Wo feiert man Weihnachten am 25 Dezember?

4 Antworten

Das wäre ein lange Liste, die man hier nicht aufzählen kann. In Südkorea ist es auch mittlerweile ein gesetzlicher Feiertag. Im Prinzip sind es alle sog. westlichen oder westlich geprägten Länder. Die orthodoxen Christen feiern aber erst am 06. Januar. Da endet auch für die "Westchristen" mit Dreikönig die Weihnachtszeit.

ruhrpott91  25.12.2018, 20:27

"Die orthodoxen Christen feiern aber erst am 06. Januar. Da endet auch für die 'Westchristen' mit Dreikönig die Weihnachtszeit."

Deiner Aussage kann ich in drei Punkten nicht oder nur bedingt zustimmen.

Wenn Du in die liturgischen Kalender verschiedener Kirchen westkirchlicher Tradition schaust, wirst Du, wie Du schon richtig angemerkt hast, das Weihnachtsfest auf den 25.12. und das Epiphaniefest, das wir volkstümlich unter der Bezeichnung "Heilige Drei Könige" kennen, auf den 6.1. datiert finden. Wenn Du nun die liturgischen Kalender verschiedener Kirchen ostkirchlicher Tradition, also Orthodoxer bzw. Altorientalischer Kirchen, als Vergleich heranziehst, wirst Du festhalten müssen, dass West- und Ostkirchen einen gemeinsamen fixen Termin für das Weihnachtsfest haben, d. i. der 25.12. (einzige Ausnahme sind die Armenier). Ebenso ist die fixe Datierung des Epiphanie- bzw. Theophaniefestes auf den 6.1. gemeinsam.

Der zeitliche resp. kalendarische Unterschied, den du meinst, basiert auf der Verwendung verschiedener Kalenderstile. Die Westkirchen folgen mittlerweile alle der gregorianischen Kalenderreform. Bei den Ostkirchen sieht dies anders aus. So verwendet beispielsweise die Russisch-Orthodoxe Kirche für ihren Festkalender weiterhin den julianischen Kalender, obwohl im Nachklang der sog. Oktoberrevolution Russland 1920 die gregorianische Kalenderreform umsetzte. Dem gregorianischen und julianischen Kalender liegt aktuell eine Differenz von 13 Tagen zugrunde. Um beim genannten Beispiel zu bleiben: Wenn gemäß des liturgischen Kalenders der Russisch-Orthodoxen Kirche im julianischen Stil am 25. Dezember das Weihnachtsfest gefeiert wird, zeigt der "weltliche" Kalender sowie der liturgische Kalender der Westkirchen, beide gregorianischen Stils, aufgrund dieser Differenz bereits den 7.1. an. Trotz gemeinsamen Fixtermins (25.12.) feiern so beispielsweise die Westkirchen und die Russisch-Orthodoxe Kirche 2018 nicht am selben Tag (erstere am heutigen Dienstag, letztere übernächsten Montag) das Weihnachtsfest.

Dass trifft aber so, wie Du es schreibst ("die orthodoxen Christen"), eben nicht auf alle Orthodoxen (Landes-) Kirchen zu. Während alle zur kalendarischen Fixierung des Ostertermins und der davon abhängigen beweglichen Feste den julianischen Kalender verwenden, sozusagen als Einheitsprinzip hinsichtlich der gemeinsamen Feier des Jahrespascha, sind viele im Hinblick auf die kalendarische Fixierung aller unbeweglichen Festtermine, wozu Weihnachten und die davon terminlich abhängigen Feste gehören, durch die Schaffung eines neu-julianischen Kalenderstils auf eine Angleichung an den gregorianischen Stil umgestiegen. Deshalb feiern auch am heutigen Tag (Dienstag, 25.12.2018) viele Orthodoxe (Landes-) Kirchen mit der Westkirche Weihnachten.

Weil Du auf den 6.1. verweist, vermute ich, dass Du die eben beschrieben Zusammenhänge zweier konkurrierender Kalenderstile mit dem in Ost- und Westkirche tendenziell gegenläufig geschehenen Etablierungsprozess der weihnachtlichen Feste am 6.1. und am 25.12. verwechselst. Von daher ist es kein Wunder, dass der 6.1. heute noch mit einem typisch ostkirchlichen Weihnachtsfest assoziiert wird.

