerusalem zustehen würde rund nicht dem von Rom.

Die Wandlung dürfen nur geweihte Priester vollziehen

Evangelische Christen kennen keine Wandlung, weil Jesus gesagt hat, das ist mein Brot, bzw. Blut.

Danach darf der Mensch - wenn er nur glaubt - alles tun, was ihm richtig erscheint.

Nö. Nicht bei Luther.

Reformierte Christen glauben nach Calvin, dass die Gegenwart Jesu in Brot und Wein vom Glauben abhängig ist.

Nein, das ist der Standpunkt der Lutheraner. Reformierte sehen das so wie die (meisten) Freikirchen.

Bei Protestanten gibt es nur die Sünde schlechthin, egal ob Notlüge oder Mord.

Jak 2,10. Im übrigen kann auch in evangelischer Theologie zwischen leichter und schwerer Sünde unterschieden werden. Nur ist das kein kategorieller Unterschied.

Katholiken sehen sich in der ununterbrochenen Nachfolge der Apostel durch die Priester- und Bischofsweihe, die sie in der Lebensform Jesu leben.

Dass Priester und Bischöfe nach dem Wort Jesu leben: Wir wissen nicht, wo wir heute haben schlafen werden (vgl. Mt 8,20) wäre mir neu.

weil ihnen die Rolle der Fürbitte zugestanden wird

Wir sollen aber keinen Geist um Fürbitte bittren, auch nicht die Geister der vollendeten Gerechten.

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und es gibt Freie Evangelische Kirchen, wo alles nicht so formal ist sondern jede Kirche ist anders und freier - auch wird nach biblischen Geheimnissen / Schätzen gesucht und für Heilung etc. gebetet. Oft kennen sich Christen auch besser.

Generell ist aber wichtig, dass nicht DU dir die Kirche aussuchst - sondern du explizit Gott selbst fragst, welche Gemeinde SEINE Gemeinde ist, wo ER selbst ist.

Es gibt nämlich überall Gemeinden, wo die Anwesenheit Gottes nicht zu spüren ist.

LDSchurch  26.07.2022, 18:36

es gibt Kirchen, da fällt das Beten sehr schwer.

Und bei der Verkündigung bleibt einem das Wort im Halse stecken.

Und wenn man schon was sagt, dann fällt das Wort sozusagen vor den Bankreihen schon

zu Boden und kommt nicht bis zu den Herzen.

Oder es kommt verdreht und verkehrt an 

und bewirkt nur Missverständnisse oder Ablehnung, jedenfalls keinen Glauben.

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dabei geht es hauptsächlich um die Anbetung der Maria,die mutter von Jesus.Katholiken glauben dass sie zu Maria beten müssten,denn nur dadurch kann man überhaupt zu Jesus kommen,Evangelisch vererhren die Maria,Mutter des Jesus von Nazareth

Apologet1  26.07.2022, 20:52

Tut mir leid, beten ist nicht anbeten. Wenn ich zu Gott und zur Mutter Jesu bete: "Das war heute ein wirklich schöner Tag!", dann ist das keine Anbetung, denn dasselbe kann ich auch zu meiner Mutter sagen.

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Die Protestanten meinen man muss nur glauben bei Katholiken sind Werke wichtiger