Wird der Müll aus der gelben Tonne wirklich mit dem aus der blauen Tonne gemischt (auf den Deponien)?

5 Antworten

Gelbe Tonne = Plastikmüll

Blaue Tonne = Papier

Nein, das denke ich eher nicht, da Papier in der Regel recycled wird. Warum sollte man da auf die Einnahmen für den Rohstoff beim Händler verzichten und es vermischt mit Plastik auf eine Deponie kippen, das ergibt keinen Sinn für mich.

Was tatsächlich vorkommen kann: Manchmal haben sie aufgrund der ganzen Mülltrennung nicht genug Brennstoff für die Müllverbrennungsanlagen und dann wird da schonmal anderer Müll mit unter den Restmüll gemischt. Da kann also auch mal Papier oder gelber Sack zusätzlich als Brennstoff hinein kommen, wenn sie sonst nicht genug Brennmaterial haben um die Verbrennung aufrecht zu erhalten.

Plastik wird teils verwertet, teils zur Energiefewinnung als terminals Recycling verbrannt. Auf Deponie kommt nicht viel. Dabei ist Plastik genau definierter Zuschlagstoff bei Restmüllberbrennung.

Papier wird weitestgehend recycelt. Geringe Mengen verbrannt. Höchst ungern deponiert, es macht auf Deponien große Probleme.

Es gibt in Deutschland keine Hausmülldeponien mehr. Sie sind verboten.

Altpapier ist ein wertvoller Rohstoff, es gibt davon nicht genug. Deswegen wird Papiermüll in jedem Fall recycled.

Plastikmüll ist problematisch, weil häufig Produkte aus verschiedenen, nicht mehr trennbaren Plastiksorten hergestellt werden. Die Folie auf der Wurstverpackung besteht aus einer niedrigschmelzenden und einer hitzebeständigen Schicht. Die niedrigschmelzende Schicht dient zum Verschweißen mit dem Unterteil der Verpackung, die hitzebeständige Schicht verhindert das Ankleben an der Maschine und ermöglicht eine schönere Oberfläche. Solche Mehrschichtfolien sind aber nicht recyclingfähig. Problematisch sind auch nicht identifizierbare Plastikreste im Müll.

Es gibt beim Plastik noch ein weiteres Rycyclinghindernis. Der Restmüll enthält kaum noch brennbares Material. Verbrannt werden muss er trotzdem, weil die Verbrennungsrückstände weniger umweltschädlich sind als unbehandelter Müll und weil trotz sinkenden Anteils brennbarer Bestandteile das Volumen des verbrannten Hausmülls trotzdem viel kleiner ist als unverbrannt. Außerdem müssen die die Müllverbrennungsanlagen durchgehend brennen, weil sie Strom und Fernwärme produzieren. Das bedeutet, es wird zusätzlicher Brennstoff benötigt. Zum einen, um mit den unwillig kokelnden Hausmüll zu ausreichender Verbrennungstemperatur zu überreden, zum anderen um weiter Strom und Fernwärme anbieten zu können. Plastikmüll ist ein billiger und weitgehend problemloser Brennstoff. Deswegen werden gelbe Säcke oder aussortierte Bestandteile aus dem Plastikmüll zugekauft, um sie zu verbrennen.

Es gibt in Deutschland seit 2005 keine Deponien für Hausmüll mehr.
Hausmüll muss verbrannt werden (nachdem das Metall und anderes nichtbrennbares Material heraussortiert wurde)

Papier ist ein gut wederverwendbarer Rohstoff - beim Verpackungsmüll sieht das schon etwas komplizierter aus, aber es wird je länger, je besser.

Papier wird i.d.R. verwertet. Bei Kunststoff sieht das anders aus.