Wie läuft eigentlich ein Notruf (110/112) ab?

3 Antworten

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Was können die Personen in der Leitstelle alles sehen, wenn man nicht reden kann und sie nur die Telefonnummer haben?

Im Normalfall kann der Leitstellendisponent erst einmal nur die Telefonnummer des Anrufers sehen - auch dann, wenn diese unterdrückt ist. Bei Anrufen aus dem Festnetz wird in der Regel auch gleich der Standort des Anschlusses auf einer Karte des Leitstellenrechners angezeigt. Bei Anrufen aus dem Mobilfunknetz ist das leider (noch) nicht ganz so einfach: Hier kann die Leitstelle bei Bedarf zumindest den Funkmasten feststellen lassen, an dem sich das Mobiltelefon zuletzt eingewählt hat. Zudem gibt es aktuell gerade verschiedene Versuche, die GPS-Daten des Mobiltelefons mit übertragen zu lassen.

Was für Seiten oder Programme gibt es auf ihren Bildschirmen?

Die Leitstellen sind alle unterschiedlich ausgestattet und verwenden verschiedene Sofware. Herzstück ist das Leitstellensystem mit einer standrisierten Notrufabfrage. Hier sind dann auch die Alarm- und Ausrückeordnungen (AAO) der Einheiten hinterlegt. Wenn der Disponent nun die Daten wie Adresse und Alarmstichwort in den Rechner eingibt, dann schlägt ihm der Rechner auf Basis der hinterlegten AAO die zu alarmierenden Kräfte und Mittel vor. Dem kann er dann entsprechen - oder aber den Vorschlag manuell verändern.
Außerdem hat er natürlich seine Telefonsoftware sowie Zugriff auf verschiedene Datenbanken (Gefahrgut, Rettungskarten, Wetter, ...) und er sieht natürlich den Status der verschiedenen Einheiten und Fahrzeuge.

Wie werden die Fahrer vom Kranken-/Streifenwagen informiert was passiert ist und wo sie hin müssen?

Wie dann die Alarmierung der Kräfte aussieht, ist auch unterschiedlich. Bei den Freiwilligen Feuerwehren (die 95% aller Feuerwehren in Deutschland ausmachen), beim THW und den Hilfsorganisationen im Katastrophenschutz sieht es beispielsweise so aus, dass diese entweder per Sirene alarmiert werden oder aber per Meldeempfänger ("Pieper"). Auf den modernen Meldeempfängern wird dann das Alarmstichwort und die Adresse angezeigt. Parallel dazu können auch verschiedene Handy-Apps genutzt werden, die aber nur eine Ergänzung, aber kein primäres Alarmierungsmittel darstellen. Außerdem gibt es eine Info in Form einer Alarmdepesche mit weiteren Infos ans Feuerwehrhaus... entweder noch per Fax oder aber per E-Mail, als Direktausdruck oder Monitoranzeige.

Beim hauptamtlichen Rettungsdienst läuft das relativ ähnlich... auch dort erhalten die Kräfte meist eine Alarmierung per Melder und ggfs. ein Fax oder eine Anzeige auf die Wache.

Streifenwagen der Polizei sind meist eh unterwegs und erhalten den Einsatzbefehl dann per Funk.

Gibt es einen Ausbildungsberuf für das Annehmen von Notrufen?

Unterscheiden muss man hier die 110er Leitstelle der Polizei und die 112er Leitstelle der nicht-polizeilichen Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (Feuerwehr, Rettungsdienst, THW, KatS, HiOrgs usw.).

Die Disponenten der 110er Leitstelle sind allesamt Polizeibeamte mit entsprechender Diensterfahrung und Weiterbildung zum Leitstellendisponenten.

Bei der 112er Leitstelle arbeiten Disponenten, die in der Regel eine abgeschlossene 3-jährige Berufsausbildung zum Notfallsanitäter sowie eine Ausbildung der Freiwilligen Feuerwehr inkl. Führungsausbildung sowie Berufserfahrung haben oder aber eine 2-jährige Ausbildung der Berufsfeuerwehr plus eine rettungsdienstliche Qualifikation (Rettungsassistent, Notfallsanitäter) plus Berufserfahrung und Disponenten-Fortbildung.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Stv. Wehrführer und Zugführer bei der Freiwilligen Feuerwehr

Der Disponent kann den Standort an der Nummer des Festnetztelefons kann er ganz einfach den Ort herausfinden (beim Handy kein Ahnung).

Den brauchen sie nur zur Dokumentation

Programme haben sie das Programm zum alarmieren der Fahrzeuge offen

Alarmiert wird per Funkmeldeempfänger der umgangssprachlich auch Piepser genannt wird (weils des ist was er macht wenn ein Alarm kommt), auf dem steht dann auch schon ein Alarmstichwort drauf, genaue Infos kriegen die dann per Funk.

Ausbildungsberuf gibt es dafür nicht, im Fall der Feuerwehr/Rettungsdienst brauchst du den Rettungssanitäter und eine höhere Qualifikation in der Feuerwehr zB Gruppenführer.

Ich hoffe ich konnte weiterhelfen, weiß selber nicht ganz genau was bei denen abgeht weil ich selber nur alamiert werde im Falle des Falles und mein Besuch mit der Jugendfeuerwehr in der Leitstell schon etwas länger her ist.

Woher ich das weiß:Hobby – Seit 4 Jahren in der Feuerwehr

Wenn einer der Nummern wählst wirst Du gefragt von wo Du anrufst, wo Du bist.Die sehen auf jeden Fall die Nummer von der Du anrufst, daraus ziehen die schon Rückschlüsse, Handys können teilweise geortet werden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Anderen mit Rat zur Seite zu stehen macht mich glücklich. D