Wird man mit einem Schock nach einem Verkehrsunfall vom Rettungsdienst mit ins Krankenhaus genommen oder vor Ort nach Hause geschickt?

10 Antworten

Von Experte iwaniwanowitsch bestätigt

Dass kommt ganz darauf an. Der medizinische Laie versteht unter einem Schock allermeist einen psychischen Ausnahmezustand aufgrund eines belastenden Ereignisses, die Fachkraft versteht unter einem Schock hingegen eine akute, lebensbedrohliche Kreislaufinsuffizienz, bei Unfällen hauptsächlich ausgelöst durch äußerliche oder innere Blutverluste (tatsächlicher Volumenmangel) oder durch eine Verletzung des Rückenmarkes (relativer Volumenmangel durch Weitstellung der Blutgefäße aufgrund fehlender nervaler Intervention). Mit dem notfallmedizinisch "echten" Schock, erfolgt auf jeden Fall ein notfallmedizinischer Transport in ein geeignetes Krankenhaus. Mit dem psychischen Ausnahmezustand hingegen, wird versucht eine für den Betroffenen akzeptable Lösung für ihn zu finden, dass kann ein Transport in ein Krankenhaus sein, jedoch genauso die Hinzuziehung eines Notfallseelsorgers oder Angehöriger/ Freunde, in deren Obhut der Patient übergeben wird. Wenn der Patient auf einen Transport besteht, darf dieser nicht abgelehnt werden, die allermeisten Rettungsdienstgesetze (RDG), enthalten eine Beförderungspflicht in das nächstgelegene, geeignete Krankenhaus, auf die der Patient bestehen kann, auch wenn es keine medizinisch- fachliche Indikation für einen Transport gibt, desweiteren ergibt sich eine solche Pflicht auch aus den bundesgesetzlichen Hilfeleistungspflichten, die nur dann wegfallen, wenn der Patient Behandlung und/ oder Transport rechtskräftig verweigert hat (Verweigerungsfähigkeit, medizinisch- fachliche Aufklärung, Verweigerung).

Mfg

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Mit einem schweren Schock wirst du nicht nach Haus geschickt. Der kann lebensbedrohlich werden.

Der Begriff  Schock bezeichnet in der  Medizin ein lebensbedrohliches Zustandsbild. 
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Schock_(Medizin)

Damit wirst du ganz sicher nicht nach Hause geschickt.

Was du meinst ist eine Akute Belastungsreaktion: https://de.wikipedia.org/wiki/Akute_Belastungsreaktion

In der Akutphase kann es indiziert sein die Person ins Krankenhaus mitzunehmen oder sie zumindest in die Obhut einer Person zu geben. Das ist aber eine Einzelfallentscheidung.

Es wird niemand einfach "mitgenommen" oder "weggeschickt". Sondern man spricht miteinander, klärt den Patienten auf was los ist und welche Vorgehensweise aus welchen Gründen zu empfehlen ist, und dann entscheidet der Patient (sofern bei klarem Verstand) selbst, was er gerne möchte.

Dass der Zustand, den man im medizinischen Sinne als "Schock" bezeichnet, ein lebensbedrohlicher ist und man da den Patienten auf jeden Fall mit ins Krankenhaus nehmen möchte, wurde in den anderen Antworten schon erwähnt.

Vielleicht meinst du aber das "unter Schock stehen", was im Volksmund oft beim "Schock" gemeint ist. Also ein psychischer Ausnahmezustand aufgrund der Situation. Da hängt es stark davon ab, wie gut es dem Menschen noch geht und wie beteiligt er war. Gegebenenfalls besteht ohnehin der Verdacht, dass Verletzungen wie z.B. Schleudertrauma vorliegen können, weshalb man eine Fahrt ins Krankenhaus nahe legt. Oder, wie ich es mal bei einer Unfallverursacherin hatte, es ist einfach klar dass diese Person nicht in der Lage ist, nach Hause zu gehen und über die Runden zu kommen.

Ein Schock ist ein lebensbedrohlicher Zustand,der sofortiger medizinischer Hilfe bedarf.

was du meinst ist ein Schreck,im Extremfall evtl. Noch ein psychischer Ausnahmezustand ausgelöst durch das Unfallereignis.

mit Solch einem stsrken,emotionalem Eindruck kommen Menschen unterschiedlich zurecht. Das lässt sich nicht allgemein beurteilen.

aber gerade in der derzeitigen Lage sollte man sich sehr genau überlegen mit was man eine Notaufnahme belastet.
Dieser SCHRECK ist nichts was eine unmittelbare Notfallmedizinische Intervention bedarf.

wenn es dir nach einiger Zeit nicht besser geht sollte mal Kontakt zu einem Psycologen oder aber besser noch zu einem Notfallseelsorger/Kit aufgenommen werden

Woher ich das weiß:Berufserfahrung