Wird Print in Zukunft ganz aussterben?

Das Ergebnis basiert auf 16 Abstimmungen

Print wird niemals ganz aussterben. 69%
Print stirbt aus, auf lange Sicht gesehen. 19%
Da halte ich mich ganz raus, keine Ahnung 6%
Print wird in Zukunft sogar wieder Aufwind bekommen, weil... 6%
Etwas ganz anderes, und zwar: 0%

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Print wird niemals ganz aussterben.

Printprodukte verlieren nach und nach immer mehr an Bedeutung, komplett verschwinden werden sie aber nie.

Ich habe meine Ausbildung als Industriebuchbinder abgeschlossen und auch wenn ich mittlerweile nicht mehr als solcher arbeite war es durchaus offensichtlich das Printprodukte immer weniger werden.

Egal ob es Zeitschriften, Bücher, Handbücher, Werbung, Zeitungen oder sonstige Printprodukte sind, der Bedarf an Printmedien schrumpft. Viele kleinere Druckereien mussten mittlerweile Insolvenz anmelden da sich nur noch die großen Druckereien aufgrund der niedrigeren Preise durchsetzen können und das ist ein Trend der sich weiter fortsetzen wird.

Der Preisdruck ist hierzulande teilweise schon enorm und geht soweit, dass es mittlerweile auch deutlich (!) günstiger wird Printprodukte im osteuropäischen Ausland erzeugen zu lassen und diese dann nach DE zu fahren. Manchmal geht es auch soweit das in DE gedruckt wird, die Veredelung dann aber im Ausland erledigt wird und dann wieder nach DE zurückgefahren wird.

Wenn man den Druck aber mal im ganzen betrachtet gibt es weit mehr als nur Papier zu bedrucken, auch so Dinge wie Kugelschreiber, Tassen, Dosen und vieles andere gibt es zu bedrucken. Der Druck an sich wird noch einige Zeit bestehen bleiben, wenngleich ich der Überzeugung bin das sich das auch immer weiter vom gewöhnlichen Drucken entfernt und über geht zum vollkommen automatisierten und digitalisieren 3D-Druck.

Wenn man aber beim Papier bleibt wird das Jahr für Jahr immer weniger werden, vollkommen aussterben wird das aber wohl nie. Am Ende werden Bücher und Co. als Luxusartikel gehandelt und produziert werden, dann zwar in einer deutlich geringeren Stückzahl und vermutlich auch wieder mehr als Handwerk, aber das Papier wird weiterhin Bestand haben.

Print stirbt aus, auf lange Sicht gesehen.

Ich habe einige Jahre im Printbereich als Software-Entwickler gearbeitet.

Und die Richtung war ganz klar, weniger drucken. Auch und vorallem bei der Medienproduktion selbst.

Das merke ich aber auch an mir selbst. Früher sollten es noch Bücher sein, heute alles digital. Obwohl ich sehr viel lese, Bücher habe ich schon ewig nicht mehr gekauft.
Klar benutze ich jetzt nen EReader, oder aber direkt am Handy/Pc-Bildschirm.

Durch die starke Dominanz des Internet wird sich dieser Trend auch nicht ändern. Ganz im Gegenteil, die Jungen wachsen komplett mit digitalen Medien auf und akzeptieren diese vollständig. Die "es muss Print sein"-Generation stirbt langsam aus.

Und wer meint, dass Bücher und andere Printmedien immer ihre Leserschaft haben werden, der soll sich mal umsehen wie viele Jugendliche mit Zeitungen und Büchern rumlaufen. Diese Menschen werden nicht plötzlich mit 40 sagen, "och, jetzt ist es aber Zeit für Zeitungen und Bücher".

Was "lange Sicht" angeht darf man fragen was das genau bedeuten soll. Man weiß ja wann welche Generation abtritt und damit kann man ziemlich genau die Nutzerzahlen vorhersagen. Dass nicht groß neue Nutzer dazu kommen sollte bekannt sein.

