Wie entsteht klarer Sound?

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Für eine klare Wiedergabe sind viele Faktoren wichtig. Es geht in erster Linie darum, das Eingangssignal möglichst unverfälscht an die Lautsprecher zu übertragen und darum, dass die Lautsprecher das Signal möglichst linear abstrahlen.

Digitale Nachbearbeitung brauchen nur sehr kleine Lautsprecher, wie Boomboxen. Die digitale Schaltung gleicht die Unzulänglichkeiten der kleinen Lautsprecher aus. Sie heben den Bass an und rechnen die Resonanzen raus, damit es einigermaßen sauber klingt und man trotzdem einen kräftigen Bass hört.

Wenn man hochwertige Chassis verwendet und die Gehäuse auch auf die Basschassis abgestimmt sind, braucht man keine digitale Kompensation.

Auf dem Datenblatt eines Basslautsprechers wird das Äquivalentvolumen angegeben. Das Gehäuse sollte in etwa diesem Äquivalentvolumen entsprechen, um Resonanzen zu vermeiden.

Für den Verstärker ist es wichtig, dass er einen hohen Dämpfungsfaktor hat, damit er Resonanzen gut unterdrücken kann. Um einen guten Dämpfungsfaktor nicht ungenutzt verpuffen zu lassen, sind auch Leitungen mit ausreichendem Querschnitt erforderlich. Je höher die Impedanz der Lautsprecher ist, desto weniger fällt das ins Gewicht.

Die Lautsprecher können Zweiweg- oder Dreiwegboxen sein. Um die einzelnen Chassis nur mit den Frequenzen zu versorgen, die sie abstrahlen sollen, brauchen sie Frequenzweichen. Die sollen nicht nur die Teilsignale (Höhen, Mitten und Bass) gut voneinander trennen, sondern auch nach Möglichkeit Resonanzen, die sich aus dem Zusammenspiel von Chassis und Gehäuse ergeben, ausgleichen.

Selbst gebaute Boxen zu bauen, ist ein Projekt, das erst einmal viel Planung und Berechnung erfordert, bevor man anfängt. Man sollte zuerst die geeigneten Chassis auswählen und anhand der Datenblätter die Gehäuse und Frequenzweichen berechnen. Je nach Größe muss man entscheiden, ob man geschlossene oder Bassreflexsysteme bauen soll, wobei geschlossene Boxen in der Regel sauberer klingen.

Erst wenn die Planung abgeschlossen ist, kann man mit dem Bau anfangen; das ist so ähnlich wie in der Architektur.

Ich habe besondere Lautsprecher, die ich vor zwei Jahren in meiner Arbeit gefunden habe und zum absolluten Spottpreis erworben habe. Das Paar kostet heute noch neu 2.500 bis 4.500 Euro.

Das sind kleine Studioboxen (LS3/5A), die die British Broadcasting Company in den Jahren 1969 bis 1971 für ihre Übertragungswagen entwickeln ließ. Die Entwicklung hat damals 100.000 Pfund Sterling gekostet, was heute etwa 2 Mio. Euro entspricht.

Der Aufwand hat sich gelohnt: Ich habe nie zuvor so einen klaren, authentischen Klang gehört. Noch heute setzt dieser Lautsprecher Maßstäbe in der HiFi-Welt.

Allgemein gilt: Je höher der Aufwand, desto klarer der Klang. Am besten ist es, wenn Du erst mal Akustik studierst...

FlorianH246  21.08.2022, 09:48

Schöne Website! War ein Vergnügen, deine Seiten durchzulesen. Glückwunsch zu den LS3/5A, sowas gibt's nur 1x im Leben...

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Die Signalverarbeitung sollte hochwertig sein, nicht unbedingt teuer. Ein ordentlicher CD-Player (bei mir Sony ES-Serie, über 20 Jahre alt), dazu ein guter alter Stereoverstärker (Yamaha, auch fast 20 Jahre alt). Dazu ein ordentliches Cinch-Kabel, halt nicht das billigste, bitte geschirmt. Lautsprecherkabel einfach 1,5- bis 2,5-mm-Kupferlitze, ruhig von der Baumarktrolle.

Zum Lautsprecher: Das beste Ergebnis erzielst du mit bereits fertig entwickelten Bausätzen, insbesondere zwei Standlautsprecher, umfangreichste Seite dafür: lautsprechershop.de

Zum einen sind die echt gut entwickelt, zum anderen brauchst du umfangreiche Kompetenz, Erfahrung, Messequipment und Software.

Die Bausätze, die ich baute, waren bisher immer überzeugend. Dazu gehören: tonale Richtigkeit, exakte Abbildung, Bühne in Tiefe und Breite.

Hochwertige Komponenten, die keine oder nur extrem wenig Signalverfälschungen bewirken.

Robuste Lautsprechergehäuser zur Unterdrückung von Eigenresonanzen.

Hat alles einen Nachteil:

Relativ hoher Aufwand und damit relativ hoher Preis.

darkhouse  23.08.2022, 15:09

Muss nicht. CD-Player, Verstärker sind für 300 € zu haben, das Internet ist hier ein Segen. Lautsprecherbausatz für etwa 150 € pro Seite plus Holz und Aufbau. Biste mit bisschen Kabelzeugs bei etwa 800 €. Und du schubst damit alle Fertiganlagen bis 5.000 oder 6.000 € ins Wasser.

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BurkeUndCo  23.08.2022, 19:33
@darkhouse

WEnn du das wirklich mit einem Lautsprecherbausarz für 150 € schaffst toll. Dann kannst du bald einen Lautsprechershop aufmachen.

Beim CD-Spieler stimme ich dir zu, aber ...

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darkhouse  24.08.2022, 08:44
@BurkeUndCo

Oh, täusche dich da mal nicht. Es gibt jede Menge richtig guter Bausätze. Ich besitze u. a. die "Tricky!", auch unter CT 272 bekannt. Ein TQWT-Standlautsprecher, der richtig gut klingt, recht tief geht, nur nicht allzu viel Pegel kann. Super Bühne, tonal einwandfrei. Kostet pro Seite um die 35 €, davon Hochtöner um 0,75 €, Tiefmitteltöner um 6 €. Rest waren Weichenteile, Kabel, Dämmstoffe, Kleinteile. Und auch ich kenne aus vielen Vorführungen, Messen etc. teure Superlautsprecher berühmter Marken, kann mir Vergleiche erlauben. Nachdem ich die o. g. Lautsprecher fertig hatte, dachte ich, ich komme mit Tränen von der Messe wieder nach Hause. Nö. Ich hatte bestimmt nicht diesen Klang, aber es war erstaunlich, wie wenig weit weg ich davon war.

Man darf natürlich den Bauaufwand und das Gehäuse nicht unterschätzen. Dafür kann man ruhig schon 300 € pro Gehäuse anrechnen.

Für 150 € Bausatzpreis folgender Tipp:

https://www.lautsprechershop.de/hifi/el_loco_tqwt.htm

Nein, bestimmt mache ich keinen Shop auf, für diesen sehr überschaubaren Markt der Selbstbauer gibt es schon genug Angebot. Und schon viele gescheiterte Projekte, Unternehmen mit Lautsprecherbau zu etablieren.

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