Im Osten, v. a. in Jerusalem, etablierte sich das Epiphaniefest am 6.1. als das ursprüngliche Fest von der Inkarnation Christi unter besonderer Berücksichtigung der Taufe Jesu im Jordan. Das geschah vermutlich etwas früher, bevor sich in Rom ein solches Inkarnationsfest unter besonderer Berücksichtigung der leiblichen Geburt Jesu am 25.12. etablierte (nachweislich bereits 336). Nun kam es zwischen Ost und West zu einer gegenseitigen Übernahme und jeweiligen Profilierung des Festinhaltes, also am 25.12. v.a. die Geburt Jesu, am 06.01. dann Epiphanie bzw. Theophanie - im Osten v.a. die Taufe Jesu (Mk 1.9ff. parr.), im Westen v.a. die Anbetung durch die Sterndeuter (Mt 2,1-12). Ein explizites Fest von der Taufe Jesu im engen Zusammenhang mit Epiphanie wurde in der Lateinischen Kirche witzigerweise erst 1960 eingeführt.

Damit bin ich beim letzten Punkt: "Da endet auch für die 'Westchristen' mit Dreikönig die Weihnachtszeit." - Das mag stimmen, sofern Du alle etwa 1,2 Mrd. lateinische Katholiken weltweit nicht zu den "Westchristen" rechnen magst.

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In der ganzen christlichen Welt feiert man am 25.

Und weil es so schön ist und die Vorfreude groß, fangen wir schon am Abend vorher an und feiern in den 25. Dezember rein.

Weihnachten ist am 25. Dezember.

Nordseefan  25.12.2018, 12:54

Und am 26. Dezember auch noch

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markusher  25.12.2018, 14:40
@CorporalClegg

doch weltweit, außer bei den menschen die aus religiösen oder persönlichen gründen sowieso kein weihnachten feiern.

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ruhrpott91  26.12.2018, 13:50
@CorporalClegg

Du hast natürlich recht damit, dass Weihnachten, also der eigentliche Festtag, auf den 25. Dezember fixiert ist.

Im Hinblick auf die hier dargebotene Diskussion um den sog. zweiten Weihnachtsfeiertag muss ich Dir natürlich auch insofern zustimmen, dass der 26. Dezember nicht weltweit gesetzlicher Feiertag ist bzw. sein kann. Das infrage stellen zu wollen entbehrt natürlich jeder Grundlage, gilt aber ebenso für den 25. Dezember. Aber ich denke, das war gar nicht die Intention Deines letzten Diskussionspartners. In dessen Kommentar wird vielmehr auf kulturelle und explizit religiöse Feierkultur verwiesen. Das verneinst Du in Deinem letzten Kommentar und hältst dagegen mit dem Verweis auf gesetzliche Feiertagsregelungen. Deshalb meine Gegenfrage:

Warum sollte Weihnachten ausschließlich oder insbesondere, so wie Du es mit dem Wikipedia-Verweis in Abrede des vorherigen Kommentars zu intendieren scheinst, anhand gesetzlicher Feiertagsregelungen definiert werden? Das würde ja implizit in der Folge bedeuten, christlichen Bürgern eines Staates, der keine entsprechenden Feiertagsregelungen hat, kein Weihnachtsfest zuzugestehen.

Nun feiern Westkirche, zumindest die Katholische, und die Ostkirche, zumindest die Griechisch-Orthodoxe, Weihnachten wie Ostern eine Oktav, d.h. explizit acht Tage lang. Man kann also gar nicht - außer wider besseren Wissens - verneinen, dass Christen weltweit heute, am 26. Dezember, ebenso wie in der Zeit vom 27. Dezember bis 1. Januar einschließlich, ganz explizit Weihnachten feiern. Und die Weihnachtszeit geht sogar noch darüber hinaus, schließlich folgt am 6. Januar noch das Epiphaniefest - mindestens genauso wichtig wie das Fest am 25. Dezember. Das feiern Christen ebenfalls weltweit, auch wenn es, so wie hier in NRW, nicht überall gesetzlicher Feiertag ist.

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