Gruß

Print wird niemals ganz aussterben.

Ich (als mediengestalter digital und print) finde dass viel zu viel müll gedruckt wird und das ein ende haben sollte.

ABER

Kein digitales erzeugnis kann ein unglaublich hochwertig gestaltetes und veredeltes druckerzeugnis ersetzen. Es wird immer dinge geben wie einladungen oder flyer die gedruckt werden müssen um leuten das haptische feedback zu geben

Tommyleinchen59 
Fragesteller
 30.09.2021, 12:40

Danke. Gebe dir teilweise recht.

Aber was meinst du hinsichtlich Büchern und/oder Zeitungen und Zeitschriften?

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WeKnow  30.09.2021, 12:44
@Tommyleinchen59

solange es nicht verboten wird, wird auch weiter gedruckt. ich finde zeitungen und zeitschriften sollten gesetzlich nur noch digital erlaubt werden. Es werden so unendlich viele einheiten gedruckt die ohne umweg im müll landen.

Bei Büchern kann ich es verstehen das viele es nicht digital möchten. vor allem brauchen bildungseinrichtungen ja physische kopien, jedenfalls solange sie nicht tablets an alle schüler verteilen.

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Tommyleinchen59 
Fragesteller
 01.10.2021, 13:40
@WeKnow
...die ohne umweg im müll landen...

Das stimmt nicht ganz. Papier wird wiederverwertet.

ich finde zeitungen und zeitschriften sollten gesetzlich nur noch digital erlaubt werden

Autsch... noch mehr Diktatur? Haben wir denn nicht schon genug davon?

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WeKnow  01.10.2021, 14:12
@Tommyleinchen59
Das stimmt nicht ganz. Papier wird wiederverwertet.

trotzdem landet er vorher im müll, oder wo entsotgst du dein altpapier. Beim recyclen geht trotzdem material verloren

Autsch... noch mehr Diktatur? Haben wir denn nicht schon genug davon?

wäre mir jetzt neu das wir in einer diktatur leben.

Heutzutage hat so ziemlich jeder irgendeine form von smart gerät, also seh ich nicht wo das problem ist zeitungen dahin zu verlegen. tv und internet gibts auch noch.

Und magazine haben jetzt wohl nichts mit zensur zutun, ich glaub es gibt wichtigeres als zu wissen welches outfit der Z promi gestern getragen hat

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olfinger  30.09.2021, 12:59

Was für dich wie Müll aussieht ist für jemanden anderen Wertvoll. Nur weil du den Wert dahinter nicht erkennst muss das nicht auch für andere gelten.

Ich habe in meinen 12 Jahren als Industriebuchbinder so einiges verarbeitet bei dem ich mich anfangs gefragt habe "wer braucht denn sowas?!", mit der Zeit ist der Gedanke aber verloren gegangen wenngleich immer mal wieder ein paar eher exotischere Produkte durch meine Hände gingen.

Ein Verbot lässt sich da nicht erwirken und das ist auch gut so. Ein Verbot auf Printmedien wäre Zensur und auch wenn in DE durchaus eine gewisse Zensur stattfindet wäre das der Sargnagel für jede politische Karriere die da mit drin hängt.

Zudem wäre ein "Verbot" der falsche Ansatz für Deutschland, dass haben zwar besonders die Grünen noch nicht so richtig verstanden, aber Deutschland braucht keine Verbote sondern Lösungen.

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WeKnow  30.09.2021, 13:03
@olfinger

Oh sorry ich wusste nicht dass die 50 seiten Aldi, Lidl,Penny und Rewe prospekte für andere gold wert sind, vergib mir oh großer Meister. Dann lass uns weiter in Millionen großer auflage wöchentlich schlechte Discounter angebote verbreiten

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olfinger  30.09.2021, 13:28
@WeKnow

Mein letzter Einsatz in diesem Beruf war tatsächlich in erster Linie für einen großen Discounter und ich kann dir sagen, dass diese Flyer einen sehr viel größeren Wert haben als du dir aktuell wohl vorstellen kannst.

Diese Flyer haben einen wahnsinnig großen Werbeeffekt und für die Mehrheit der Kunden sind solche Flyer sehr wichtig um ihre Einkäufe planen zu können. Für die einzelnen Läden ist es unheimlich wichtig solche Angebote verteilt zu bekommen da damit mehr Kundschaft in die Läden kommt, somit also auch höhere Verkaufszahlen zu erzielen.

Es gibt digitale Lösungen die solche Flyer für diverse Geschäfte im Angebot haben, man also auf die Printlösung verzichten kann und das ganze bequem in einer App vorliegen hat.

Solange aber die Printangebote weiterhin so gut angenommen werden, solange werden diese auch gedruckt.

Hinter solchen Printprodukten steht ein gewaltiger Aufwand, darunter auch die Bedarfsanalyse. Solange diese Analyse positive Zahlen ergibt wäre es wirtschaftlich unklug davon wegzugehen.

Wenn die Menschen sich dagegen entscheiden gibt es auch keinen Grund mehr sowas zu Drucken. Es macht für die Unternehmen ja auch keinen Sinn für etwas Geld auszugeben, was für sie keinen Mehrwert hat.

Statt also mit Verboten um sich zu werfen braucht es Lösungen und nein, ein Verbot ist keine Lösung. Eine Lösung wäre also das gezielte Bewerben digitaler Printmedien, in diesem Fall also Werbeflyer.

Für die Unternehmen wäre es selbst von großem finanziellen Vorteil müssten solche Produkte nicht mehr gedruckt werden, ebenfalls hätten die Unternehmen die Möglichkeit ihre Angebote Tagesaktuell zu gestalten, sind also nicht daran gebunden Angebote mit längerem Vorlauf zu erstellen die im schlechtesten Fall von der Konkurrenz ausgestochen werden könnten.

Statt also die einzelnen Unternehmen mit Verboten zu behaften braucht es hier ein Umdenken der Bevölkerung und dies geschieht am besten mit Aufklärung und gezielter Werbung solcher digitaler Lösungen. Ein Verbot ist halt keine Lösung...

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Print wird niemals ganz aussterben.

Zeitungen werden immer weniger gekauft, weil die "News" oft schon veraltet sind, wenn sie beim Kunden ankommen. Tageszeitungen sind ein Produkt der Vergangenheit. Wir leben in einer sehr schnelllebigen Welt. Es reicht heute nicht mehr aus alles einen Tag später zu erfahren, denn heute muss man schon live dabei sein. Kaum ist etwas passiert, steht es schon im Internet. Kriege werden sozusagen live übertragen.

Trotzdem werden Printmedien nicht aussterben. Viele wollen ein Buch in der Hand halten um es zu lesen. Es ist ein anderes Gefühl als an einem Tablet zu sitzen. Dabei geht es nicht nur um die Haptik, es geht auch noch um den Geruch eines neuen Buches. Und auch Fachzeitschriften werden nie aussterben.

Ein gutes Beispiel sind Vinyl Schallplatten. Es gibt schon längst modernere Methoden der Musikwiedergabe. Trotzdem erleben Schallplatten seit Jahren einen immer mehr aufkommenden Hype.

Tommyleinchen59 
Fragesteller
 22.02.2022, 12:06

Das macht mir Mut mit unseren Magazinen...

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Print wird niemals ganz aussterben.

Gerade beim Thema Buch, denke ich nicht, dass es ganz verschwinden wird. Dazu gibt es zu viele Bibliophile Menschen.

Was das Thema Zeitungen, Nachrichtenmagazine usw. betrifft, ist der Leserschwund wohl er der Berichterstattung geschuldet, Stichwort Relotius beim ehemaligen Nachrichtenmagazin Der Spiegel.

Ich rede auch nicht von Lügenpresse, ich finde den Begriff Lückenpresse viel gefährlicher, denn worüber erst gar nicht berichtet wird, kann sich der Leser auch keine Meinung bilden.